Wegen der schwierigen Haushaltslage bleiben in Erdmannsweiler viele Wünsche unerfüllt. Unter anderem kostet das Glasfasernetz Königsfeld viel Geld, auch deshalb muss gespart werden. Dennoch wird es im Dorf einige Investitionen geben.
Knapp 449 000 Euro sollen in diesem Jahr im Teilort investiert werden, wie Bürgermeister Fritz Link im Ortschaftsrat berichtete. Auf Nachfrage von Klaus Epting betonte er, dass es für die Gemeinde bei der Grundsteuer keine Mehreinnahmen gibt, nur Verschiebungen, sodass manche Einwohner mehr zahlen, andere weniger.
Ohne neue Schulden wird der Haushalt nicht zu stemmen sein
Wie schwierig die Haushaltslage ist, zeigte Link anhand der Investitionen von nur 1,35 Millionen Euro in 2025, gegenüber drei bis fünf Millionen in den Vorjahren. Allein für den zweiten Teil des Glasfaserausbaus in Buchenberg ist 2026 eine Million Euro an Eigenmitteln eingeplant. Alles andere müsse man dann wohl per Neuverschuldung finanzieren.
Epting fragte, warum im Zuge des barrierefreien Ausbaus der Haltestelle die Bucht entfernt wurde, Busse auf der Straße halten. Link begründete das mit dem Einbau einer schon lange gewünschten Querungshilfe, wofür die Fahrbahn ausreichend breit sein muss. Auch wirke das Halten auf der Straße verkehrsberuhigend, werde von Planern empfohlen.
Der Zuschussbedarf für den Kindergarten in Erdmannsweiler liegt bei 354 000 Euro. Die Einnahmen durch Elternbeiträge steigen in der Einrichtung zwar, sind mit 60 000 Euro gegenüber Eigenmitteln von 1,2 Millionen Euro für alle Kindergärten der Gemeinde aber eher vernachlässigbar.
Stadt zahlt 95 Prozent der Kosten für kirchliche Kindergärten
Es gebe bei Kindergärten keine adäquate Refinanzierung durch den Staat, Gebührenfreiheit wäre nicht darstellbar, so Link. Er wies auch darauf hin, dass die Gemeinde 95 Prozent der Betriebskosten kirchlicher Kindergärten zahlt. Sollte der Anteil sich noch weiter erhöhen, könne man es auch irgendwann selbst machen. 50 000 Euro kostet die Sanierung des Kanals im Amselweg, wo das Schachtbauwerk abgesackt ist. Bei 20 000 Euro liegt der Anteil Erdmannsweilers an der Friedhofsneukonzeption. Da anonyme und reguläre Urnengrabfelder nahezu voll belegt sind sollen neue Flächen erschlossen werden.
Das Dorfgemeinschaftshaus kostet die Gemeinde 18 000 Euro. Die umfassend instandgesetzte Wohnung im Obergeschoss ist nicht vermietet, berichtete Link auf Nachfrage von Epting. Sie soll vermietet werden, sofern nicht die Flüchtlingsrate wieder ansteigt.
Abteilungswehren Buchenberg und Weiler bleiben vor Ort
Etwa 4500 Euro entfallen auf die Feuerwehrabteilung für Ausrüstung und Schutzkleidung. Dabei wies Link auf Untersuchungen hinsichtlich eines Gerätehauses für mehrere Abteilungen im Kernort hin, wo die größte Brandlast herrscht. Die Abteilungen Buchenberg und Weiler blieben aber in jedem Fall dauerhaft dezentral.
Kleinere Beträge entfallen auf den Ersatz der Lichterkette für den Weihnachtsbaum, die Ersatzbeschaffung einer Sitzbank bei Burgberger Straße/Fallenweg, Überprüfung und gegebenenfalls Austausch der Hackschnitzel am Spielplatz und vom Kindergarten selbst zu verwendende Budgetmittel. Insgesamt fließen so knapp 449 000 Euro nach Erdmannsweiler.
Das sei ein eher bescheidenes Budget, mehr sei aber im Moment nicht drin, so Link. Auch habe man alle auf Priorität eins gesetzten Wünsche des Ortschaftsrates erfüllt.