Wie das Stadtmuseum Schramberg Kunst, Technik- und Industriegeschichte in den Ausstellungsräumen des Schlosses erlebbar macht, darüber informierte der Jahresbericht 2024.
Als stellvertretende Leiterin des Schramberger Stadtmuseums begann Annette Hehr ihren Bericht mit den Ausstellungen 2024 und damit der „nach außen sichtbarsten Aufgabe des Museums“, bei der dieses seit 40 Jahren vom Podium Kunst Schramberg unterstützt wird.
Den Auftakt machte die Fasnetsausstellung „Batsch-nass-furz-trocka – Die da-Bach-na-Fahrt in Schramberg“ im Winter, gefolgt im Frühjahr von „Anne Roth. Bild & Ton“ zu Ehren des fünfundachtzigsten Geburtstages der Schramberger Künstlerin.
„Im Namen der Kunst ging es dann auch mit unserer letztjährigen Hauptausstellung weiter.“ berichtete Hehr. Lara Inge Kiolbassa hatte als Kuratorin die von den „Aktiven Bürgern“ geforderte Ausstellung mit allen Werken der „Kunstsammlung der Großen Kreisstadt Schramberg“ gestaltet. Für die Präsentation wurde die gesamte Fläche des Schlosses genutzt, die für Sonderausstellungen zur Verfügung steht.
Den Abschluss bildete eine Krippenausstellung, die dieses Mal den Fokus auf die „Krippen der Zukunft“ legte. In Kooperation mit der Grundschule Tennenbronn und der Kunstpädagogin Kerstin Heinlein entstanden sehr originelle „neue Schwarzwaldkrippen“ der jungen Generation, unter anderem auch mit Aliens. Parallel dazu wurde in der Weihnachtssaison die immer nur dann geöffnete Dauerausstellung zur Krippensammlung des Museums gezeigt.
Homepage als wichtigste Plattform
„Nach wie vor ist unsere Homepage www.stadtmuseum-schramberg.de die wichtigste Nachrichten-Plattform“, hob Hehr hervor. Auch der sei 2022 eingesetzte Audioguide werde sehr gut angenommen. Dazu kämen Museumsführungen und Workshops. Als wichtiges Beispiel nannte Hehr das Ferienprogramm für Kinder an Pfingsten 2024: „Die Kinder konnten bei uns an vier Tagen das Schloss und seine Schätze erkunden.“
„Beim Sammlungsmanagement geht es ums Sammeln und Bewahren der circa 50 000 Objekte des Stadtmuseums“, erläuterte Hehr. Um Platz zu schaffen, hätten sie und ihr Team Fremdfabrikate der Keramiksammlung aussortiert, zum Beispiel aus Mettlach, Zell oder Hornberg. Aber: „Alles, was sich in der städtischen Sammlung befindet, ist städtisches Eigentum.Wenn wir etwas aussortieren wollen, müssen wir Sie als Gemeinderat um Genehmigung bitten.“ Man werde die Objekte Museen aus den Herkunftsorten anbieten, erwarte aber keine nennenswerte Einnahmen. „Wir haben bei den Aufräumarbeiten während Corona einen barocken Schrank im Keller entdeckt, total angeschimmelt, Holzwurm befallen und die Intarsienarbeiten ausgebrochen, aber eben ehemals vom Gemeinderat 1956 aus dem ehemaligen Gasthaus Linde vom Sulgen, für 700 DM angekauft“, berichtete Hehr weiter. Fachmännisch restauriert soll er noch dieses Jahr einen schönen Platz im Schloss bekommen.
Neuer Fund im Keller
Im übrigen zögen die besondere Atmosphäre des Schlosses, geschaffen durch die Ausstrahlung der Exponate in den Räumen des Gebäudes im klassizistischen Stil, auch ganz andere Besucher an: „Wir hatten mit 49 Hochzeiten ein Rekordjahr“, so Hehr. Im Namen des Gemeinderats dankte Oberbürgermeisterin Eisenlohr dem Team des Stadtmuseums für ihren Einsatz.