Trotz Corona und widriger Wetterverhältnisse wurde am Bürgerhaus in Liebelsberg emsig weiter gearbeitet. Foto: Fritsch

Auch in Neubulach hat die Corona-Pandemie so einiges angerichtet. Trotzdem laufen wichtige Projekte nach wie vor, erklärt Bürgermeisterin Petra Schupp im Jahresinterview.

Das Jahr zwei der Pandemie ist zu Ende, Jahr drei hat begonnen. Trotz aller Widrigkeiten hat sich vieles voranbewegt. Und wie immer steht auch in der Zukunft noch einiges auf der Agenda. Neubulach stellt da keine Ausnahme dar. Im Interview äußert sich Bürgermeisterin Petra Schupp zu Meilensteinen, Finanzen, Corona und Impfungen.

Ende des vergangenen Jahres hatten viele Menschen die Hoffnung, dass die Corona-Pandemie 2021 ihren Schrecken verlieren und die Einschränkungen enden würden. Wird das Ihrer Meinung nach 2022 so weit sein?

Leider ging es auch mir so, dass ich gehofft hatte, dass Corona in diesem Winter eine geringere Rolle spielen würde, zumal ja im Gegensatz zum letzten Jahr die Möglichkeit besteht, sich impfen zu lassen. Mir war nicht bewusst, dass auch Geimpfte ja nach wie vor ansteckend sind und wir deshalb weiterhin bestimmte Regeln im Umgang miteinander beachten müssen. Für das Jahr 2022 hoffe ich darauf, dass wir noch besser werden im Umgang mit dem Virus. Ihren Schrecken würde die Erkrankung sicherlich ein Stück weit verlieren, wenn es ein Medikament gäbe, das im Fall einer Erkrankung hilft.

Waren Sie selbst schon infiziert? Falls ja, wie haben Sie es überstanden und spüren Sie heute noch etwas?

Nein, ich war noch nicht infiziert.

Welche Pläne haben die Pandemie, das Virus und die Einschränkungen in diesem Jahr in Ihrem Privatleben verhindert oder unmöglich gemacht?

Ich konnte meinen Plan, mich gut in meine neue Rolle als Oma einzufinden, sogar sehr gut umsetzen, da ich mich durch Corona wieder mehr daheim aufgehalten habe als in anderen Jahren.

Mal abseits von Corona: Welche Projekte/Meilensteine fallen Ihnen als Bürgermeisterin als Erstes ein, wenn Sie an 2021 denken?

Unbeeindruckt von Corona sind unsere großen und kleinen Bauprojekte im Bau fortgeschritten. Es gab weder beim Um- und Erweiterungsbau der Schule, noch bei unserem Bürgerhaus in Liebelsberg coronabedingte Zeitverzögerungen. Mein Respekt gilt allen den Menschen, die im Baugewerbe beschäftigt sind und in diesen zwei Jahren Pandemie ihr Arbeit unerschütterlich durchgezogen haben.

Und was steht in Ihrer Stadt an größeren Projekten im Jahr 2022 an?

Für das Jahr 2022 werfen weitere Bauprojekte ihre Schatten voraus. Besonders erwähnen möchte ich den Neubau eines gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses, aber auch die Schaffung von barrierefreiem und bezahlbarem Wohnraum. Für beide Projekte wird die Stadt Neubulach im kommenden Jahr die Weichen stellen. Aber in 2022 werden hoffentlich auch die ersten Tiefbaumaßnahmen im Abwasserbereich anlaufen. Hier gibt es einen Investitionsstau und die Stadt Neubulach hat sich für die nächsten Jahre Maßnahmen mit einem Ausgabenvolumen von 22 Millionen Euro vorgenommen.

Welche Schwierigkeiten oder Herausforderungen warten 2022 auf Ihre Stadt?

In 2022 wird es darum gehen die Investitionen des aktuellen Haushaltsjahres zu stemmen und durch kluge Strategien auch noch die Mittel für die kommenden Jahre bereitzustellen.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde – welches Projekt würden Sie für Ihre Stadt gerne in Angriff nehmen?

Ein Bürgerhaus für jeden Ortsteil, damit das Engagement und der Zusammenhalt unter der Bevölkerung gefördert wird. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass gerade die niederschwelligen Raumangebote in fußläufiger Erreichbarkeit ganz wichtig sind, damit zum Beispiel der örtliche Gesangverein eine Heimat hat oder die Seniorengymnastik oder die Krabbelgruppe. Das Interesse und Ideen der Bevölkerung sind da, allein es fehlt das Geld, um die Räume zur Verfügung stellen zu können.

Und da wir gerade beim Geld sind: Auf was muss Ihre Stadt erst mal verzichten, weil sich dafür absolut kein Budget im aktuellen Haushalt finden lässt?

Auf Bürgerhäuser in jedem Ortsteil.

Wie stehen Sie einer Corona-Impfpflicht gegenüber?

Ich bin zu diesem Thema gespalten. Einerseits halte ich uns alle für vernünftig genug, das Risiko für uns selber einzuschätzen. Andererseits geht es eben nicht nur um uns persönlich, sondern auch um den Schutz anderer. Wir kennen auch andere Impfungen, die regelhaft verabreicht werden oder bei Nichtnachweis Nachteile mit sich bringen (zum Beispiel die Masernimpfung). Ich glaube, dass die Diskussion über eine Impfpflicht gegen Corona zu emotional geführt wird und eine sachliche Basis verdient.

Sind Sie selbst geimpft?

Ja, zwei Mal und demnächst auch geboostert.

Und zum Abschluss noch ein Klassiker: Welchen guten Vorsatz haben Sie für 2022?

Auch ein Klassiker: mehr Sport treiben – wieder mal!