Die erste Planung für das Gebäude der Verbundschule liegt vor. Foto: SWB/Lars Druve

Eine intensive Diskussion um den Bauantrag der Verbundschule am Standort Realschule gab es im Technischen Ausschuss.

Fast wären zwei Themen erst einmal bis ins nächste Jahr hinein vertagt worden.

 

Gleich zu Beginn der Sitzung des Technischen Ausschusses musste Bürgermeister Jonathan Berggötz dem Gremium offenbaren, dass die Vertreter der CDU die Themen Errichtung eines Schulverbundes am Salinensee sowie städtische Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität von der Tagesordnung gestrichen haben wollten. Die Christdemokraten sahen die Themen schon an diesem Abend womöglich mit zu hohen Kosten verknüpft.

CDU lässt sich überzeugen

Petra Schmidtmann, die im Rathaus den Fachbereich Bauwesen leitet, beteuerte hingegen, dass das Bauvorhaben jetzt mit keinen neuen besonderen Kosten verbunden sei und daher auf der Tagesordnung bleiben sollte. Schließlich ließen sich die CDU-Vertreter um Pascal Wölfle und Julian Götz umstimmen und die Schulerweiterung blieb auf der Tagesordnung.

Als sachkundiger Bürger für die CDU im TA-Gremium sah Dieter Merz die Gefahr, dass bei einem jetzt schnell gestellten Antrag auf Baugenehmigung ob später sich aufzeigenden notwendigen Verbesserungen der Bauplan wieder geändert werden müsste. Mit einer Verschiebung wären vermeidbare hohe Kosten damit verknüpft. In der aktuellen Finanzsituation müsse indes jeder Euro drei Mal umgedreht werden.

3000 Quadratmeter Fläche

14,5 Millionen Euro wird der Erweiterungsbau für die Verbundschule voraussichtlich kosten. Dafür bekommt die Stadt 3000 Quadratmeter Fläche. Verteilt ist diese in einem zweigeschossigen Kubus mit einem Flachdach auf insgesamt 15 Klassen-, vier Fach- sowie Neben- und Lagerräume.

Der selbstständige Architekt Merz hinterfragte zunächst, ob das gesamte Bauvorhaben vom Volumen her um zehn Prozent verkleinert und dabei kompakter realisiert werden könnte. So könnten etwa 1,4 Millionen Euro eingespart werden. „Das halte ich für durchaus machbar“, ist Merz überzeugt.

Atrium verursacht hohe Kosten

Auch das geplante Atrium in der Mitte des Gebäudes mit der riesigen Spannweite sei aufwendig und teuer in der Herstellung und im Unterhalt, sieht Merz die Sache sehr skeptisch. Solche Lichteinlässe seien immer wieder mit hohen energetischen Kosten sowie für die Reinigung verbunden. „Vielleicht gibt es dafür einfachere Lösungen“, meinte Merz. Da das neue Gebäude auch viel Platz des bisherigen Schulhofes einnehmen würde, sieht er eine Konfrontation mit der Gesetzgebung (Schulbaurichtlinie) verbunden, die fünf Quadratmeter pro Schüler verpflichtend macht.

Für die etwa 1300 Schüler – die Realschule hat bisher allein über 600 – müssten somit 6500 Quadratmeter hoch gerechnet werden um die Vorgabe einzuhalten sein. Merz schlägt daher eine Verschiebung des Gebäudes, auch mit der notwendigen erweiterten Feuerwehrumfahrung verknüpft, vor.

Kritik an Plänen

Der Weg müsste auf acht Metern Abstand zum Gebäude vergrößert werden, da der aktuell vorgesehene zu nah dran wäre. Außerdem müssten die Treppen im Innern des Gebäude von einer geplanten Breite von 1,20 Metern aus Sicherheitsgründen neu mit 2,50 Metern realisiert werden.

Einige Gemeinderäte und engagierte Bürger konnten den Anregungen und Überlegungen von Merz durchaus einiges abgewinnen und lobten etwa mit dem Adjektiv „konstruktiv“, darunter nicht zuletzt jene, die selbst berufliche Expertise zum Thema Bauen mitbringen, wie Franz Eisele, Jürgen Rebholz und Karlheinz Mundinger.

Im Gremium wurde dann trotzdem für eine schnelle Baugenehmigungseingabe nach Rathausvorlage ersucht - auch wenn diese womöglich in der Realisierung wegen Änderungen „richtig ins Geld gehen könnte“. Teilweise ging es beim Argumentenaustausch recht emotional zu. Schließlich wurde dem Rathausantrag bei drei Enthaltungen zugestimmt - die Anregungen von Merz waren somit umsonst gewesen.