Christiane Krieger, neue Hauptamtsleiterin und Nachfolgerin von AgnesZinapold und Andreas Braun bei der Besichtigung der Fortschritte imneuen Kindergarten in der Roggenbachschule. Foto: Schimkat

Bürgermeister Andreas Braun ist als Bürgermeister von Unterkirnach bestätigt worden und hat sich gegen drei Mitbewerber durchgesetzt.

Unterkirnach - Wie es nach seiner Wiederwahl in der Gemeinde weitergehen soll, verrät er im Gespäch mit dem Schwarzwälder Boten.

Haben Sie damit gerechnet, dass sich drei Kandidaten gegen Sie als Amtsinhaber um den Rathaussessel bewerben werden?

Ich habe durchaus damit gerechnet, dass sich zwei oder drei der Kandidaten ebenfalls bewerben werden, das war für mich aus verschiedenen Themen in der Vergangenheit ersichtlich.

Wo sollen Tagestouristen in Unterkirnach einkehren?

Wir haben aktuell den Sportlertreff, den Unterwirt, das Mühlencafé, Breitbrunnen, den Auerhahn und das Ackerloch. Es gibt genügend Möglichkeiten sich hier tagsüber kulinarisch verwöhnen zu lassen. Allerdings wird sich die Gastronomie, bedingt durch veränderte Rahmenbedingungen, ändern. Ich rechne zukünftig mit wöchentlich zwei Ruhetagen und, dass die Gaststätten auch nicht mehr durchgehend geöffnet haben werden. Das Arbeiten in der Gastronomie muss attraktiver werden.

Am 1. Mai 2022 tritt in Baden-Württemberg für Häuslebauer die Solarpflicht in Kraft, was halten Sie davon und was bedeutet das für die zukünftigen Häuslebauer im Marbental Ost?

Persönlich begrüße ich diese Pflicht, auch wenn ich mehr für eine Anreizpolitik bin. Wir hatten ja überlegt, im Baugebiet Marbental Ost eine PV-Pflicht vorzuschreiben. Aufgrund des alten Bebauungsplanes, hätten wir diesen ändern müssen, neben dem zeitlichen Aufwand von einem dreiviertel Jahr zusätzlich rund 10 000 bis 15 000 Euro gekostet hätte.

Haben Sie Vorstellungen darüber, wie die Gebäude der Firma Wahl nach deren Wegzug genutzt werden könnten?

Eine Eins-zu-eins-Nachnutzung durch einen Gewerbebetrieb oder mehrere kleine Betriebe wäre möglich. Wie dies von der Aufteilung her möglich ist, muss man sehen. Dass ein Betrieb die Gebäude eins zu eins übernimmt, dazu fehlt mir die Phantasie. Ich könnte mir bei einen Teil der Fläche auch eine Änderung in ein Mischgebiet plus Wohnfläche vorstellen: Um die Infrastruktur zu halten benötigt man Einnahmen, Einwohner und Gewerbe bringen Geld. Wir werden zudem die Flächen in die Vorkaufssatzung der Gemeinde aufnehmen, sodass wir immer eine Option haben.

Wenn die Firma Wahl Unterkirnach verlassen hat, werden die Finanzen knapper werden, kürzen Sie dann die Zuschüsse für das Aqualino?

Wir müssen einen ausgeglichenen Haushalt hinbekommen, die Verwaltung und der Gemeinderat müssen den Haushalt so ausstaffieren, dass wir möglichst vieles hinbekommen, es gibt Pflichtaufgaben und freiwillige Aufgaben. Wir können zum Beispiel die Steuern erhöhen oder Einsparungen vornehmen, alles dreht sich um einen ausgeglichenen Haushalt. Es kommen immer wieder Wasserrohrbrüche vor und auch die Kanalisation ist alt, wie wollen Sie die Kosten, die hier auf Sie zukommen, stemmen? Die Leitungsstruktur hat ein gewisses Alter und wird im Zuge von Straßensanierungen Stück für Stück erneuert. Wir werden auch in das Kanalnetz investieren, ich sehe diesen Investitionen aber gelassen entgegen.

Was steht für Sie heute an erster Stelle?

Dass der Kindergarten fertiggestellt wird und in zwei bis drei Wochen beide Stockwerke nutzbar sind, auch die Aussenanlage, sollte bis ins Frühjahr fertiggestellt werden. Ich freue mich auf die Eröffnung im Herbst, um allen Beteiligten Danke sagen zu können, im Frühjahr veranstalten wir dann ein Fest mit einem Tag der offenen Tür.