Die öffentlichen Kassen stehen unter Druck. Keine Frage: Es gibt also bessere Zeiten, eine Stadt um mehr Geld zu bitten. Außer man ist der City-Verein Nagold.
Kritische Töne zur Arbeit des City-Vereins sucht man jedenfalls in Nagold vergebens. Dafür gibt es aber jede Menge Lob zu hören.
So auch im Verwaltungsausschuss, der jüngst einstimmig dem Gemeinderat empfahl, den jährlichen Mitgliedsbeitrag der Stadt an den Verein zu erhöhen.
Damit ist der Weg geebnet, dass der City-Verein weiter erfolgreich für die gesamte Stadtgesellschaft arbeiten kann. Die Zustimmung im Gemeinderat jedenfalls dürfte nächste Woche Formsache sein. Zumal sich die Erhöhung auch recht moderat gestaltet: Der jährliche Beitrag steigt von 58 000 auf dann 67 000 Euro.
Die Arbeit der innerstädtischen Akteure wird in dem Verein gebündelt
Das Besondere am Konstrukt des City-Vereins erörterte Nagolds Oberbürgermeister. 2004 wurde der Verein gegründet. Das Ziel: die Arbeit der innerstädtischen Akteure wird in dem Verein gebündelt und gefördert. Und dabei heraus kommen dann so extrem erfolgreiche Veranstaltungen wie am Wochenende vor der Sitzung der Urschelherbst, der wieder Tausende in die Stadt lockte.
Dieses Zusammenspiel verschiedener Akteure zeigt sich auch bei der Finanzierung: Gewerbeverein und Stadt zahlen gleichhohe Mitgliedsbeiträge. Also auch der Gewerbeverein schultert künftig die 67 000 Euro im Jahr.
Als „Goodie“ zahlt die Stadt noch einen Sonderbeitrag von 50 000 Euro
Hinzu kommt noch ein Sonderbeitrag der Stadt von 50 000 Euro, dem allerdings immer wieder aufs Neue zugestimmt werden muss. Nagolds OB sprach hier von einem „Goodie“.
Dabei weiß man bei der Stadt sehr gut, welche Arbeit der City-Verein vor allem in puncto Stadtmarketing für die Kommune leistet. Arbeit, die in städtischer Hand womöglich nur für deutlich mehr Geld zu haben wäre.
Wenig überraschend also, dass alle voll des Lobes für den City-Verein aber auch für City-Managerin Saskia Gärtner sind. „Wir sind hoch zufrieden, wie sich das entwickelt“, sagte Nagolds OB. Er lobte die regelmäßigen Reflexionsrunden, die geringen Reibungsverluste in der Zusammenarbeit, die guten Veranstaltungen, ja eben insgesamt – „das gute Miteinander“. Die Erhöhung mitzugehen, sei nur konsequent, auch weil der Partner Gewerbeverein sie mittragen wird.
Dass die Erhöhung dringend notwendig ist, verdeutlicht der OB aber auch. Die Kosten für die Veranstaltungen würden steigen, und es werden zudem immer weiter neue Formate entwickelt.
„Das ist schon erstaunlich. Effizienter geht es wirklich nicht!“
Stadträtin Siegrid Plaschke (FWV) erörterte unter anderem, dass der City-Verein das perfekte Beispiel für die Zusammenarbeit von Kommunen und privaten Akteuren sei. „Und das wird nur mit zwei Stellen gestemmt“, fügte sie hinzu. „Wir sind wirklich sehr glücklich mit dem ganzen Team.“
Jürgen Gutekunst (FDP) sprach gar von einem Schnäppchen für die Stadt. „Das würden wir selber nicht so hinbekommen zu diesem Beitrag.“ Auch Daniel Steinrode (SPD) betonte, dass die gute Arbeit „völlig außer Frage“ stehe. Und OB Großmann ließ sich noch zu folgender Bemerkung hinreißen: „Das ist schon erstaunlich. Effizienter geht es wirklich nicht!“