Für Ungeimpfte im Landkreis Sigmaringen gilt seit Mittwoch eine Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr. Foto: Michael/dpa

Reduzierung von Kontakten und Impfen sollen helfen, der angespannten Coronalage im Landkreis Sigmaringen Herr zu werden. Seit Mittwoch gift für Ungeimpfte angesichts der hohen Sieben-Tages-Inzidenz über 500 eine Ausgangssperre.

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Landkreis Sigmaringen - Die Corona-Lage im Landkreis Sigmaringen spitzt sich weiter zu. Die Sieben-Tages-Inzidenz lag am Dienstag bei 536 und damit deutlich über dem Landesschnitt von 459. Mit dem Inkrafttreten der neuen Corona-Verordnung des Landes am Mittwoch, gilt für alle Ungeimpften in Landkreisen mit einer Inzidenz von über 500 ab Donnerstag eine Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr vor. Das bedeutet, dass Ungeimpfte das Haus nur noch aus triftigem Grund, etwa für den Weg zur Arbeit verlassen dürfen.

Zusammen mit der 3G-Regel am Arbeitsplatz und im öffentlichen Personennahverkehr sowie der Regelung, dass auch Geimpfte etwa für den Besuch von Clubs oder für körpernahe Dienstleistungen einen Test benötigen (2G-plus) reagiert das Land auf den rasanten Anstieg der Infektionszahlen in Baden-Württemberg.

Kontakte reduzieren

"Doch all diese Regelungen werden nicht ausreichen, wenn nicht jede und jeder von uns seine Kontakte reduziert und vorsichtiger agiert", ist sich Susanne Haag-Milz, die Leiterin des Gesundheitsamtes sicher. Auch Geimpfte können sich anstecken und das Virus weitergeben, eine absolute Sicherheit gebe es für keinen.

An den Schulen im Landkreis Sigmaringen wurden in der vergangenen Woche 62 Kinder, in Kitas 18 Kinder positiv getestet, vier Schulklassen mussten in Quarantäne. Auch in Pflegeeinrichtungen kam es zu mehreren Infektionsfällen, in drei Einrichtungen gab es eingegrenzte Ausbruchsgeschehen mit insgesamt 26 Fällen.

Zusätzliche Impfangebote

Mit zusätzlichen Impfangeboten möchte der Landkreis die Arztpraxen im Kreis unterstützen. Ab Mittwoch ist ein mobiles Impfteam im Kreis unterwegs, im Dezember soll ein zweites folgen. Alle Gemeinden im Kreis und auch das Landratsamt selbst möchten Impfaktionen anbieten.

Noch ist aber Geduld gefragt: "Wir erhalten vom Land aktuell circa 1800 Impfdosen pro Impfteam pro Woche, mehr nicht", berichtet die erste Landesbeamtin Claudia Wiese. "Wir werden beim Land aber nochmals vier zusätzliche Impfteams und mehr Impfstoff beantragen und hoffen, dass wir rasch Zusagen für weitere Impfteams und genug Impfstoff erhalten."

Mehr Informationen zu den Impfangeboten findet man auf den Internetseiten der Gemeinden oder unter www.landkreis-sigmaringen.de/impfen