Markus Huber lobt die Dornhaner Bürger für ihre Besonnenheit und ihr Engagement. Foto: Schittenhelm

Mit gemischten Gefühlen blickt Dornhans Bürgermeister Markus Huber auf das Jahr 2021 zurück. Nicht alles, worauf er vor einem Jahr gehofft hat, ist wahr geworden. Doch er zeigt sich dankbar für all das, was möglich war – und blickt mit Optimismus und voller Tatendrang in die Zukunft.

Dornhan - "Vor einem Jahr war man voller Hoffnung und Erwartung, dass Normalität wieder zurückkommt. Diese Hoffnung ließ sich leider nicht erfüllen. Vieles war nicht möglich. Vieles an Festen, an Begegnungen, bei denen man miteinander was bewegt in der Stadt", führt er aus. Auf der anderen Seite sei es schön gewesen, dass doch einiges angeboten und auch rege genutzt worden sei. "Es gab kleine Lichtblicke", sagt Huber. Tröstlich für ihn sei, dass Dornhan in der Pandemie glimpflich davongekommen sei.

Seine wichtigste persönliche Erkenntnis: "Eine Krise macht sichtbar, auf was es ankommt. Es zeigt sich, wer mit der Krise klarkommt und wer nicht. Das war spannend und manchmal auch desillusionierend." Dass der gesellschaftliche Zusammenhalt groß sei, hat Huber auch 2021 gespürt: "Er ist viel besser, als er manchmal wahrgenommen wird." Was die Pandemie bei dem Stadtoberhaupt – ähnlich wie bei vielen anderen Menschen – bewirkt hat, sei die Rückbesinnung auf Familie gewesen. "Das tut gut. Man fokussiert sich darauf, was wichtig ist. Die Krise hat auch ihre Chancen", betont Huber.

Viele Projekte auf den Weg gebracht

Kommunalpolitisch war das Jahr von wichtigen Diskussionen und Entscheidungen geprägt. In den Gremien habe man trotz der Herausforderungen gut zusammengearbeitet. "Wir konnten vieles weiterbewegen und auf den Weg bringen", sagt Huber. Als eines der besonders herausstechenden Projekte nennt er dabei das Bürgerhaus Leinstetten; er erwähnt aber auch die Gestaltung der Dorfmitte und den Kindergarten in Marschalkenzimmern sowie mehrere Baugebiete.

Für Huber ist klar: Mit der Schaffung von neuem Wohnraum ermöglicht Dornhan vielen Menschen, ihren Lebenstraum zu erfüllen. Gerade in der Corona-Krise seien Kleinstädte und Dörfer "wieder viel hipper" geworden, so seine Wahrnehmung. Die Nachfrage sei groß – und die Kommune reagiert darauf mit der Planung und Erschließung von neuen Baugebieten. "Wir fördern das bewusst", betont Huber.

Dass nicht jeder Bürger diese Sichtweise teilt und manch einer die Entwicklung eher kritisch sieht, sei ein normaler Prozess. "Es ist eine notwendige Diskussion, die völlig legitim ist. Es ist eine wichtige Zielsetzung, den Flächenverbrauch zu reduzieren und auch den Innenbereich nachzuverdichten", weiß er. In Dornhan versuche man, die Balance zu halten. "Die Diskussion ist erwünscht – aber fair und mit Argumenten, die nachvollziehbar sind." Der Bürgermeister macht klar: Die Stadtentwicklung sei ein Thema, das auch in Zukunft einen besonders prominenten Platz auf der Agenda der Gremien haben wird.

"Es gibt Gewinner und Verlierer"

Finanziell stehe Dornhan an der Schwelle zum neuen Jahr gut da. "2020 war für uns bedeutend schwieriger, weil wir die Auswirkungen der Krise nicht einschätzen konnten. Der Einbruch war markant", erinnert sich Huber. 2021 sei die Gewerbesteuer dagegen höher als geplant ausgefallen. "Der Wirtschaft geht es teilweise sehr gut", weiß er. Viele Unternehmen hätten die Krise gut meistern können. Auch wenn Huber durchaus bewusst ist: "Es gibt Gewinner und Verlierer."

2021 sei für ihn als Rathauschef die größte Herausforderung gewesen, den Spagat zwischen dem Infektionsschutz und dem Aufrechterhalten von Dienstleistungen zu meistern und so trotz aller Restriktionen eine gewisse Lebensqualität zu ermöglichen. "Wir haben unser Schwimmbad offen gelassen, unser Freibad und unser Lehrschwimmbecken. Auch das Rathaus war immer offen", schildert er.

Absage des Feuerwehrjubiläums schmerzt

Den Bürgern ist Huber für ihre Besonnenheit dankbar: "Die meisten haben die Rahmenbedingungen eingehalten und akzeptiert, sie haben mitgetragen, was notwendig war. Das hat uns die Umsetzung erleichtert." Gleichzeitig hätten sie das, was möglich gewesen sei, mit der gebotenen Sorgfalt genutzt. "Es ist eine Nachhaltigkeitsgruppe bei uns entstanden, der TSF-Verein hat sein Vereinsheim saniert, die Bürger haben sich gegenseitig unterstützt und versucht, die Chancen zu ergreifen, um aus der Krise stärker herauszugehen", sagt er nicht ohne Stolz.

Was Huber immer noch wehtut, ist die Absage des Feuerwehrjubiläums. "Mit einem Riesenengagement vorbereitet", mussten die Feierlichkeiten 2020 und dann auch 2021 abgesagt werden. "Es war ein richtiges Opfer", bedauert der Bürgermeister. Sein großer Wunsch für 2022 sei, dass es in Dornhan gelinge, wieder entspannt miteinander zu feiern. "Dass man sich begegnet, ins Gespräch kommt, dass neue Ideen entstehen und dieses dörfliche Leben wieder möglich ist", sagt er.

Als Wohnort attraktiv

Ein anderer Wunsch: Dass der gesellschaftliche Diskurs zur Zukunftsgestaltung stattfindet. "Wir müssen ins Nachdenken kommen mit Jung und Alt und unseren Blick stärker in die Zukunft richten. Wir müssen die Zeit nutzen." Viel sei schon erreicht worden, stellt er fest. Dornhan sei mit seinen Stadtteilen zu einem attraktiven Wohnort geworden. "Wir müssen uns nicht verstecken. Die Leute wohnen gern hier und erzählen stolz über ihren Wohnplatz", sagt Huber. Wie Mosaiksteinchen fügen sich einzelne Projekte zu einem Bild. "Ich hätte ja schon in Ruhestand gehen können, aber ich will noch was bewegen. Es kommt darauf an, die richtigen Weichen zu stellen."