Markus Rössner, Torhüter-Legende des BSV 07 Schwenningen blickt im Interview auf seine Laufbahn zurück.
Im Interview mit dem Schwarzwälder Bote blickt Markus Rössner auf seine Zeit beim BSV 07 Schwenningen zurück.
Wie fing alles an – wann kamst Du zum BSV Schwenningen?
Es war glaub Mai/Juni 1998, als ich damals zum BSV kam. Meine Oma und mein Opa haben damals gegenüber vom BSV-Sportplatz gewohnt und ich bin dann mit meinen Eltern hin.
Was waren in der Zeit bei den Junioren Deine sportlichen wie auch persönlichen Highlights?
Das sportliche Highlight müsste wohl in C-Jugend gewesen sein, als wir in Halle unter den besten 16 Mannschaft in Baden-Württemberg waren und die ein oder andere Meisterschaft mit Aufstieg in die Landesliga. An was man sich auch immer Erinnern wird, ist die Mannschaftsfahrt nach Lloret de Mar, denn wir waren damals in der B-Jugend mehr als nur eine Mannschaft, es war ein Ausflug mit seinen Freunden.
Wer hat Dein Talent als Torhüter entdeckt?
Das war mein Vater. Es hat mich früher auch immer wieder trainiert und mich gefördert, wie es meinen Eltern möglich war.
War es auch Dein Ziel, Torhüter zu werden?
Ich würde es jetzt nicht als Ziel nennen, aber es muss mir wohl in den Genen liegen. Meine Eltern waren beide Handballtorhüter und ich war von Beginn gerne immer im Tor. Da es mir dort am meisten Spaß gemacht hat.
Gab es Vorbilder für Dich bei den Torhütern der Profis?
Die gab es auf jeden Fall. Als ich noch Jugendspieler war, war Oliver Kahn mein absolutes Vorbild, sein Absoluter Wille war einfach nur beeindruckend. Später wurde es dann Manuel Neuer, der damals schon in jungen Jahren ein Interpretation in das Torhüterspiel gebracht hat, was das heutige Position des Torwarts komplett verändert hat.
Schon als A-Jugendlicher konntest Du Dich bei den Aktiven des BSV in der Landesliga bewähren. Seit 2009 – eine lange Zeit. Der BSV stieg auf und wieder ab und wieder auf. Wie blickst Du nun auf all die Jahre zurück?
Mein erster Kontakt zur Aktivität war bereits mit 16, als ich mit ins Trainingslager nach Tschechien durfte. Danach habe ich regelmäßig mittrainiert und war fast täglich auf dem BSV-Platz. In meinem ersten Landesliga-Jahr saß ich noch auf der Bank – was als junger Spieler normal ist. Nach dem Abstieg 2009/2010 verließen viele Spieler den Verein, was für uns aus der A-Jugend die Chance war, uns zu zeigen. Djordje Vasic hat uns damals das Vertrauen gegeben – das war für mich enorm wichtig.
Der BSV war und ist für mich immer etwas Besonderes, weil ich hier mit vielen Freunden zusammengespielt habe. Es gab sehr schöne Jahre, aber der erste Aufstieg für mich das absolute Highlight – ein Moment, den ich nie vergessen werde. Aber auch der Doppelaufstieg war ein sehr schöner Moment. Ich spiele heute sozusagen immer noch mit vielen Spielern, mit den ich in der Jugend zusammengespielt habe.
Gab es auch mal Phasen, in denen Du aufgrund von Verletzungen pausieren musstest?
Ich hatte zum Glück nicht so viele Verletzungen. Die wohl schlimmste Verletzung war mein Knöchelbruch im Januar 2011 bei einem Hallenturnier. Aber nach nicht mal sieben Wochen stand ich bei ersten Rückrundenspiel wieder im Tor. Sonst hatte ich nur zwei gebrochene Finger, was mich damals ins Feld gebracht hat.
Torhüter Markus Rössner hat auch immer wieder Schlagzeilen als Torschütze gemacht, teils mit spektakulären Treffern. Wie kam es dazu?
Es entstand eigentlich damals aus meinem Fingerbruch, so wurde ich dann immer wieder im Feld eingesetzt, da wir zu dem Saisonzeitpunkt schon Meister waren. Die Jahre danach habe ich dann im Pokal immer im Feld gespielt und auch das ein oder andere mal bei unserer U23.
Von der damaligen A-Jugend des BSV Schwenningen, die 2009 zu den Aktiven wechselte, ist außer Dir nur noch Kim Tursak „übrig“. Einige sind inzwischen in Funktion, engagieren sich und üben Ämter im Verein aus. Ist das das Besondere am BSV, die Treue und Verbundenheit?
Genau, es ist nur noch Kim übrig als Spieler. David Mataija ist als Vize-Präsident im Verein, Tobias Grötzinger ist auch als Beisitzer im Verein engagiert. Es gibt aber auch noch so viele andere die irgendwann mal zum BSV gekommen sind, aber jetzt in einer völlig anderen Funktion für den Verein engagieren und nicht mehr wegzudenken sind.
Trifft auch auf Dich zu. Du hattest immer wieder Angebote anderer, teils höherklassiger Vereine. Der sportlichen Verlockung konntest Du aber widerstehen.
Ich hatte immer wieder Angebote von anderen Vereinen. In der Jugend war es auch mal der SC Freiburg. Damals war ich aber noch zu jung. Dann während der Aktiven Zeit gab es eigentlich jedes Jahr mehrere Vereine, die sich immer wieder bei mir gemeldet haben. Aber für mich war irgendwann mal das Wichtigste, das ich Spaß mit meinen Freunden beim BSV habe.
Nun ist aber doch der Zeitpunkt gekommen, dass Du einen Schlussstrich ziehst. Die Entscheidung ist Dir sicher nicht leicht gefallen, wenn das Herz für den BSV schlägt?
Die Entscheidung ist mir alles andere als leichtgefallen, ich bin inzwischen 27 Jahre im Verein und 15 Jahre in der 1. Mannschaft. Ich kenne viele hier schon über 20 Jahre, daher war es keine einfache Entscheidung.
Inzwischen bist Du verheiratet, Vater von zwei Kindern (Jungs). Die Prioritäten ändern sich. Das dürfte ein Hauptargument sein?
Genau, es ist dann nicht einfach, alles unter einen Hut zu bekommen, da mein älterer Sohn inzwischen auch schon Fußball spielt und ich dann dort (beim SV Tuningen) ab kommender Saison sein Trainer sein werde.
Was und wen wirst Du vermissen ohne BSV?
Das werde ich anfangs sicher sehr vermissen, den Rasen nicht mehr als Spieler zu betreten. Das ist immer so ein besonderes Gefühl auf den Rasen im Gustav-Strom-Stadion zu kommen. Das „Wen” kann ich so gar nicht sagen, weil es eigentlich alle Personen im und um den Verein sind. Aber ich werde noch so oft wie möglich vorbeischauen und hoffe, dass das Team um Maric/Sengül/Tursak sehr viel Erfolg mit dem BSV Schwenningen haben wird.