Deutsche Friedensbewegung nimmt Günter Grass für umstrittenes Israel-Gedicht in Schutz.

Berlin - Die deutsche Friedensbewegung hat Günter Grass für sein umstrittenes Israel-Gedicht in Schutz genommen. Er habe damit dazu beigetragen, das Bemühen um eine friedliche Lösung im Iran-Konflikt „wieder auf die Tagesordnung zu setzen“. In Form eines Gedichtes nahm der Mitbegründer der Ostermärsche, Andreas Buro, für die Dachorganisation Kooperation für den Frieden am Samstag Stellung zu der Diskussion um das Grass-Gedicht „Was gesagt werden muss“.

Buro schreibt: „Günter Grass hat vor Krieg gewarnt, Israel als eine Gefahr für den Weltfrieden bezeichnet. Wir hätten auch die USA, die Erfinderin der Achse des Bösen, genannt, aber auch die vielen arabischen und islamischen Staaten, die (...) aktuelle Konflikte anheizen. Deutschland, das in Konfliktzonen Waffen liefert.“

Die Friedensbewegung fordere „zum großen Wettbewerb auf um eine friedliche Lösung, um einen Nichtangriffspakt zwischen den Kontrahenten“ und auch um eine Aufhebung aller Sanktionen gegen den Iran. Das Gedicht schließt mit den Worten: „Deutschland könnte dazu beitragen. Günter Grass hat dazu beigetragen, diese Aufgabe wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Danke!“

Grass hatte in seinem am Mittwoch veröffentlichten Gedicht angeprangert, dass der Iran von einem atomaren Präventivschlag durch Israel bedroht sei, der das iranische Volk auslöschen könne. Dies hatte ihm harsche Kritik und den Vorwurf des Antisemitismus eingebracht.