Kreisjägermeisterin Elke Marko vor dem Jagdrevier Foto: Sabine Stadler

Elke Marko führt seit 2021 die Kreisjägervereinigung Calw und ist damit eine von fünf Frauen der 57 baden-württembergischen Kreisjägervereinigungen.

Kreisjägermeisterin Elke Marko wohnt und lebt im Bad Liebenzeller Höhenort Beinberg direkt im Jagdrevier.

 

2021 übernahm sie im Vorstand der Kreisjägervereinigung Calw die Führung des Vereins mit aktuell 940 Mitgliedern. Im letzten Jahr feierten die Jäger aus dem Landkreis unter dem Motto „Tradition trifft Moderne“ im Kurhaus 75-jähriges Vereinsbestehen. Marko moderierte die Jubiläumsfeier und bezeichnete dabei die Jagd als „Handwerk auf allerhöchstem Niveau“.

Zur Jagd kam die Kreisjägermeisterin über das Jagdhornblasen, zu dem sie vom Leonberger Kreisjägermeister Bodo Sigloch mitgenommen wurde. Zu dieser Zeit war sie noch nicht im Besitz des Jagdscheines. Diesen erwarb sie erst 2010.

Fünf Jahre später übernahm sie die neu gegründete Geschäftsstelle der Kreisjägervereinigung Calw und stieg damit tiefer in das Jagdwesen ein. Bei ihrer Wahl zur Kreisjägermeisterin war sie die dritte in Baden-Württemberg. Aktuell werden fünf von 57 Jägervereinigungen im Land von Frauen geführt. Als Kreisjägermeisterin ist Elke Marko gleichzeitig Mitglied im geschäftsführenden Präsidium des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg.

Sie ist fasziniert von der Jagd, mit der die Natur erlebbar, spürbar und greifbar für sie geworden ist. „Das Zusammenspiel von Natur und Mensch habe ich erst mit dem Jagdschein verstanden. Für mich hat sich ein Tor zur Natur geöffnet, das ich vorher nicht gekannt hatte“, so die 59-Jährige.

Ausblick direkt ins Jagdrevier

Direkt von ihrem häuslichen Arbeitsplatz genießt sie den unverbaubaren Blick Richtung Wald und die dortigen Hochsitze im Jagdrevier.

Die morgendliche Stille, aber auch das Zwitschern der Vögel oder die aus dem Wald auftauchenden Rehe zu beobachten, sind wunderbare Erlebnisse, sagt Elke Marko, die hauptberuflich als Geschäftsführerin eins Herstellerverbandes für Reformwaren im Home-Office tätig ist.

Aufgaben sind zeitintensiv

Ihre Aufgaben als Kreisjägermeisterin sind zwar zeitintensiv, erlauben ihr aber gemeinsam mit einem aktiven und verlässlichen Vorstand voller guter Ideen mit Freude zu gestalten und die Kreisjägervereinigung kreativ voranzubringen. So beispielsweise durch ein neues und modernes Logo, das für die Untergruppen Hundewesen, Kitzrettung, Schießwesen oder Jagdhornbläser mit passenden Motiven adaptiert wurde.

Neu sind auch die freundlich wirkenden orangefarbenen Fahnen ergänzend zu den bisherigen in Grün und eine zukunftsorientierte Vereinssatzung auf rechtlich neuestem Stand.

Zudem wurde der Lärmschutz für den Schießstand mit finanzieller Unterstützung der Stadt Calw und dem Calwer Landratsamt aufgerüstet.

Die Kreisjägermeisterin wünscht sich politische Stabilität, insbesondere wegen der Verschärfung des Waffenrechts und der Unklarheit durch das EU-Bleiverbot, das den Schießstand des Vereins tangiert.

Wild-, Wald- und Naturschutzthemen ins Bewusstsein zu rücken, sieht Elke Marko als guten Weg, vor allem durch die angestiegene Waldnutzung, die Rücksicht auf die dort lebenden Tiere erfordere.

Wissen über die Natur ist wichtig

Jagd und Naturschutz sind untrennbar miteinander verbunden und notwendig, so ihre Worte. Wissen über die Natur und die heimischen Wildtiere vermittelt die Kreisjägervereinigung unter der Überschrift „Lernort Natur und Jugend“, im sogenannten grünen Klassenzimmer an Schulklassen und Kindergärten mit ihrem LENA-Mobil.

Die Kreisjägermeisterin freut sich auch darüber, dass es gelungen ist, die vier Jagdhornbläsergruppen Nagoldtal, Frauenwald, Mittlerer Wald und Simmersfeld zu einer Einheit zu verbinden.

Elke Marko bläst selbst in zwei Gruppen ins Jagdhorn. Sie ist eine Verfechterin von nachhaltigem Wildbret, bei dem alles verwendet wird. Dass sie selbst gerne Wild zubereitet, verrät sie ebenfalls. Und zudem begleitet sie das Thema Jagd, neben ihrem 14-jährigen Jagdterrier, auch in der Freizeit und in Urlaubszeiten.