Georg Friedrich Prinz von Preußen plaudert im Interview mit der Redaktion ein wenig aus dem Nähkästchen. Foto: Frankenberg

Georg Friedrich Prinz von Preußen hat mit der Schwabo-Redaktion aus dem Nähkästchen geplaudert - unter anderem über seine Kindertage und die Vorfreude auf Weihnachten.

Burg Hohenzollern - Das Treffen von Georg Friedrich Prinz von Preußen (45) mit Klaus Kiunke, dem CEO von BlueBrixx, auf der Burg Hohenzollern wirft neue Fragen auf. Im Interview gibt der Burgherr Antworten, und er plaudert ein wenig aus dem Nähkästchen: Wer weiß zum Beispiel, dass in Kindertagen ein Weltraumbahnhof zu seinen Lieblingsspielsachen gehört hat?

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BlueBrixx-Geschäftsführer Klaus Kiunke hat angekündigt, dass das Bauset zur Burg Hohenzollern bis spätestens Weihnachten auf dem Markt sein soll. Wie halten Sie und Ihre Zwillinge es bis dahin aus?

Gute Frage! Wir überbrücken die Zeit mit den anderen Sets. Schloss Neuschwanstein haben wir vorgestern fertiggebaut. Wenn ich wir sage, meine ich eigentlich meine beiden Buben (lacht). Ich darf ab und zu mal die Steine auf verschiedene Teller vorsortieren. Und jetzt ist gerade die Wartburg eingetroffen. Und dann müssen wir mal schauen. Aber das Sortiment ist sehr groß. Insofern bin ich zuversichtlich, dass wir die Zeit ganz gut rumkriegen.

Wenn das Hohenzollernburg-Set herausgekommen ist: Wer darf dann bauen? Sie oder Ihre Zwillinge? Oder werden Sie sich gleich zwei Sets besorgen?

Neuschwanstein hatten wir tatsächlich zweimal, das war ein Gastgeschenk von BlueBrixx. Davon haben wir eines der Prinzessin-Kira-von-Preußen-Stiftung gegeben, und dort ist es von den Kindern bereits aufgebaut worden. Ansonsten, das ist ja klar, haben meine beiden Söhne das Vorrecht. Und bei denen weiß ich auch, dass sie die Konsequenz haben, das fertig zu bauen.

Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Bauset? Es gibt ja noch andere, ältere Anbieter von Klemm- beziehungsweise Noppenbausteinen.

Es gab damals weitaus weniger Sets als heute. Heute gibt es ja alles, was man sich nur ansatzweise vorstellen kann. Aber ich weiß, ich war sehr interessiert am Thema Raumschiffe und Raumfahrt. Und das größte Set, das ich hatte, war ein Weltraumbahnhof. Als ich das aufgebaut hatte, war ich lange stolz drauf. Ich muss aber voller Anerkennung zugeben, dass das damals nichts war im Vergleich zu einer Burg Blaustein.

Haben Sie den Weltraumbahnhof behalten?

Leider nicht. Spielzeug ist damals in der Familie an Vettern, Neffen und Nichten weiterverschenkt worden. Ich geb’ zu, ein bisschen trauere ich dem nach. Damals hab ich nicht daran gedacht, dass ich später Kinder haben würde.

Dass Sie darüber traurig sind, kann ich gut nachvollziehen.

Ich hatte auch mal eine Schlumpf-Sammlung aus Hartgummi. Die ereilte das gleiche Schicksal.

Das BlueBrixx-Team hat im Video zum Besuch auf der Burg gesagt, Sie seien ein Ausbund an Freude gewesen darüber, dass das Team gekommen ist. Und das Team wiederum war überrascht, Sie dort persönlich zu treffen. Wie haben Sie den Besuch empfunden?

Ich hab‘ mich wirklich besonders gefreut. Weil ich damals, als ich denen schrieb, überhaupt keine Erwartungen hatte. Mir ging es lediglich darum, mal Danke zu sagen und die Freude meiner Kinder an dem Set weiterzugeben. Wir haben dann fast den ganzen Tag zusammen auf der Burg verbracht. Was alles dabei rauskam, wird man demnächst in weiteren Videos sehen können. Wir waren auch im Archiv, das eine Anlaufstelle für Historiker war. Bisher war noch kein Hersteller von Klemmbausteinen da. Bei uns gibt’s noch die 170 Jahre alten Baupläne, die bis ins kleinste Detail erhalten sind. Ich denke, das verspricht einen gewissen Vorteil für die Entwicklung des Burg-Hohenzollern-Sets.

Denken Sie, dass es zum Hohenzollern-Set auch einen Mini-Burgherren geben wird? Sie selbst als Männlein mit Frisur zum Austauschen?

Da bin ich skeptisch, weil ich weiß, dass es bei Noppenstein-Figuren große Unsicherheiten im Markenrecht gibt. Da gibt’s Bedenken aller Hersteller von Klemmbausteinen, die vorsichtig sind, um Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden.

Das ist total schade!

Stimmt. Wir freuen uns nun vor allem über die Gebäude.

Wenn aufgebaut: Bekommt die Burg dann einen Ehrenplatz bei Ihnen in Potsdam? Dort leben Sie ja überwiegend.

Wir überlegen, ob wir die Burg, wenn wir sie dann in den Händen haben, vielleicht vor Ort aufbauen. Ich könnte mir vorstellen, sie beim königlichen Winterzauber unter den Christbaum zu stellen, unter dem auch die Modell-Eisenbahn meines Onkels fährt.

Dann haben Sie und Ihre Söhne durch diese Geschichte richtig viel »mitnehmen« können in den vergangenen Wochen?

Ja! Und was sich im Nachgang ergeben hat: Unser Treffen war am 23. Februar, und am 24. Februar brach der Krieg über die Ukraine herein. Als wir dann telefonierten, sagte Kiunke, dass man was tun müsse. Er erinnerte sich an die Räume unserer Kira-Stiftung und schlug vor, daraus ein gemeinsames Projekt zu machen. Sprich: Die Burg stellt Räume zur Verfügung, und Kiunke unterstützt die Geflüchteten aus der Ukraine finanziell und organisatorisch. Zwei Mütter und deren neun Pflegekinder sind auf der Burg untergekommen. Inzwischen ist es uns gelungen, eine Wohnung zu besorgen. Wenn ich richtig gehört habe, liegt auch bereits ein Job-Angebot vor. Da habe ich das Gefühl, die Integration glückt.