Anfang Dezember 2021 erfolgte ein erneuter Antrag auf Wiederaufnahme des Projektes Sporthalle in den Haushalt 2022. Foto: Weisser

Der Wunsch nach der Sporthalle auf der Gemarkung Zimmern ist Jahrzehnte alt. Bereits 1970 hat sich der Gemeinderat der damaligen Gemeinde Zimmern damit befasst. Doch die finanziellen Mittel fehlten wie so oft oder andere Maßnahmen waren dringlicher.

Zimmern o. R - Im Frühjahr 2014 folgten Beratungen, um die Standortfrage zu erörtern. So wurde der Standort beim Sportplatz in Zimmern beraten, für den ein rechtskräftiger Bebauungsplan besteht, der das Projekt schon vor etwa 25 Jahren dort vorgesehen hat. Hierauf folgte das klare Bekenntnis in einem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats, dass die Sporthalle dort angesiedelt werden soll.

Nun folgten die für den Grunderwerb notwendigen Kaufverhandlungen für die dreiteilbare Sporthalle. Im Frühjahr 2016 begann man mit einer ersten Besichtigungsfahrt von Sporthallen in der Region. Im November entschied der Gemeinderat einstimmig, die Erstellung einer Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben.

Bereits zwei Monate später, im Januar 2017, stellte der CDU-Ortsverband Zimmern einen Antrag auf Prüfung und Kostenvergleich zum Bau einer Mehrzweckhalle. In der Juli-Sitzung des Gemeinderats stellte das beauftragte Architekturbüro die Machbarkeitsstudie vor, aus dessen Empfehlung sich der Gemeinderat für das weitere Verfahren in Form eines Architektenwettbewerbs aussprach.

Ebenso war man sich einig, zur Begleitung des Verfahrens einen Arbeitskreis "Sporthalle" zu gründen. Im selben Jahr war der notwendige Grunderwerb für die Sporthalle am Sportplatz in Zimmern abgeschlossen. Hierzu erfolgte eine Abfrage der Vereine über die Nutzung und den Erhalt der Festhalle.

Reine Sporthalle statt Mehrzweckhalle

Im Herbst 2017 wurde beschlossen, dass keine Mehrzweckhalle, sondern eine reine Sporthalle entstehen solle. Die Festhalle im Ort solle erhalten werden, da sie "im Herzen von Zimmern" für kulturelle Veranstaltungen ein wichtiges Zentrum bilde. Zudem wusste man bereits, dass eine Mehrzweckhalle einige Mehrkosten mit sich bringen würde.

Der Arbeitskreis, bestehend aus Vertretern des Gemeinderats, nahezu aller sportlichen Vereine, der KJG sowie der Verwaltung, nahm im März 2018 seine Arbeit auf. Im August wurde der Ideen- und Realisierungswettbewerb veröffentlicht. Im März 2019 startete das mit Spannung erwartete Preisgericht in der Turn- und Festhalle in Zimmern. Die Jury aus Fach- und Sachpreisrichtern beriet über die eingereichten Pläne und kürte als Gewinner das Zimmerner Architekturbüro Broghammer-Jana-Wohlleber.

Im Herbst setzte der Arbeitskreis "Sporthalle" seine Arbeit mit dem detaillierten Raumprogramm sowie des Außenbereiches fort. In der Haushaltsplanung für 2020 wurde für die Antragstellung eine Kostenschätzung von 9,2 Millionen Euro beziffert. Der Antrag auf Förderung wurde beim Regierungspräsidium (RP) Freiburg gestellt.

Förderantrag abgelehnt

In der März-Sitzung 2020 wurde das Architekturbüro Broghammer-Jana-Wohlleber beauftragt, mögliches Einsparpotential zu suchen. Im Mai war dann klar: Das RP hatte den Förderantrag abgelehnt. Man schritt jedoch weiter fort und billigte die vom Architekten vorgeschlagenen Einsparpotentiale in Höhe von 767 000 Euro.

Das Projekt wurde nach Beschluss des Gemeinderats wegen der coronabedingt ungewissen Weiterentwicklung auf Eis gelegt. Im Rahmen der Anträge für den Haushalt 2022 wurde durch zehn Zimmerner Gemeinderäte festgestellt, dass die Sanierung der alten Festhalle im Ort gegenüber einer neuen Halle außerhalb zu priorisieren sei, da für die Finanzplanung der Gemeinde die Hallensituation die größte ungeklärte Variable sei.

Mit Verweis auf die gute Einnahmenentwicklung der Gemeinde erfolgte im November 2021 ein Antrag auf Wiederaufnahme des Bauvorhabens. Der Gemeinderat wies diesen ab. Die Wiederaufnahme des Projektes sollte nach diesem Beschluss jedes Jahr neu abgewogen werden.

Wiederaufnahme des Projektes

Anfang Dezember erfolgte ein erneuter Antrag von fünf Zimmerner Gemeinderäten, die die Wiederaufnahme des Projektes in den Haushalt 2022 sowie die erneute Beantragung der Fördermittel beim RP forderten. Diesem Antrag wurde mehrheitlich stattgegeben.

Bereits für Grunderwerb und Planungen investiert wurden 400 000 Euro. Beantragt ist nun ein Zuschuss in Höhe von 636 000 Euro. Der Antrag für 2022 wurde noch im Dezember 2021 gestellt. Mit einer Entscheidung ist im Mai/Juni zu rechnen.

Zu den Bewirtschaftungs- und Unterhaltsaufwendungen der Sporthalle liegen Vergleichszahlen anderer Sporthallen vor. Es wird mit Betriebskosten in Höhe von 150 000 Euro jährlich gerechnet. Für eine Sporthalle wird (je nach Bauweise) eine Abschreibungsdauer von 40 bis 60 Jahren angegeben. Somit kann man von 50 Jahren ausgehen, was bei Kosten – abzüglich möglicher Zuweisungen – von rund 9,5 Millionen Euro eine jährliche Belastung des Haushaltes mit 190 000 Euro bedeuten würde.

Weiteres Vorgehen

Unter Annahme notwendiger Kreditfinanzierungen in Höhe von fünf Millionen Euro müsste – bei einer Laufzeit von 30 Jahren und einem Zinssatz von 0,5 Prozent – noch mit jährlichen Zinsaufwendungen von zunächst 25 000 Euro und später 800 Euro jährlich gerechnet werden. Ein weiteres mögliches Vorgehen wäre nun: Entwurfsplanung, Bauantrag, Fachplanung von einzelnen Ingenieurbüros, Ausschreibung, Rahmenterminplanung und Baubeginn

Die Gemeinde Zimmern richtet sich mit folgenden Worten an die Bürger: "Haben Sie Fragen, Anregungen oder Ideen zum Thema Neubau Sporthalle in Zimmern? Dann melden Sie sich einfach bei uns unter Telefon 0741/9291 12 oder per Mail an info@zimmern-or.de."