Ehrungen für Fördermitglieder des Salzstetter Schlössle: Sie unterstützen seit vielen Jahren den Erhalt und die Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes. Foto: Maier

Eine neue Rekordmarke erzielte Heiraten im Salzstetter Schlössle: 18 Ehepaare (Vorjahr zehn) schlossen 2020 den Bund der Ehe im historischen Ambiente. Fördervereins-Vorsitzender Eberhard Armbruster freut sich über die neue Rekordmarke: "Heiraten im Schlössle ist sehr beliebt. Es ist zur Location für Trauungen geworden."

Waldachtal-Salzstetten - Zunehmend, so der Chef des Fördervereins, werde Salzstettens Kulturtempel nach der Trauung auch zu einem Umtrunk oder gar zur Hochzeitsfeier genutzt. "Das besondere Ambiente und die Atmosphäre werden geschätzt", hob Armbruster bei der Hauptversammlung des Fördervereins Salzstetter Schlössle hervor.

Vereinsjahr finanziell erfolgreich

Insgesamt gab es 28 (Vorjahr 38) Veranstaltungen im Corona-Jahr 2020 in den geschichtsträchtigen Gemäuern. Eine Dankadresse richtete der Vorsitzende an Roswitha und Herbert Erath, welche die sehr aufwendige Vermietung des Schlössle auf sich nehmen und den Einkauf verantworten. Wegen der Pandemie musste das Nutzungskonzept "Kultur und Kaffee" eine Zwangspause einlegen. "Der Förderverein musste seine Veranstaltungen wegen Corona ab dem 2. März 2020 einstellen." Kuchen über die Straße zu verkaufen, stellte einen Ersatz für die ausgefallenen Kaffeenachmittage im Oktober und November dar. "Diese Aktion wurde sehr gut angenommen und wir konnten Einnahme-Ausfälle wenigstens zum Teil kompensieren.", konstatierte der Vorsitzende.

Verlass ist auf das Bewirtungsteam mit Bettina Axt, Roswitha und Herbert Erath sowie Andrea Armbruster, das verstärkt wird durch Evelyn Reitz, Petra Maier und Susanne Luger. "Unser Nutzungskonzept trägt und sorgt auch in Krisenzeiten für reduzierte, aber stabile Einnahmen", bekräftigte Armbruster.

Das 22. Vereinsjahr konnte trotz der Corona-Situation finanziell erfolgreich mit einem Überschuss von über 3950 Euro abgeschlossen werden. Trotz weniger Veranstaltungen dürfe man auf dieses Ergebnis sehr stolz sein, erklärten Vorsitzender Armbruster und Schatzmeisterin Bettina Axt. Den Haupteinnahmen von 2310 Euro an Mitgliedsbeiträgen, so Axt, stünden die Heizkosten mit 1613 Euro als größter Ausgabe-Posten gegenüber. Allein 815 Euro müssen für eine Reinigungskraft verausgabt werden.

Die 25 000 Euro Rücklagen werden vorgehalten für größere Reparaturen, von denen man noch nicht wisse, wann sie kommen. "Risse zeigen sich auf der Giebelseite", warnte Armbruster. 2021 soll auf jeden Fall noch das Außentor instand gesetzt werden.

130 Mitglieder unterstützen den Förderverein

Wie die erfolgreichste Mitgliederwerberin Evelyn Reitz gegenüber unserer Zeitung mitteilte, unterstützen aktuell 130 Mitglieder den Förderverein, der sich um den Betrieb und Erhalt des ältesten Gebäudes in der Gemeinde Waldachtal bemüht. 129 Fördermitglieder (Vorjahr 124) waren es zum Ende des Jahres 2020. Armbruster rief auf, im Verwandten- und Bekanntenkreis weitere Mitglieder für den Förderverein zu werben.

Schriftführerin Evelyn Reitz ließ das Vereinsjahr 2020 Revue passieren. Viele Stunden Arbeit für das Kulturgut leisteten die Vorstands- und Beiratsmitglieder Bettina Axt, Otto Singer, Herbert Erath, Reinhold Maier, Hartmut Walcher, Albert Hug, Andreas Erath, Evelyn Reitz, Susanne Luger, Wolfgang Fahrner und Freddy Hassel. Bürgermeisterin Annick Grassi wertete es als durchaus erfreulich, dass das Kassenjahr trotz weniger Veranstaltungen positiv abgeschlossen werden konnte. Extrem wichtig sei es, dass der Förderverein Rücklagen bilde. Ein Erfolgskonzept seien Hochzeiten im Schlössle. Und: "Die Leute lechzen danach, dass sie wieder rauskommen."

Weil für Herbst 2021 die vierte Corona-Welle erwartet wird, plant der Förderverein in diesem Jahr überhaupt keine Veranstaltungen mehr durchzuführen. Unter Einhaltung der Abstands-Vorschriften könnten nur 20 bis 30 statt der sonst möglichen 60 Sitzplätze belegt werden. "Mit dieser geringen Sitzplatzzahl lässt sich praktisch kein Künstler finanzieren.", gibt der Vereinschef zu bedenken. Vorstellbar wäre eine Weinprobe, über die kurzfristig entschieden werden soll. Wegen der Risiken für die Gäste möchte der Förderverein dieses Jahr weder den Tag des Denkmals veranstalten noch Kaffeenachmittage anbieten. "Wir hoffen, dass wir 2022 wieder unser bewährtes Veranstaltungskonzept umsetzen können." Vorsitzender Eberhard Armbruster ist überzeugt: "Aus finanzieller Sicht ist uns nicht bange. Wir können mit der Vermietung des Schlössle und den Beitrags-Einnahmen unsere Kosten decken." Dennoch appellierte er, das denkmalgeschützte Gebäude mit seinem einmaligen Ambiente weiterhin kräftig zu nutzen. "Privatveranstaltungen im historischen Gebäude sind ja weiterhin möglich." Vier davon gab es 2020. Die Buchungs-Maschinerie läuft seit Kurzem wieder auf Hochtouren: "Unser Schlössle wird wieder intensiv gebucht. Mit Seminaren von Firmen hat sich ein neues Geschäftsfeld eröffnet." Das große Tor wurde geöffnet: Corona bedingt fand die Hauptversammlung erstmals im und außerhalb des mittelalterlichen Kulturdenkmals statt.

20 Jahre: Berta Wehle, Oliver Dettling, Michael Wehle, Jürgen Wehle, Egon Essig, Heinz Fischer, Roswitha Erath, Alfons Witzelmaier, Arthur Dittbrenner

15 Jahre: Karl Gunkel, Marco Söll, Kathrin Zink-Jakobeit, Edwin Fischer, Dieter Axt, Bernd und Gisela Schittenhelm, Uwe Stephan, Michael Weiss