Im Burgäcker leuchten die Straßenlaternen am Tag. Foto: Eyckeler

So mancher Rottenburger dürfte sich über die angeschalteten Straßenlaternen am späten Vormittag gewundert haben. Die Stadtwerke klären auf.

Rottenburg - Ein herrlicher Morgen in Rottenburg. Es ist warm in der Bischofsstadt, die Sonne strahlt, die Laternen auch. Moment: die Laternen auch? Am helllichten Tag? Tatsächlich. Um 10.30 Uhr wirft die Stadtbeleuchtung im Burgäcker und auf der Kalkweiler Steige ihr Licht auf die Straßen.

So richtig sieht man das nicht, wie gesagt: Es ist taghell. Aber wieso ist das so? Immerhin appelliert die Politik aktuell bundes- sowie landesweit, wo es nur geht Energie zu sparen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat bereits den guten alten Waschlappen ins Gespräch gebracht – als Möglichkeit, das Duschen einzuschränken. Da passen angeschaltete Straßenlaternen am Tag nicht wirklich ins Bild.

Stadt will Energiesparmaßnahmen beschließen

Was steckt dahinter? Auskunft geben die Rottenburger Stadtwerke: Im genannten Bereich wurden demnach Wartungsarbeiten durchgeführt. "Während den Routinearbeiten muss die Beleuchtung eingeschalten werden", heißt es weiter.

Also ein notwendiges Übel und kein unnötiger Stromverbrauch. Die Stadt Rottenburg geht sogar noch weiter und wird am Dienstag über zahlreiche Energiesparmaßnahmen entscheiden. Sollten diese angenommen werden, wird es in der Domstadt im Winter dunkler als sonst.

Öffentliche Gebäude bald nicht mehr angestrahlt?

So ist etwa vorgesehen, "die Beleuchtung öffentlicher Gebäude wie zum Beispiel des Domturms, der Sülchenkirche und der Fenster der Stadtbibliothek" abzuschalten. Die Weihnachtsbeleuchtung soll zwar aufgehängt, aber nur reduziert betrieben werden.

"Die öffentliche Straßenbeleuchtung wird soweit technisch möglich zwischen 00.30 Uhr und 5 Uhr vollständig abgeschaltet. Die Zeiten berücksichtigen die letzte beziehungsweise erste Zugverbindung von und nach Rottenburg am Neckar", ist weiter aus der Beschlussvorlage des Gemeinderats zu erfahren.

Auch warmes Wasser wird reduziert

Doch nicht nur in Sachen Beleuchtung will Rottenburg auf die Bremse treten. In der Beschlussvorlage sind noch weitere Maßnahmen gelistet. So ist geplant, in den Sport- und Mehrzweckhallen das warme Wasser in den Duschen abzustellen. "Duschen wird nur noch mit kaltem Wasser möglich sein. Die Regelung gilt bis zum Ende der Heizperiode 2023 ohne Ausnahmen", heißt es in der Vorlage.

Es wird also kälter und dunkler in Rottenburg. Es sei denn, die Stadt muss Wartungsarbeiten an den Straßenlaternen durchführen. In dem Fall erleuchtet die Stadt zeitweise auch am Tag.