Der Gastgeber Sigmarswangen und seine Konzertpartner präsentierten mit Erfolg die Ergebnisse ihrer Probenarbeit. Foto: Fahrland

Von Klassik bis Pop, von Mozart bis zum Musical: Das Jahreskonzert des Musikvereins Sigmarswangen mit den "Jungphonikern" und dem Musikverein "Gut Klang" Fischingen begeisterte das aufmerksame Publikum im vollbesetzten Bürgerzentrum.

Sulz-Sigmarswangen - Die Vorsitzenden Michael Reich aus Sigmarswangen und Ralf Schon aus Fischingen waren froh, dass das bereits für 2020 geplante gemeinsame Konzert im dritten Anlauf endlich stattfinden konnte. Reich lud das Publikum ein, sich genussvoll zurückzulehnen und dem Alltagsstress zu entfliehen.

Musikverein "Gut Klang" überzeugt mit Ouvertüre

Für die Jungphoniker aus Bergfelden, Wittershausen und Sigmarswangen unter der Leitung von Angela Schäuble war es der erste Auftritt in Sigmarswangen nach ihrer Konzertpremiere in Wittershausen im vergangenen Mai. Sie eröffneten ihr neues Programm mit dem rhythmischen "Stratford March" und meisterten mit Erfolg die synkopischen Herausforderungen in "Some Nights". In "Dos Muchachos" übernahm das Trompetenregister die Solopartien, bevor sich die "Jungphoniker" in der verdienten Zugabe mit einem Streifzug durch Klassik, Romantik und Barock in drei Sätzen verabschiedeten.

Der Musikverein "Gut Klang" Fischingen, dirigiert von Eigengewächs Robin Bossenmaier, überzeugte mit der Ouvertüre aus der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel. Sie endete in einem gewaltigen Crescendo und weckte Vorfreude auf weiteren Hörgenuss. Julian Klingenstein versorgte das Publikum humorvoll mit Informationen. "Highland Cathedral" werde häufig als heimliche schottische Nationalhymne gehandelt, sei aber 1982 von zwei Deutschen komponiert worden. Gänsehautmomente bescherten die weltberühmten Musical-Melodien aus dem "Phantom der Oper" von Andrew Lloyd Webber.

Perfekter Stimmungswechsel

Perfekt gelang den Fischingern der Stimmungswechsel zwischen den unheimlichen Vorgängen in den Katakomben der Pariser Oper und der zärtlichen Liebesgeschichte der jungen Opernsängerin Christine. "Mountain Wind" führte in die erhabene Bergwelt. Beim Radetzky-Marsch als Zugabe zeigte sich zur all-gemeinen Erheiterung, dass Bossenmaier neben der Kapelle auch das Publikum fest im Griff hatte, damit es an den richtigen Stellen laut oder leise mitklatschte.

Mit dem Konzertmarsch "Arsenal" des Belgiers Jan van der Roost eröffnete der Musikverein Sigmarswangen den dritten Konzertteil fulminant und setzte die Vorliebe ihres Dirigenten Jerzy Cielecki für eine exakte Spielweise und ausgefeilte Dynamik um. Moderatorin Carolin Mäntele nahm die Zuhörer mit auf eine verbale und musikalische Zeitreise. Fans der 1980er-Jahre schwelgten bei den beiden anspruchsvollen Medley-Arrangements mit den größten Hit-Erfolgen von Nena und "Eighties Flashback" in Erinnerungen. Die Instrumentalisten meisterten das teils rasante Tempo sowie die übergangslosen Takt- und Tempiwechsel, die etwa zwischen "Thriller" vom King of Pop Michael Jackson und Cyndi Laupers gefühlvoller Ballade "Time after Time" vorkamen.

"Eye of the Tiger" von Survivor

Die perfekte Ergänzung bildete die "Rocky"-Filmmusik "Eye of the Tiger", die der Band "Survivor" einst für sechs Wochen die Erstplatzierung in den Charts beschert hatte. Auch die Ballade "Up where we belong" von Joe Cocker und Jennifer Warner sowie "You give love a bad name" von Bon Jovi kamen beim Publikum bestens an. Als reizvoller Kontrast dominierte bei der Polka "Augenblicke" des Tirolers Martin Scharnagl der volkstümliche Charakter.

Rhythmische Passagen zogen sich durch die verschiedenen Register und mündeten beim Trio in schwelgerischen Melodien. Anschließend holte der temperamentvolle Cielecki beim Welthit "Africa" von Toto, arrangiert von Wolfgang Wössner, noch einmal das Maximum aus der aktuellen Sigmarswanger Besetzung heraus, die um eine vehement geforderte Zugabe nicht umherkam. Mit einer Polka leitete man zum geselligen Teil des Abends über.