In einem Linienbus holt ein Mann plötzlich ein Messer hervor und verletzt mehrere Menschen. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen Palästinenser. Israels Regierung macht die Hamas, aber auch Palästinenser-Präsident Abbas mitverantwortlich.
Tel Aviv - Ein Palästinenser hat in Tel Aviv mit einem Messer auf Insassen eines Busses eingestochen und mindestens neun Menschen verletzt. Zwölf weitere wurden wegen eines Schocks behandelt, wie die israelischen Rettungsbehörden am Mittwoch mitteilten. Die Polizei ging von einem Terroranschlag aus. Die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt wurden verstärkt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte die Palästinensische Autonomiebehörde für den Angriff mitverantwortlich.
Israelischen Medien zufolge attackierte der Mann um 7.30 Uhr Ortszeit zunächst den Fahrer des Linienbusses mit einem Messer. Dieser habe versucht, den Angreifer mit Pfefferspray abzuwehren. Danach stach der Palästinenser auf Businsassen ein. Augenzeugen berichteten, der Mann habe sie weiter verfolgt, nachdem ihnen die Flucht aus dem Bus gelang. Polizisten schossen dem Angreifer ins Bein und stoppten ihn. Der Polizei zufolge wurde er festgenommen und verhört.
Netanjahu bezeichnete den Angriff als „das direkte Ergebnis der giftigen Anstachelung durch die Palästinenserbehörde gegen die Juden und ihren Staat“. Er zog Parallelen zwischen den Anschlägen in Paris und Brüssel sowie dem Angriff in Tel Aviv.
Die Regierung werde weiterhin entschieden gegen Terrorismus vorgehen, sagte Netanjahu. Israels Außenminister Avigdor Lieberman nannte unter anderen Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Hamas-Führer Ismail Hanija als Mitverantwortliche.
Bei dem Täter soll es sich um einen 23-jährigen Palästinenser aus Tulkarem im Westjordanland handeln. Er soll sich illegal in Israel aufgehalten haben. Die radikalislamische Hamas lobte den Angriff, ohne die Verantwortung dafür zu übernehmen. Die Tat sei „heldenhaft“, schrieb Hamas-Führer Isat al-Rischek auf Twitter. Er sprach von einer „natürlichen Antwort auf die Besatzung“.
Nach dem Gaza-Krieg im vergangenen Sommer hatte es in Israel vermehrt Auseinandersetzungen und auch Anschläge gegeben. In Tel Aviv erstach ein Palästinenser im November einen Soldaten. Zuletzt waren Ende Dezember in der Jerusalemer Altstadt zwei Polizisten von einem Angreifer mit einem Messer verletzt worden.