Der Jahrgang 1954 verbrachte erlebnisreiche Tage in den Chiemgauer Alpen und Tirol. Foto: Ziegler

Alle fünf Jahre veranstaltet der Jahrgang 1954 von Bettenhausen und Leinstetten einen Ausflug. Zum 70. Geburtstag es in diesmal an die oberbayerischen Seen und in die dortige Bergwelt. Neben schöner Natur erwartete die Ausflügler auch viel Kultur.

Während der vier erlebnisreiche Tage wurde an die gemeinsame Kinder-, Schul- und Jugendzeit erinnert, Erlebnisse erzählt und die Entwicklung in Familien und Gemeinde betrachtet.

 

Ein Teilnehmer der Jahrgangsgruppe hatte seine Steirische Harmonika dabei und spielte zur Unterhaltung volkstümliche Weisen, alpenländische Melodien und viele schöne Lieder zum Mitsingen.

Klangvoller Kirchenraum

Das erste Ziel der Anfahrt war der Ammersee mit einem Aufenthalt beim Benediktinerkloster Andechs. Besichtigt wurde die Wallfahrtskirche mit dem Gnadenbild der Muttergottes und ihrem charakteristischen Zwiebelturm auf dem höchsten Punkt des Heiligen Berges.

Besinnlich wurde es im Kirchenraum, als die Reisegruppe das Marienlied „Segne du Maria“ anstimmte und die drei Strophen aus dem Gotteslob sang. Weiter ging die Fahrt zum Starnberger See und schließlich ins Hotel.

Floß und Bier

Das herausragende Ziel des ersten Tagesausfluges war Bad Tölz als eine der höchstgelegenen Kreisstädte Deutschlands. Die an der Isar gelegene Kurstadt am nördlichen Eingang zum Isarwinkel ist für ihre Altstadt und die Tölzer Leonhardifahrt bekannt.

Eine Stadtführerin erzählte den Jahrgängern aus der Geschichte der Stadt und führte sie zu markanten Örtlichkeiten. Sie berichtete, dass früher die Flößerei und das Brauwesen von großer Bedeutung waren.

Die Uhr als Vollmond

Dabei führte sie die Ausflügler durch die Fußgängerzone mit ihrem spätmittelalterlichen und barocken Ensemble der mit Fassadenmalereien geschmückten Häusern.

An der Nordseite des alten Rathauses wurde die Kugel-Monduhr als astronomische Uhr bestaunt. Die drehbare Mondkugel hat eine blaue und eine goldene Seite, mit denen die Mondphasen angezeigt werden. Und weil die Vollmondphase in nur wenigen Stunden bevorstand, zeigte sich die Uhr als Vollmond.

Hochwasser am Tegernsee

Die Leonhardifahrt, die seit dem Jahre 1856 am Stadtfeiertag, 6. November, stattfindet, ist seit 2016 immaterielles Kulturerbe Bayerns und durch die Deutsche UNESCO-Kommission auch im bundesweiten Verzeichnis aufgenommen worden.

Weiter ging die Fahrt an den Tegernsee mit Aufenthalt im gleichnamigen Ort. Eine Schifffahrt war wegen des Hochwasserstandes nicht möglich, dafür wurde der ganze See mit dem Bus umrundet.

Blick aufs Kaisergebirge

Mit strahlendem Sonnenschein führte der zweite Tagesausflug über Berau und Marquartstein durch die Chiemgauer Alpen, auf einem Teilstück der Deutschen Alpenstraße, in den Wintersport- und Luftkurort Reit im Winkel.

Nach dem Überqueren der österreichischen Grenze führte die Strecke vorbei am Walchsee über Niederndorf und Ebbs mit Panoramablick auf das schneebedeckte Kaisergebirge. Ziel war Kufstein, die zweitgrößte Stadt des Bundeslandes Tirol.

Das Kufsteiner Lied

Das wichtigste Wahrzeichen ist die Festung Kufstein auf dem Festungsberg. Lohnenswert war der Bummel durch die Altstadt, die von dem barocken Turm der St.-Vitus-Kirche überragt wird.

In der ganzen Stadt verteilt gibt es viele Denkmäler. Gesucht und gefunden wurde das Denkmal von Karl Ganzer, dem Komponisten des heute weltbekannten Kufsteiner Liedes.

Alpenstraße und Schliersee

Es ist eine Metallstatue, die den Harmonikaspieler zeigt, sitzend auf einer Perle, die gleichzeitig auch den Globus darstellen soll.

Das Lied hat den Namen der Stadt Kufstein um die ganze Welt getragen und damit die „Perle Tirols“ als Stadt „am grünen Inn“ zu einem Begriff in vielen Ländern gemacht.

Weiter ging die Fahrt vorbei am Thiersee über den Ursprungpass nach Bayrischzell. Von dort ging es entlang eines Teilstücks der Deutschen Alpenstraße zum Schliersee.

Das „Tor zur Ewigkeit“

Nach drei erlebnisreichen Tagen wurde die Heimreise angetreten. Zunächst ging die Fahrt durch die Region Pfaffenwinkel, einer hügeligen Landschaft, die geprägt ist durch Wiesen, Wälder, Moore, Seen und Flussläufe.

Ein Aufenthalt galt der seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Wieskirche bei Steingaden. Besonders beeindruckend waren die Deckenmalereien mit dem großen goldenen „Tor zur Ewigkeit“ und Jesus als Weltenrichter, thronend auf einem Regenbogen.

Musikalische Kurzweil

Nach Kempten und Isny wurde über die Oberschwäbische Barockstraße Friedrichshafen, die Kreisstadt des Bodenseekreises, erreicht. Dort war Gelegenheit für eine Kaffeepause an der Uferpromenade und einen Bummel durch die Altstadt.

Die Heimfahrt führte am Bodensee entlang mit herrlichem Ausblick auf den See und das Alpenpanorama, und war mit vielen gemeinsam gesungenen Liedern sehr kurzweilig.