Die Gewerbeschule Schwenningen ist in die Jahre gekommen. Höchste Zeit für Sanierungen. Foto: Pohl

Der Landkreis investiert in die Bildungsstätten, die unter seiner Trägerschaft laufen. Und das ist teilweise auch bitter nötig.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Im Kreistagsausschuss für Bildung und Soziales wurde in dieser Woche der Prioritätenkatalog für die Investitions- und Unterhaltungsmaßnahmen der Schulen in der Trägerschaft des Landkreises für die Jahre 2022 bis 2024 vorgestellt. Die größten Maßnahmen, die in den kommenden Jahren vorgesehen sind, stehen an den Gewerbeschulen in Schwenningen und Donaueschingen, sowie an der Kaufmännisch-Hauswirtschaftlichen Schule in Donaueschingen an.

Der Kreis sieht für die Sanierung der Schulen einen Finanzbedarf von rund 20,1 Millionen Euro vor. Schwerpunkte der Sanierung und Unterhaltung der schulischen Liegenschaften im Kreis bis zum Jahr 2024 sind energetische Maßnahmen, Brandschutz und Schließanlagen an Türen und Fenstern. Abzüglich von Fördermitteln in Höhe von rund 3,92 Millionen Euro will der Kreis hierfür 16,18 Millionen Euro investieren.

Kaputte Fenster ander Gewerbeschule in Schwenningen

Die Gebäude C und D der Gewerbeschule in Schwenningen sind mittlerweile schon über 40 Jahre alt. Einige der Fenster lassen sich kaum oder gar nicht mehr öffnen, manche mussten aus Sicherheitsgründen sogar zugeschraubt werden. Nicht nur in Pandemie-Zeiten, in denen ein regelmäßiges Lüften erforderlich ist, führt dies zu massiven Problemen.

In mehreren Bauabschnitten soll die Fassade der beiden Gebäude nun über die kommenden Jahre saniert werden. Als Baubeginn sei der 15. März 2022 vorgesehen, kündigt Michael Schmitt (CDU) im Ausschuss an. Für die Fassadensanierung an beiden Gebäuden sei eine Investitionssumme von 5,47 Millionen Euro vorgesehen, aus der Schulbauförderung habe der Landkreis bereits 1,5 Millionen Euro bewilligt bekommen.

Brandschutz- und Energiemaßnahmen in Donaueschingen

Bei einer Brandschutzbegehung an der Gewerblichen Schule in Donaueschingen wurde deutlich, dass hier dringend bauliche Maßnahmen zum Brandschutz erforderlich sind. So müsse im Gebäude B zeitnah ein zweiter Rettungsweg geschaffen und feuerhemmende Abtrennungen einzelner Gebäudeteile, sowie einige neue Türen nachgerüstet werden. Außerdem muss die Verglasung im Treppenhaus entfernt und neu konstruiert werden. Im Prioritätenkatalog sind hierfür etwa 1,5 Millionen Euro vorgesehen. Der genaue Betrag lasse sich jedoch erst nach einer Entwurfsplanung und der daraus folgenden Baugenehmigung festlegen.

Ebenfalls im Gebäude B seien unter anderem die Dächer der Werkstätten undicht und energetisch in einem schlechten Zustand. Für diese Sanierungsmaßnahme liegt die Kostenschätzung bei etwa 3,5 Millionen Euro. Für beide Maßnahmen erwarte der Landkreis einen Zuschuss von mindestens 1,6 Millionen Euro.

Klassenzimmer werden saniert und "zukunftsfähig" gemacht

Nach der Fassadensanierung an der Kaufmännisch-Hauswirtschaftlichen Schule in Donaueschingen in den vergangenen zwei Jahren sollen nun auch in den zwei Gebäuden A und C die Klassenzimmer saniert und "zukunftsfähig" gemacht werden, so heißt es im Ausschuss. Die Kostenschätzung liege hier bei 1,16 Millionen Euro mit einem möglichen Zuschuss von mindestens 350 000 Euro.

"Wir sind dankbar, dass wir vieles gefördert bekommen, so Schmitt. Sein Parteikollege Markus Keller macht deutlich, wie wichtig es sei, in die Schulen zu investieren. "Das Thema Bildung hat eine hohe Priorität – wenn nicht sogar die höchste". Besonders die energetischen Sanierungsmaßnahmen halte er für äußerst notwendig. Dem stimmt auch Hans-Joachim von Mirbach zu: "Klima und Energie steht an erster Stelle", so das Mitglied der Grünen im Ausschuss. Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Walter Klumpp betont, wie wichtig es sei, die Sanierungsmaßnahmen an den Schulen im Kreis konsequent anzugehen – und nicht in die Zukunft aufzuschieben.

Einstimmig befürworteten die Mitglieder des Kreistages dem vorgestellten Prioritätenkatalog für die Sanierungsmaßnahmen an den Schulen zu. Die Maßnahmen für das Jahr 2022 werden somit in den kommenden Haushaltsplanentwurf aufgenommen.

Nach Umsetzung dieser Maßnahmen sehe die Verwaltung alle Schulen der Trägerschaft im Landkreis baulich überwiegend in einem guten Zustand, so heißt es im Ausschuss. Gleichzeitig sei aber mit weiterhin nennenswerten Summen für die Modernisierung der Technik und Infrastruktur zu rechnen.