Es irritiert, was am Dienstagmorgen zwischen Bühlingen und Lauffen montiert wird: ein neues Ortseingangsschild für Hochhalden. Doch wo ist „Lauffen“ geblieben?
Huch. Kann das wirklich sein? Steht es da wirklich? Ja, tatsächlich. Nach zwei Jahren ziert ein Ortsschild wieder die Ortseinfahrt zum Weiler Hochhalden. Am Dienstagmorgen wurde das neue Schild angebracht, doch ein Blick auf die genannten Orte lässt den ein oder anderen Autofahrer und Fußgänger verwirrt einen zweiten Blick drauf werfen.
Es steht nämlich nicht „Lauffen“ drauf, wie auf dem Schild, das vor zwei Jahren geklaut wurde, sondern „Hochhalden“. Und, ja, das ist ja alles Deißlingen, aber ist „Hochhalden“ nicht vor allem Teil von Lauffen? Was es damit auf sich hat, erklärt Raphael Erath, Leiter des Haupt- und Ordnungsamts sowie Personalamts in Deißlingen.
„Lauffen“ taucht nicht mehr auf
Zwei Jahre lang war es verschwunden. Nun, es ist immer noch nicht wieder aufgetaucht. Die Rede ist von dem Ortsschild „Lauffen“, das unmittelbar vor dem Eingang zu Hochhalden, dem Weiler, der sich an die Verbindungsstraße zwischen Bühlingen und Lauffen schmiegt, und den die meisten wohl eher Rottweil als Deißlingen zuschlagen, stand. Umso irritierender war der Anblick am Dienstagmorgen: Ein neues Schild wurde angebracht, auf dem die Einfahrt in die geschlossene Ortschaft „Hochhalden“ signalisiert wird. Von Lauffen steht da kein Wort. Stattdessen erweckt die Ankündigung eher den Anschein, als wäre Hochhalden ein eigenständiger Ortsteil der Gemeinde Deißlingen – so ungefähr genau gleich wie Lauffen.
Raphael Erath, Hauptamtsleiter, widerspricht dem aber: „Das bisherige Ortsschild wurde nicht von ‚Lauffen‘ auf „Hochhalden“ geändert. Vielmehr war das frühere Schild an der Einfahrt nach Hochhalden seit einiger Zeit abgängig – es wurde entwendet und fehlt bereits auf den Google-Street-View-Aufnahmen aus 2023.“
Das mag schon sein. Wenn man allerdings im Internet nach dem Ortseinfahrtsschild in Hochhalden googelt, wird schnell ein Bild aus dem Jahr 2010 vom früheren Schild vorgeschlagen, auf dem noch „Lauffen“ steht. Auf Nachfrage, warum die Ortsnamen getauscht wurden, verneint Erath, die Veränderung.
Neues Schild bedeutet keine Veränderung
Eine sofortige Ersatzmontage sei damals nicht erfolgt, weil im Anschluss an den Ortseingang unmittelbar eine Tempo-30-Zone beginne, und die verkehrsleitende Wirkung des Ortsschildes dadurch nicht zusätzlich erforderlich gewesen sei. „Im Zuge einer Sammelbeschaffung für andere Beschilderungsmaßnahmen haben wir das Ortsschild nun wiederbeschafft und durch den Bauhof montieren lassen. Es handelt sich somit ausschließlich um eine Ersatzbeschaffung; an der Ortschilderung beziehungsweise den Ortsbezeichnungen hat sich nichts geändert“, ordnet Erath ein.
Dass nun Hochhalden auf dem Ortsschild steht und nicht wie früher Lauffen, habe nichts an der Gemarkung geändert. „Weder wurden Grenzen verschoben noch Status oder Bezeichnungen angepasst. Es wurde lediglich der frühere Zustand wiederhergestellt“, erklärt Erath.
Info
Ab wann gibt es ein Ortseingangsschild?
Ein gelbes Ortseingangsschild (StVO-Zeichen 310/311) kennzeichnet den Beginn beziehungsweise das Ende einer geschlossenen Ortschaft. Es wird dort angebracht, wo der geschlossene Ortsbereich beginnt, und entfaltet unter anderem Bedeutung für innerörtliche Regelungen (etwa die Regelgeschwindigkeit 50 Kilometer pro Stunde, sofern nicht – wie in Hochhalden – unmittelbar eine Tempo-30-Zone angeordnet ist). Voraussetzung ist das Vorliegen eines zusammenhängenden, bebauten Ortsteils mit eigenständiger Ortslage. Das jetzt montierte Schild stellt lediglich den ordnungsgemäßen Zustand nach dem Diebstahl wieder her.