Nach über zehn Jahren in der evangelischen Jakobusgemeinde in Niedereschach und Dauchingen wird Pfarrer Peter Krech am Sonntag, 6. Juli, in den Ruhestand verabschiedet.
Mit 66 Jahren wechselt Peter Krech, der hochgeschätzte Pfarrer der evangelischen Jakobusgemeinde Niedereschach/Dauchingen, in den wohlverdienten Ruhestand. Am Sonntag, 6. Juli, wird er in der katholischen Kirche in Dauchingen von der Kirchengemeinde verabschiedet.
Wer Pfarrer Krech kennt, weiß, dass er innerhalb der Jakobusgemeinde eine große Lücke hinterlässt. Seine Predigten, die stets von Tiefgang und Achtung vor allen Menschen – unabhängig von ihrer Orientierung – geprägt waren, werden ebenso fehlen wie seine menschliche Art, die von starker Sensibilität und Einfühlungsvermögen geprägt war. Gerade in schwierigen Lebensphasen war er vielen Menschen eine große Stütze.
Er teilte Freud und Leid mit allen Menschen – unabhängig von Religion oder persönlichem Glauben – wohl wissend, dass die „Sensibilität der Religion nicht nur heilsam, sondern manchmal auch zum Schaden der Menschen und der Menschlichkeit“ eingesetzt wird, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion betonte.
Zudem ist er zutiefst davon überzeugt, dass gläubige Menschen „keinen Deut“ besser sind als andere. Entsprechend groß ist seine Achtung vor allen Menschen und auch vor deren Berufen.
Weiterentwicklung der Ökumene
Eine Herzensangelegenheit war für Krech an all seinen Wirkungsstätten stets die Weiterentwicklung der Ökumene.
Was seinen eigenen Beruf als Pfarrer betrifft, so hatten seine Eltern, die bei der Firma Fahr in Gottmadigen beschäftigt waren, eigentlich ganz andere Pläne. Der 1959 in Singen am Hohentwiel geborene Krech zeigte früh eine ausgeprägte musikalische Ader. Seine Eltern wollten ihm deshalb zu einem Musikstudium verhelfen. Sie finanzierten und ermöglichten ihm schon in jungen Jahren Musikunterricht, doch letztlich war es die Theologie, die für ihn zur Berufung wurde.
Nach seinem Theologiestudium und seiner Ausbildung zum Pfarrer trat er seine erste Pfarrstelle in St. Georgen bei der Johannesgemeinde an. Dort wirkte er zwölf Jahre lang. Ebenso lang war er anschließend bei der Lukasgemeinde in Villingen tätig. Dort lag sein Tätigkeitsschwerpunkt insbesondere auf der Betreuung von Aussiedlern.
Zunächst Vakanzvertretung
In die Jakobusgemeinde Niedereschach kam Krech Mitte 2010 nach dem Weggang von Pfarrer Reinhard Monninger zunächst als Vakanzvertretung. Zwei Jahre lang lernte er dabei die Menschen und die Jakobusgemeinde kennen, woraufhin er beschloss, sich auf die freie Pfarrstelle zu bewerben.
Dass er sich letztlich für die Jakobusgemeinde entschieden habe, dafür habe es mehrere Gründe gegeben: Zum einen begeisterte ihn der stark engagierte Ältestenkreis, zum anderen die schmucken Kirchen in Niedereschach und Dauchingen.
Im Rückblick auf seine 13-jährige Tätigkeit in der Jakobusgemeinde nennt Krech spontan als Höhepunkte die zahlreichen Vorträge mit dem Forum Niedereschach, die auch für ihn sehr bereichernd gewesen seien. Höhepunkte seien auch die in Zusammenarbeit mit dem Ehepaar Knausenberger durchgeführten Änderungen im Bereich des Konfirmandenunterrichts und das große Kirchenfensterprojekt gewesen. Diese Aufzählung ließe sich jedoch beliebig fortsetzen.
Zur beruflichen Vita von Krech gehört auch seine Tätigkeit als Gefängnispfarrer in Villingen (2007 bis 2023) und seine zehnjährige Tätigkeit als stellvertretender Dekan. In dieser Funktion war er mit weitreichenden und oftmals herausfordernden strukturellen Veränderungen konfrontiert, die durch sinkende Mitgliederzahlen und damit einhergehende sinkende Finanzmittel bedingt waren.
Mehr Zeit für die Familie
Seinen Ruhestand wird Pfarrer Krech zusammen mit seiner Frau in der Nähe der Familie seiner Tochter und eines seiner vier Enkelkinder in Schwenningen verbringen.
Er freut sich auf Radtouren mit seiner Frau und Zeit mit seinen Enkelkindern. Und natürlich wird er bei „Not am Pfarrer“ auch in den verschiedenen Pfarreien des evangelischen Kirchenbezirks Villingen hin und wieder aushelfen.
Verabschiedung am 6. Juli
Pfarrer Krech wird am Sonntag, 6. Juli, in einem Gottesdienst in der katholischen Kirche in Dauchingen verabschiedet. Der Gottesdienst beginnt um 14.30 Uhr. Danach findet ein Sektempfang im Familienzentrum neben der katholischen Kirche statt. Alle sind herzlich eingeladen.