Ist mit der Jahresbilanz 2020 zufrieden: Markus Schmid in der Kreistagssitzung in Schömberg. Foto: Ungureanu

Wie war das Jahr 2020 für die Sparkasse Zollernalb? Der Vorstandsvorsitzende Markus Schmid zeigte sich mit der Bilanz, die er in der Kreistagssitzung vorgestellt hat, zufrieden: Es war ein gutes Jahr.

Schömberg - Die Summe der Kreditvergaben habe im Corona-Jahr 2020 um 2,9 Prozent zugenommen auf zuletzt 2,181 Milliarden Euro. Dabei seien neue Kredite in Höhe von 439 Millionen Euro vergeben worden. "Die Zahl der neuen Kredite", sagte Schmid, "steigt durch die aktuellen Niedrigzinsen."

Letztere seien auch die Erklärung für das starke Wachstum im Wohnbaubereich: 264 Millionen Euro wurden an Krediten vergeben, im Jahr 2019 waren es 241 Millionen. Zugenommen hat laut Schmid auch das Geldvermögen der Kunden – um 4,3 Prozent auf 3,807 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss von 4,2 Millionen Euro liege auf Vorjahresniveau.

"In der Spitzenklasse"

Eigenkapital und Fonds für allgemeine Bankenkrisen seien auf 415 Millionen Euro angewachsen. Zum Vergleich: 2018 waren es 398 Millionen, 2019 403 Millionen. Damit halte sich die Sparkasse Zollernalb "in der Spitzenklasse der Sparkassen in Baden-Württemberg". Auch die Bilanzsumme von 3,701 Milliarden Euro könne sich sehen lassen: 2019 waren es 3,629 Milliarden, im Jahr davor 3,468 Milliarden.

Von 626 Mitarbeitern der Sparkasse Zollernalb seien 241 an 28 Standorten in der Kundenbetreuung tätig; sie kümmerten sich um 118 658 Privat- und 13 354 Firmenkunden mit insgesamt 92 243 Girokonten. Allein im Jahr 2020 seien 36 "positive Existenzgründungen" finanziert worden.

Zu den genannten 28 Zweigstellen des Geldinstituts kämen 18 Selbstbedienungs-Standorte hinzu. An 15 der insgesamt 48 Geldautomaten seien neben Auszahlungen auch Einzahlungen möglich. Zudem würden viele Kunden das Online-Banking nutzen.

Schmid betonte, dass sich die Sparkasse mit ihren Stiftungen auch für das Gemeinwohl einsetze. Im vergangenen Jahr seien 874 574 Euro ausgeschüttet worden. Und das Geldinstitut zahle Steuern: Im vergangenen Jahr waren es 6,258 Millionen Euro.

"Wir sind mit dem Jahr 2020 zufrieden, es war ein gutes Jahr", bilanzierte Markus Schmid. Dabei habe man sich mit einer "zunehmenden Regulatorik" herumschlagen müssen, mit einem "Tohuwabohu bei der IZB" und neuen Anforderungen, die umgesetzt werden müssten: "Was für Konsequenzen es für uns alle haben wird, ist im Moment noch nicht abzusehen."

Die Prognose: Im Jahr 2021 werde man sich "auf Vorjahresniveau bewegen". Zwei Urteile des Bundesgerichtshofs (BGH) gelte es aufzuarbeiten: Die Preissteigerungen bei der Kontoführung seien laut BGH-Urteil auf das Niveau von 2019 zurückgesetzt worden – die Steigerungen seien "rückwirkend falsch" gewesen. Das betreffe die Sparkasse Zollernalb mit "einer Million pro Jahr". Ein weiteres Urteil beziehe sich auf die Zinsanpassung bei Sparverträgen mit variablem Zinssatz. Der variable Zinssatz sei mit den Kunden vereinbart worden "und ist jetzt falsch". Schmid geht davon aus, das zwei Prozent der Privatkunden in diesem Zusammenhang ein Gespräch suchen werden.

Alles in allem habe sich die Sparkasse in Krisenzeiten als "Anker" erwiesen: "Krisenzeiten sind Sparkassen-Zeiten", sagte Schmid.