Es tönt schon nach Party und erlebnisreichen Konzertabenden. Der Sommersound 2024 wirft seine Schatten voraus – auch für Christoph Römmler, den Macher des großen Open-Air-Festivals in VS.
Wie entwickelt sich das Festival aktuell – und worauf muss man sich für die diesjährigen Konzertabende einstellen? Darüber erzählte Christoph Römmler im Interview mit unserer Redaktion.
Herr Römmler, erzählen Sie: Wie groß ist die Vorfreude auf den Sommersound?
Überhaupt nicht, also uns nervt das brutal – wir würden am liebsten absagen. (macht eine kunstvolle Pause und lacht dann herzlich) Das ist jetzt mal ’ne Antwort, oder?
In der Tat – das würde sich super drucken lassen.
Nein, im Ernst: Die Vorfreude ist natürlich groß. Es wird Zeit, dass es jetzt endlich losgeht. Anfangs steht ja immer das große Warten, die lange Vorarbeit, die Telefonate und die ganze Organisation sowie der Vorverkauf – und irgendwann wird es einfach mal Zeit, dass die Bühne steht und die Künstler auf der Bühne stehen. Darauf arbeitet man ja auch ein ganzes Jahr hin.
Vorverkauf ist ein gutes Stichwort – wie läuft er denn?
Hervorragend! Das muss man wirklich sagen. Das PUR-Konzert ist schon komplett ausverkauft – wir haben neulich noch mal 50 bis 60 Karten, die die Band nicht braucht, freigegeben, die ohnehin weggehen. Die Veranstaltung ist voll mit 5000 Besuchern. Für Andrea Berg gibt es wirklich nur noch Restkarten – wer hin will, sollte sich also langsam sputen. Es gibt noch etwa 300 Tickets – aber wir verkaufen pro Woche zwischen 30 und 60 Karten – nach einer Veröffentlichung oder Werbung auch etwas mehr. Und beim Brass-Abend rechnen wir natürlich nicht 5000 Besuchern, sondern eher mit 2500 – die werden wir locker erreichen. Insgesamt sind wir wirklich sehr zufrieden.
Der Brass-Abend ist im Vergleich zu bisherigen Sommersound-Konzerten eine andere Nummer – versuchen Sie neue Wege einzuschlagen und auch mal Künstler zu engagieren, die keine riesigen Stars sind?
Also mit dieser Klassifizierung wäre ich jetzt mal vorsichtig: Für die Besucher, die da hingehen sind LaBrassBanda und Querbeat mit das Beste oder wahrscheinlich sogar das Beste, was Brass zu bieten hat. Deswegen will ich sie jetzt nicht höher oder niedriger stellen als eine Andrea Berg. Natürlich hat sie vielleicht eine größere Präsenz und vielleicht auch die größeren Hits, keine Frage, aber der Brass-Abend passt mit dem, was wir da bieten, musikalisch perfekt zur Qualität der anderen Künstler. Es ist, wie Sie sagen, einfach mal etwas anderes und es hatte sich angeboten, vor allem für einen Samstagabend – dass genau die beiden Bands frei waren, war ein Glückstreffer. Als wir das erfuhren, haben wir spontan gesagt, wenn genau die beiden schon frei sind, dann machen wir diese Doppelbelegung. Meistens spielt ja eine der Bands alleine, LaBrassBanda beispielsweise vor etwa zwei, zweieinhalb Tausend Zuhörern. Dass jetzt auch Querbeat mit dabei ist, ist natürlich super. Klar werden dann mit der Gage die Kosten etwas höher, aber das ist es allemal wert – und die Leute kaufen aktuell schön Karten, somit ist alles gut. Wenn am Ende zweieinhalb Tausend Leute da sind, die feiern, dann wird das ein richtig geiler Brassabend.
Dann ist ja voraussichtlich mächtig was los auf dem Gelände an allen Tagen. Wie läuft es mit den Vorbereitungen des Geländes? Wird sich etwas verändern?
Definitiv. Es wird zum Beispiel mehr Verpflegungsstände geben. Wir bewegen uns am Limit dessen, worauf wir uns limitiert haben für dieses Gelände – es würden noch mehr, 7000 bis 8000 Leute, draufpassen, aber dann wäre die Aufenthaltsqualität nicht wirklich ideal. Deswegen haben wir gesagt, 5000 ist eine Größenordnung, die perfekt ist für diesen Platz, dann haben alle gut Platz und sieht jeder gut. Und es bleibt noch Platz in der Infrastruktur für die Toiletten und die Gastronomie. Ganz klar wird es dieses Jahr mehr Gastronomie geben und auch mehr Toiletten, angepasst auf die Anzahl der Besucher.
Jetzt freuen wir uns auf den Sommersound 2024. Nichtsdestotrotz, Sie haben es angesprochen: Man plant ein Jahr lang auf so ein Event hin. Das heißt, Ihr seid schon an 2025?
Ja, auf jeden Fall! In Emmendingen sind wir mit Johannes Oerding ja schon im Verkauf als erster Künstler für 2025. Und natürlich laufen jetzt auch hier die Gespräche. Ich war erst neulich in Berlin, da hat eine der größten deutschen Bookingagenturen ein Sommerfest gemacht, wo sich alles getroffen hat, das Rang und Namen hat. Da wurde auch sehr viel über Künstler gesprochen, die nächstes Jahr auf Tour gehen. Jetzt werden wir das alles mal aufarbeiten. Und wir sind natürlich schon seit Wochen dran, Anfragen zu stellen, mal hinzuhören, wer geht überhaupt alles auf Tour. Das alles ist jetzt noch nicht sehr konkret, es ist noch sehr früh im Jahr, aber die Weichen werden jetzt gestellt, ganz klar!
Klingt gut. Dann wünsche ich auf jeden Fall ein gutes Vorbereiten für 2024 – und 2025. Und danke für das tolle Gespräch.
Sehr gerne und jederzeit wieder.
Der Sommersound VS 2024
Das Programm
Andrea Berg konzertiert am 1. August ab 20 Uhr. Unter dem Motto „Eine Bühne – vier Bands“ kommen am Samstag, 3. August, mit geballter Brass-Power zwei der erfolgreichsten Brassbands nach Villingen-Schwenningen: LaBrassBanda und Querbeat. Zudem treten Brassbuebe und eine regionale Band auf. Die Band Pur hat ihren Auftritt am Sonntag, 4. August, ab 20 Uhr.
Tickets
Eintrittskarten für den gesamten Sommersound VS auf dem Gelände des Druckzentrums Südwest in Villingen-Schwenningen sind erhältlich unter www.schwabo.de/tickets, unter der Ticket-Hotline 07423/7 87 90, unter www.karoevents.de, telefonisch unter 07641/96 28 28 40 sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen. Das Ticket kostet 64,90 Euro (Stehplatz).