Im Landkreis Sigmaringen soll die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung verstärkt genutzt werden. Foto: Kay Nietfeld/dpa Foto: Schwarzwälder Bote

Coronavirus-Pandemie: Infektionsgeschehen entspannt sich über Ostern / Kontakte einfacher nachfollziehen ist das Ziel

Landkreis Sigmaringen. Über die Osterfeiertage ist die Sieben-Tages-Inzidenz im Kreis Sigmaringen gesunken. Am Dienstag lag sie noch 154, vor Ostern lag sie deutlich über 200. Den Rückgang führt das Gesundheitsamt aber vor allem darauf zurück, dass sich über die Feiertage weniger Menschen haben testen lassen. "Wir rechnen damit, dass sich die Menschen im Laufe der Woche nun testen lassen und diejenigen, die Symptome zeigen, auch Arztpraxen aufsuchen", berichtet Ulrike Hart vom Gesundheitsamt.

Neben diesem Umstand hat der Rückgang der Fallzahlen auch andere Gründe. Die Schulferien machen sich bemerkbar, auch Kindertageseinrichtungen sind nicht mehr so stark betroffen. Lediglich eine Einrichtung musste wegen einer Ansteckung eines Kindes über Ostern geschlossen werden. Ansteckungen am Arbeitsplatz waren über die Feiertage ebenso seltener. Ob es über Ostern zu vielen zusätzlichen Ansteckungen in den Familien und Freundeskreisen kam, wird die Fallzahlentwicklung der nächsten zwei Wochen zeigen. In den SRH-Kliniken wurden an allen drei Standorten bereits nicht dringliche Behandlungen abgesagt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, der OP-Betrieb ist laut Mitteilung des Landratsamts Sigmaringen derzeit um ein Drittel reduziert. Aktuell werden 13 Corona-Patienten behandelt, drei davon intensivpflichtig.

Am Dienstag hat der Landkreis einen Nutzungsvertrag mit dem Betreiber der Luca App unterzeichnet und wartet nicht mehr auf die Bereitstellung durch das Land. "Die Luca App bietet die Möglichkeit, Kontakte im Falle einer Infektion rasch, zuverlässig und einfach nach zu verfolgen", berichtet Hart. Über die App sollen die Kontakte, die ein Coronavirusinfizierter in seinem ansteckenden Zeitraum hatte, einfacher und schneller nachvollzogen werden können. Das System ermöglicht schnell und einfach die Kontaktnachverfolgung der Gesundheitsämter nach dem Auftreten einer Corona-Infektion und wird dabei helfen, dass sich Personen, die ein Risiko haben, infiziert zu sein, noch schneller als bisher in Quarantäne begeben können.

Die App wird wohl Mitte kommender Woche einsatzbereit sein.