Vor dem Festakt wird der Botschafter von den Schülern bekocht. Foto: Schmidt

Die gute Beziehung zwischen der Villingendorfer Schule und Irland ist erneut auf dem Höhepunkt. Der irische Botschafter stattete der Irlandklasse einen Besuch ab, und sie bedankte sich mit einem rundum gelungenen Programm.

Villingendorf - "Da kommt er." Fast hätte man glauben können, die Schüler hielten den Atem an. In ihrer Schulaula nahm der Botschafter von Irland, Nicholas O’Brien, Platz. Bestens gestärkt, nachdem ihm die Schüler eine Flädlesuppe, Maultaschen und eine Schwarzwälder-Kirsch-Torte zum Nachtisch servierten.

Die Irlandklasse ist eine von der Grund- und Werkrealschule Villingendorf als Unterrichtsprojekt anerkannte Schülerfirma, die 2009 von Schulleiter Rainer Kropp-Kurta ins Leben gerufen und seither mehrfach ausgezeichnet wurde.

Irland ist überall

Er freue sich im besonderen Maße, die "grüne Insel" als Austauschpartner gewonnen zu haben, sagte der Schulleiter in der Schulaula. Die Irlandklasse lerne nicht nur die Sprache des Landes kennen und setze sich in verschiedensten Fächern, etwa in Geschichte und Geografie, mit der Thematik auseinander, sondern erwirtschafte im Rahmen einer Schülergenossenschaft die anfallenden Kosten für die Reise. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Projekt stärke den Zusammenhalt der Klasse, lobte Kropp-Kurta. Und die Freundschaft zu den Iren.

Besonderer Geburtstag

Bürgermeister Marcus Türk beschrieb seine ganz eigene Beziehung zu Irland. Nur wenige Stunden nach dem Saint Patrick’s Day, der in Irland als Hochfest gefeiert werde, sei er geboren, sagte Türk. In einem Dorf, das mit dem heiligen Patrick den gleichen Schutzpatron wie Irland verehre.

Neben der intensiven Beziehung der Schule zu Irland, die Türk ausdrücklich lobte, zeige sich Villingendorfs Nähe zu Irland etwa auch bei einer Rubinhochzeit, an dem der "Irish blessing", also der irische Segen, erteilt werde.

Alle Redner hielten bis zu diesem Zeitpunkt ihre Reden auf Englisch. Auch die Schüler der Irlandklasse bestritten ihre Beiträge, mit der sie die Klasse und die Irlandreise vorstellten, in der Landessprache des hohen Gastes und bereicherten das Festprogramm mit unterhaltsamen, schauspielerischen und musikalischen Vorträgen.

Aber Schulpräsident Thomas Hecht bemühte die deutsche Sprache. Er lobte das "herausragende didaktische Konzept" der preisgekrönten Klasse, die er zum "Leuchtturmprojekt" erkor, auf das die Schule stolz sein könne.

Emotional sehr berührt

Eine sehr persönliche Ansprache gelang dem Botschafter, der seine ursprünglich gedachte Rede zur Seite legte. Er sei begeistert vom Ehrgeiz und der Motivation der Schüler, sagte er. Selten sei er emotional so berührt gewesen wie von dieser Villingendorfer Schule.

Er hob den Einfluss eines solchen Projekts auf das zukünftige Leben hervor und brachte seinen Hoffnung zum Ausdruck, dass die Reise nach Irland bald wieder möglich werde. Sein Dank galt allen Beteiligten, die dieses Projekt mit Leben füllen und ehrte die Gemeinde mit einem Eintrag ins Goldene Buch.