Neue Förderbänder transportieren Rohstoffe direkt zu den Maschinen und vermeiden Staplerfahrten. Foto: Stadler

Im Wege der Nachhaltigkeit hat Mayer Kartonagen Haiterbach einige Großinvestitionen umgesetzt. Ein 60 Meter langer Bodenkanal mit Förderbändern dient der automatisierten Entsorgung von Wellpappe-Abfällen.

Haiterbach - Der Umbau im Betriebsgebäude der Firma Mayer fand bei laufendem Betrieb statt. Zum Jahresende kommt eine vollautomatische Flachbettstanze hinzu.

Bei Mayer Kartonagen Haiterbach war die Auftragslage zu Coronabeginn zunächst eingebrochen, erholte sich aber im Herbst 2020 und führte im vergangenen Jahr zu einer Umsatzsteigerung zwischen 38 und 40 Prozent. Inzwischen spürt das Unternehmen unter der Geschäftsführung von Thomas Mayer die Auswirkungen des Ukraine-Krieges durch fehlendes Rohmaterial aufgrund unterbrochener Lieferketten, Lieferzeiten, die statt zwei nunmehr bis zu 16 Wochen betragen, und Verunsicherungen bei den Kunden.

Spürbar wurde auch der Umstieg auf den trendigen Online-Versandhandel, wodurch aufgrund von Nachhaltigkeitsaspekten die produzierte Menge an Kartonagen und intelligenten Verpackungslösungen gesteigert wurde, was inzwischen wieder rückläufig sei, so Thomas Mayer.

Nachhaltigkeit ist wichtiges Thema

Das familiär geführte Unternehmen setzt laut dem Geschäftsführer auf Nachhaltigkeit und Kontinuität, weshalb er und seine Frau Katja positiv gestimmt und motiviert sind und weitere langfristige Investitionen planen.

In diesem Jahr gab es bei Mayer Kartonagen Haiterbach interne bauliche Veränderungen. Seit Ende März wurde im Unternehmen der Maschinenpark umgestellt. Grund war eine Großinvestition in einen Bodenkanal zur Entsorgung der Wellpappe-Abfälle aus der Produktion.

Im laufenden Betrieb wurde über einen Zeitraum von sechs Monaten der 60 Meter lange Bodenkanal in die Produktionshalle eingebaut. Auf diesem Weg werden die Abfälle über Förderbänder zur Altpapierpresse befördert und müssen nicht mehr abgesaugt werden, wodurch sich eine wesentliche Energieeinsparung ergibt.

Die in der Presse eingebaute Filteranlage saugt Luft an, filtert sie und gibt die Wärme in der kalten Jahreszeit ins Gebäude ab. Die mittels Ballenpresse gesammelten Abfälle aus Karton werden in Ballen zu etwa 500 Kilogramm in der Papierfabrik zu neuer Wellpappe verarbeitet.

Weitere Anbindung möglich

"Auch in diesem Bereich tragen wird mit Recycling zur Nachhaltigkeit bei", sagt Geschäftsführer Thomas Mayer. Der neue Bodenkanal ermöglicht die Anbindung weiterer Maschinen. So soll ab Dezember mit einer weiteren Großinvestition eine vollautomatische Flachbettstanze angebunden werden.

"Wir haben im letzten halben Jahr viel in Fördertechnik und Materialfluss-Optimierung investiert, um die Produktion für die Zukunft fit zu machen und die dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen." Über Förderbänder werden Rohstoffe direkt zu den Maschinen befördert.

In diesem Bereich stehen noch weitere bauliche Maßnahmen an. In der Produktionshalle wurden deshalb Wandöffnungen vorgenommen, durch die künftig weitere Förderbänder direkt mit den Maschinen verbunden werden.

Während der vergangenen Monate mussten auch Maschinenstandorte innerhalb der Produktionsstätte verändert werden, um effizientere Arbeitsabläufe zu erzielen. Für die Zukunft sieht Mayer Kartonagen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit auch den Einsatz von Robotik, insbesondere im Werk Ottersweier, wo aktuell noch viele Prozesse manuell ablaufen.

Auf 115 Mitarbeiter gewachsen

Mayer Kartonagen ist in den vergangenen Jahren personell gewachsen und zählt aktuell 115 Beschäftigte. "Im Ausbildungssektor würden wir gerne Auszubildende für die Berufe Packmitteltechnologe sowie Maschinen- und Anlagenführer einstellen, am liebsten noch in diesem Jahr, also sofort und darüber hinaus zu Beginn des nächsten Ausbildungsjahres 2023", sagt Katja Mayer.

Beide Berufsausbildungen setzen einen erfolgreichen Hauptschulabschluss voraus und dauern beim Packmitteltechnologen drei Jahre sowie beim Maschinen- und Anlagenführer zwei Jahre. Der ausgelernte Maschinen- und Anlagenführer kann anschließend den Weg zum Packmitteltechnologen einschlagen.

Beide Berufe spielen bei Kartonagen Mayer in Haiterbach eine zentrale Rolle und bieten Perspektiven zur Weiterentwicklung im Unternehmen. Thomas und Katja Mayer hoffen auf Interessenten an "packenden" Ausbildungsberufen in der Wellpappenindustrie und ihre Bewerbungen. Infos unter www.mayer-kartonagen.de (Jobs und Karriere).