Einen Monat ist Jenny Ringwald aus Wagenstadt nun die neue Breisgauer Weinprinzessin. Unserer Redaktion hat sie Näheres über die Wahl verraten, was die Weinregion Breisgau ausmacht und wie es ist Weinprinzessin zu sein.
Die Stadt Herbolzheim wird der neuen Breisgauer Weinprinzessin am Sonntag,17.September, ab 18 Uhr in der Festhalle Wagenstadt einen großen Empfang bereiten. Zuvor stand Jenny Ringwald jedoch unserer Redaktion Rede und Antwort.
Frau Ringwald, wie ist es Weinprinzessin zu sein?
Total schön und aufregend. Ich habe schon die ersten Termine hinter mir. Die Eröffnung des Weinfests in Malterdingen war der erste Termin, den ich nach der Wahl und der Eröffnung des Emmendinger Weinfests wahrgenommen habe.
Wie kam es dazu, dass Sie sich für das Amt beworben haben?
Meine Eltern haben das Weingut Ringwald in Wagenstadt. Ich hatte also immer etwas mit dem Weinbau zu tun. Man wächst damit auf, dass jedes Jahr eine Weinprinzessin gewählt wird. Das gehört einfach dazu. Und wenn man dann klein ist, denkt man: Irgendwann werde ich vielleicht auch mal Weinprinzessin!
Ihren Eltern hatten Sie ja von Ihrer Bewerbung ja erst einmal nichts verraten …
Ja, meine Eltern wussten es nicht. Ich habe es ihnen erst am Vorabend der Wahl erzählt. Sie waren sehr glücklich und haben sich total für mich gefreut. Meine Mutter ist dann als Begleitperson zur Wahl mitgekommen.
Und wie lief diese Wahl ab?
Man muss sich für das Amt zunächst einmal ganz normal bewerben, wie man es etwa für einen Job machen würde. Ich habe also zunächst eine Bewerbungsmappe mit Anschreiben und meinem Lebenslauf abgegeben. Bei der mündlichen Prüfung habe ich dann vor einem zehnköpfigen Wahlkomitee Fragen über den Breisgau, Baden, die Weine und den Weinanbau beantwortet.
Zu dieser Prüfung hat ja auch eine Blindverkostung gehört. War es schwierig, den Wein nur am Geschmack zu erkennen und zu beschreiben?
Wenn man das nicht gewohnt ist, ist das am Anfang schwierig. Zudem geht es ja nicht nur darum, den Wein zu erkennen, sondern man muss auch die richtigen Begriffe kennen, um ihn beschreiben zu können. Allerdings habe ich mich mit den beiden ehemaligen Weinprinzessinnen Claudia Vetter und Isabell Weidler getroffen und geübt. Wenn man einmal reingekommen ist, macht das blinde Erkennen der Weine sogar Spaß. In der Prüfung musste ich einen Spätburgunder Rosé erkennen und beschreiben.
Sind Ihr Studium und Ihr Amt als Weinprinzessin miteinander vereinbar?
Ja, auf jeden Fall. Ich habe mich extra in dieser Phase des Studiums beworben, um beides gut vereinbaren zu können. Aktuell befinde ich mich in meinem Studium in einer Praxisphase, die insgesamt ein Jahr dauert. In dieser arbeitet man alle drei Monate bei einer anderen Stelle im öffentlichen Dienst. Da passt das Ehrenamt als Weinprinzessin perfekt rein, es ist bei meinen Arbeitgebern in der öffentlichen Verwaltung sogar gerne gesehen – und wird dementsprechend unterstützt, wenn es etwa um das Wahrnehmen von Terminen geht.
Wissen Sie schon, wie es nach dem Studium für Sie weitergeht?
Nein, ich konzentriere mich derzeit ganz auf die Praxisphase. Ich bin noch ganz offen und habe mich noch nicht festgelegt, in was für eine Richtung es danach für mich weiter geht.
Haben Sie selbst einen Lieblingswein?
Das werde ich sehr oft gefragt. Aber nein. Wie ein Wein schmeckt und welcher Wein der passende ist, kommt auch auf die Stimmung an. Beim Weinfest schmeckt etwa ein Wein ganz anders als auf der Terrasse daheim. Ob ein Weißwein, Rotwein oder ein Rose die richtige Wahl ist, kommt auch auf den Anlass und die Ausbauart an.
Und wann trinken Sie selbst gerne Wein?
Mit dem eigenen Weingut meiner Eltern sitze ich direkt an der Quelle. Dass man da mal einen Wein öffnet, gehört einfach dazu. Natürlich trinkt man ihn zu Festen. Aber auch am Wochenende, wenn ich auf dem Balkon sitze, trinke ich gerne ein schönes Glas Wein und lasse den Abend ausklingen.
Was macht für Sie die Weinregion Breisgau aus?
Die Vielfalt. Durch das unterschiedliche Klima und die unterschiedlichen Böden gibt es bei uns so eine große Bandbreite an Wein. Zudem kann die Weinregion Breisgau mit einer wunderschönen Landschaft aufwarten. Alles steht hier voller Wein. Dazu kommt, dass wir tolle Weinpfade haben, man hier sowohl als Tourist als auch als Einheimischer viel unternehmen kann und wir die tollsten Weinfeste feiern.
Wird es auch einen Termin geben, bei dem man Sie in der Region treffen kann?
Ich werde ganz sicher beim Kaiserbergweinfest am 3. Oktober vor Ort sein.
Zur Person
Jenny Ringwald ist 21 Jahre alt und studiert „Public Management“ an der Hochschule in Kehl. Ihre Eltern Axel und Anja Ringwald betreiben das gleichnamige Weingut in Wagenstadt in zweiter Generation. In ihrer Freizeit spielt sie Klarinette beim Musikverein Wagenstadt.