Im Ernstfall können die Bürger in Straßberg und Kaiseringen beruhigt sein: Die Feuerwehr zeigte bei der Jahreshauptübung ihre Schlagkraft und einen hohen Ausbildungsstand.
„Ich bin mit dem gesamten Ablauf zufrieden, es hat alles bestens geklappt“, so das kurze und prägnante Fazit von Gesamtkommandant Tobias Kanz. Die Jahresübung der Feuerwehren Straßberg und Kaiseringen ist ein jährliches Highlight in der Schmeiental-Gemeinde.
Rund 150 interessierte Bürger waren am Samstagnachmittag zugegen – unter ihnen auch Bürgermeister Markus Zeiser und einige Mitglieder des Gemeinderates. Die Alarmierung erfolgte pünktlich um 14.30 Uhr über Sirene.
Eine Flucht über das Treppenhaus war den Vermissten unmöglich
Übungsszenario war ein Kellerbrand im Rathaus, zwei Heizungsmonteure waren dort eingeschlossen. Dasselbe traf auf drei Mitarbeiter zu, die sich im Sitzungssaal aufhielten. Eine Flucht ins Freie war ihnen durch das völlig verrauchte Treppenhaus ebenso unmöglich wie einem Bewohner im zweiten Obergeschoss.
Den gesamten Übungsverlauf hat Axel Knobel den Zuschauern über Lautsprecher detailliert erläutert. Die DRK-Bereitschaft um Leiter Thomas Fröschlin, welche ihr Domizil in der Nachbarschaft hat, traf als erste ein und richtete vorsorglich einen Verbandsplatz und eine Verletztenablage ein.
Die einheimische Feuerwehr mit ihrem neuen HLF 20 folgte umgehend. Atemschutzgeräteträger machten sich auf die Suche nach den eingeschlossenen Monteuren im Keller. Das nachrückende LF 8/6 stellte Steckleitern außen am Rathaus auf, um die Mitarbeiter darüber aus dem Sitzungssaal zu retten.
Winterlinger Wehr unterstützt Straßberger Kameraden mit ihrem Multistar
Diese Vorgehensweise war für den Bewohner der Wohnung im Obergeschoss nicht möglich; weswegen die Feuerwehr Winterlingen mit ihrem Magirus Mulitstar angefordert wurde. Den Wehrleuten um den stellvertretenden Kommandant Markus Bodenmüller gelang es schnell, den Bewohner darüber ins Freie zu bringen.
Zwischenzeitlich hatte der Gerätewagen Technik (GWT) eine Schlauchleitung zur Wasserversorgung vom Kaplaneibrunnen zum HLF 20 aufgebaut, die Kaiseringer Wehr legte die Schlauchleitung zum Multistar.
50 Wehrleute und sieben DRKler waren bei der Übung zugegen
Die Wehren bauten parallel zur Menschenrettung eine Riegelstellung auf, die Winterlinger Wehr bekämpfte den „Brand“ von oben. Das DRK übernahm die „Verletzten“ nach deren Rettungen direkt von den Feuerwehrleuten und versorgte diese am Verbandsplatz.
Im Einsatz war auch der Utility Task Vehicles (UTV), welcher in Straßberg stationiert ist. Bei der Jahresübung waren 50 Angehörige der Feuerwehren und sieben Rotkreuzler im Einsatz.
„Sie können beruhigt sein, wir sind 24 Stunden, 7 Tage und 52 Wochen stets für Sie da und bereit“, sprach Axel Knobel zu den Zuschauern. Und: Immer mehr werde die Feuerwehr zur technischen Hilfe angefordert.