Ein Online-Angriffsversuch auf die Internetseite der Polizei Baden-Württemberg hat offenbar deren IT in die Knie gezwungen. Laut Innenministerium könnte es sich um einen bundesweiten Angriff handeln.
Normalerweise freuen sich die Betreiber von Internetseiten über regen Verkehr. Doch wenn es zuviel wird, geht nichts mehr. Nach Informationen unserer Redaktion ist es in Baden-Württemberg bereits am Mittwoch zu auffällig gehäuften Aufrufen der Seite www.polizei-bw.de innerhalb kürzester Zeit gekommen. Offenbar wurde auf diese Weise versucht, stoßförmig den Webserver zu überlasten und die Seite lahmzulegen.
Das gelang zwar nicht vollständig, weil aber Gegenmaßnahmen offenbar ohne den gewünschten Erfolg blieben, entschied das Technik-Präsidium, den Server aus Sicherheitsgründen vorübergehend selbst abzuschalten. Die Internetseite mit zahlreichen Informationen und Serviceangeboten für die Bürger war auch am Donnerstagmorgen zeitweise nicht erreichbar.
Ob es weitere Ausfälle oder Einschränkungen gibt, war zunächst nicht bekannt. Eine Sprecherin des Innenministeriums sagte unserer Zeitung, das Problem sei möglicherweise noch deutlich größer: „Unseres Wissens nach handelt es sich um eine bundesweite DDoS-Attacke, von der auch noch diverse andere Einrichtungen betroffen sind.“ Bei einem solchen Angriff soll ein Internetdienst durch gezielte Überlastung lahmgelegt werden.
Es ist nicht das erste IT-Problem bei der Polizei im Land in jüngerer Vergangenheit. Erst vor zwei Wochen hatte ein technischer Defekt in der Stuttgarter LKA-Zentrale für Ausfälle bei Dienststellen im ganzen Land sowie beim Verfassungsschutz und beim LKA selbst gesorgt. Danach war eine politische Diskussion darüber aufgekommen, wie gut das Land bei IT und Cybersicherheit aufgestellt ist.