2021 hieß es: "50 Jahre Siebentäler Therme". Sie soll für rund 13,4 Millionen Euro saniert und umgebaut werden. Foto: Kugel

Im Gespräch mit unserer Redaktion äußert sich der Bad Herrenalber Bürgermeister Klaus Hoffmann zur Pandemie, zu Impfungen und Finanzen. Er weiß: Die Corona-Auswirkungen werde man noch eine längere Zeit spüren. Neben den finanziellen seinen es auch die sozialen Aspekte, die es anzusprechen gelte.

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Bad Herrenalb - Noch in weiter Ferne ist das Ende von 2G-plus-Regelungen und Maskenpflicht. Das Jahr zwei der Pandemie ist mittlerweile vorbei. Die Corona-Krise hat auch auf die Kommunen heftige Auswirkungen. Im Gespräch mit unserer Redaktion äußert sich Bad Herrenalbs Bürgermeister Klaus Hoffmann unter anderem zu den Herausforderungen der Stadt.

Ende des vergangenen Jahres hatten viele Menschen die Hoffnung, dass die Corona-Pandemie 2021 ihren Schrecken verlieren und die Einschränkungen enden würden. Wird das Ihrer Meinung nach 2022 so weit sein?

Ich hoffe es sehr. Mit Blick auf die aktuellen Ereignisse wie zum Beispiel der Absage der ITB (Internationale Tourismusbörse in Berlin) als Präsenzveranstaltung und Durchführung nur als Onlineveranstaltung im März gehe ich aber davon aus, dass wir noch Geduld brauchen.

Waren Sie selbst schon infiziert? Falls ja, wie haben Sie es überstanden und spüren Sie heute noch etwas davon?

Nein, zumindest fielen bisher alle Tests negativ aus, so dass ich davon ausgehe, mich bisher nicht infiziert zu haben.

Welche Pläne haben die Pandemie, das Virus und die Einschränkungen in diesem Jahr in Ihrem Privatleben verhindert oder unmöglich gemacht?

Neben den Auswirkungen im Beruf gab es auch in unserer Familie Einschränkungen. Die Familienbesuche bei Großeltern und Freunden waren nicht so möglich wie früher. Auch die Urlaubsplanungen mussten an die jeweilige Situation angepasst werden. Da ging es uns wie allen anderen auch. Aber unmöglich gemacht, das ginge doch zu weit.

Mal abseits von Corona: Welche Projekte/Meilensteine fallen Ihnen als Bürgermeister als Erstes ein, wenn Sie an 2021 denken?

Der Beschluss zur Siebentäler Therme mit dem Ende September abgegebenen Förderantrag. Natürlich muss ich da auf die Schweizer Wiese zu sprechen kommen, auch wenn diese Ideen nicht realisiert werden. Wir haben aber auch andere wichtige Dinge angestoßen wie die Digitalisierung der Verwaltung. Im Zuge der Haushaltsberatungen haben wir über den aktuellen Stand berichtet und werden die Digitalisierung voranbringen.

Und was steht in Ihrer Stadt an größeren Projekten/Meilensteinen im Jahr 2022 an?

Am Anfang steht der Haushalt, den wir noch einmal beraten müssen. Dann geht es um die Umsetzung der Digitalisierung; hier nur ein Stichwort: Onlinezugangsgesetz. Das gesamte Thema Stadtentwicklung selbstverständlich. Und das alles wieder unter Corona-Auflagen.

Welche Schwierigkeiten oder Herausforderungen warten 2022 auf Ihre Stadt?

Die Corona-Auswirkungen werden wir und alle anderen Städte noch eine längere Zeit spüren. Neben den finanziellen sind es auch die sozialen Aspekte, die es anzusprechen gilt. Die Kontaktbeschränkungen haben überall zu erheblichen Einschnitten geführt.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde - welches Projekt würden Sie für Ihre Stadt gerne in Angriff nehmen?

Sofort die Revitalisierung der Siebentäler Therme, Ausbau der Kindergartenplätze, die schnellere Verfügbarmachung der Breitbandversorgung in den noch nicht erschlossenen Gebieten, eine bessere Taktung des ÖPNV, ein Feuerwehrhaus für Bernbach, die Entwicklung des Klosterareals mit einem neuen Rathaus, Sanierung der Kanäle und Straßen und und und.

Und da wir gerade beim Geld sind: Auf was muss Ihre Stadt erst mal verzichten, weil sich dafür absolut kein Budget im aktuellen Haushalt finden lässt?

Darüber wird der Gemeinderat zu entscheiden haben. Unser Kämmerer überarbeitet den Haushaltsplan bereits und wird dem Gemeinderat so schnell es geht Ideen zur Beratung vorlegen. Die Aufgabe wird sein, einerseits zu sparen und sich anderseits Entwicklungsmöglichkeiten zu erhalten.

Wie stehen Sie einer Corona-Impfpflicht gegenüber?

Ich fand die Diskussionen in den letzten Monaten über die Einführung einer Impflicht sehr interessant. Es gibt wie so oft verschiedene Sichtweisen. Die einen sprechen von Verfassungsbedenken, die anderen sehen diese nicht. Eine Impflicht muss am Ende durchsetzbar sein. Ich sehe hier bisher jedoch noch keine Lösung.

Sind Sie selbst geimpft?

Ja. Bei aller Skepsis, die man haben darf, habe ich für mich entschieden mich impfen zu lassen. Denn es dient dem Schutz aller.

Und zum Abschluss noch ein Klassiker: Welchen guten Vorsatz haben Sie für 2022?

Die Dinge anders zu machen, die im letzten Jahr nicht so gut gelaufen sind.