Die Mehrheit des Gemeinderats Dietingen folgt dem Wunsch der Verwaltung nach einem Wechsel in der IT-Ausstattung. Foto: DC Studio – freepik

Bei der IT-Ausstattung geht die Gemeinde Dietingen neue Wege. Indes: Die von der Verwaltung vorgeschlagene Lösung traf im Gemeinderat auf Vorbehalte.

Für die Gemeinde Dietingen endet am 31. Juli der Leasingvertrag für die IT-Ausstattung. Bis zur Beschaffung einer neuen Ausstattung bleibe aber noch Zeit. Ein entsprechender Leasingvertrag, zu „günstigen monatlichen Preisen“, sei für die nächsten sechs bis zwölf Monate angeboten worden, informierte Corinna Kern vom Hauptamt.

 

Die bisher genutzte Serverlösung stellte Kern in der Sitzung vor, machte aber deutlich, dass die Verwaltung eine Cloud-Lösung klar favorisiere. Neben der zunehmenden Komplexität in der technischen Entwicklung und den Anforderungen an die Cybersicherheit könne eine stabile und rechtssichere Datenverarbeitung nicht mehr länger mit eigenen Mitteln von einer kleinen Gemeindeverwaltung gewährleistet werden, sagte Kern. Bei der Cloud-Lösung werde die gesamte IT-Infrastruktur, also Speicherplatz, Rechnerleistung und Anwendungssoftware, als Dienstleistung über einen Hosting-Server zur Verfügung gestellt. Der laufende Betrieb werde über einen verlässlichen IT-Support der Komm.ONE unterstützt.

Infrastruktur im Rathaus

Komm.ONE biete schon seit einigen Jahren Cloud-Arbeitsplätze für kleinere Gemeinden an. Dabei könne mit Ausnahme der Arbeitsplatz-Endgeräte auf eine weitere IT-Infrastruktur innerhalb des Rathauses verzichtet werden. Das Unternehmen übernehme das Management, die Administration, die Datenspeicherung und trage die Risiken. Ein Betreuungsbedarf vor Ort sei dadurch nicht mehr notwendig. Die Infrastruktur sei immer auf dem neusten Stand, Homeoffice werde erleichtert und der Zugriff auf wichtige Informationen sei auch außerhalb der üblichen Bürozeiten gewährleistet.

Was die Räte beunruhigte: Das Ganze hat seinen Preis. Während die bisherige Serverlösung einmalig für knapp 36 000 Euro zu haben sei, koste die Umstellung auf die Cloud-Lösung knapp 16 000 Euro, einschließlich zusätzlich laufender Kosten von knapp 3200 Euro pro Monat, ließ Kern wissen. Dem Unbehagen der Räte stellte Kern Kosten für einen Wartungsvertrag, Cyberschutz, laufende Serverneuanschaffung und Software bei einer herkömmlichen Serverlösung gegenüber. Allerdings ohne Belege aus den vergangenen Jahren. Frank Schittenhelm sprach sich daher gegen die Cloud-Lösung aus: „Wenn nicht belegt werden kann, was ein Wartungsvertrag kostet, kann ich nicht zustimmen“. Die große Mehrheit stimmte der Cloud-Lösung zu.