Präsentieren das Internationale Vinz-Koch- und Backbuch (von links): Bürgermeister Steve Mall, Doris Schreyeck und Diakon Michael Weimer von den Vinzentinischen Ersthelfern Albstadt und die städtische Integrationsbeauftragte Anna-Sophie Dreiszas. Foto: Karina Eyrich

Ihr Drittes ist das Vielseitigste: Die Vinzentinischen Ersthelfer blicken mit ihrem „Internationalen Vinz-Koch- und Backbuch“ buchstäblich über den Tellerrand hinaus und servieren Rezepte aus 20 Nationen – Baden-Württemberg und Bayern eingerechnet.

Toskanischer Hase, Szegediner Goulasch, Zigarrenbörek, Crema Catalana, Polnischer Apfelkuchen und Bananen-Pancakes: Rezepte für nicht weniger als 64 Vor-, Haupt- und Nachspeisen vereint das „Internationale Vinz-Koch- und Backbuch“, das dritte der Vinzentinischen Ersthelfer.

Entstanden ist die Idee bei der Interkulturellen Woche im September 2022: als Brückenschlag zu den vielen Kulturen, die Albstadt vereint sind. Und aus denen nicht zuletzt die Pflegekräfte stammen, die sich um Albstädter Senioren kümmern. Für sie haben die Vinzentinischen Ersthelfer seit ihrer Gründung ein besonders großes Herz, was daran liegen mag, dass Diakon Michael Weimer, der Vater der sozialen Gemeinschaft, gelernter Krankenpfleger ist.

Die Handschriften entziffern – eine echte Herausforderung

„Doch nicht nur bei Pflegekräften haben die Vinz-Ersthelfer Rezepte gesammelt, sondern auch bei Mitgliedern der kroatischen und italienischen Kirchengemeinden, in den Schulen und bei den Beteiligten selbst. „Es war eine ganz schöne Herausforderung, die Handschriften zu entziffern“, sagt Doris Schreyeck, die mit der Lautlinger Pfarramtssekretärin Anke Otterbach die Rezepte gesammelt hat. „Aber schon die Vorbereitung hat großen Spaß gemacht.“

Die Lautlingerin, die zur Kern-Gruppe der Vinz-Ersthelfer gehört, hat die Rezepte ausgearbeitet und sortiert, unterstützt von ihrer Schwester Waltraud Ostheimer und deren Mann Dieter. Er ist geborener Münchener, weshalb ein bayerischer Krustenbraten ebenso wenig fehlen darf wie Heike Weimers „Schwabenauflauf“. Die meisten Gerichte stammen jedoch von jenseits der baden-württembergischen und deutschen Grenzen.

Viele Hände halten die Erde

Mediengestalterin Stefanie Schreyeck hat jedem Rezept die entsprechende Flagge verpasst und sie auf der Rückseite alle vereint. Besonders gut gelungen ist ihr die Vorderseite, auf der Hände verschiedenster Hautfarben gemeinsam die Erde halten.

Das Titelbild ist Stefanie Schreyeck besonders gut gelungen.

Anna-Sophia Dreiszas, die Integrationsbeauftragte der Stadt, hat am Rezeptbuch mitgewirkt, das die LB Mediengruppe aus Lautlingen im Stil der beiden ersten Vinz-Koch- und Backbücher in einer Auflage von 1000 Exemplaren gedruckt hat: als praktisches Ringbuch mit 76 stabilen Seiten, die auch mal einen Ei- oder Milchfleck aushalten. Sie wirbt schon jetzt für die nächste Interkulturelle Woche vom 17. September bis 3. Oktober mit dem Titel „Neue Räume“.

Der Bürgermeister will nachkochen

Bürgermeister Steve Mall ist der erste  Käufer des Buches, das es gegen einen Spende – Richtwert: acht bis zehn Euro – bei Elektro Hagg und im Gasthaus Krone in Lautlingen, bei Spielwaren Klein in Tailfingen, bei Friseurin Martina Behrens in Ebingen und in den Pfarrbüros der katholischen Seelsorgeeinheit Ebingen-Lautlingen-Margrethausen sowie von St. Elisabeth in Tailfingen  gibt – dort außerdem beim Fronleichnamsfest am 8. Juni. Er freut sich über die Mitwirkung von Anna-Sophie Dreiszas und darüber, „dass Sie die Haushalte mit kulinarischen Köstlichkeiten bereichern – das eine oder andere werden wir sicherlich nachkochen“, sagt der Familienvater.

Auch beim Jubiläum der Vinz-Ersthelfer – zehn plus zwei Jahre; coronabedingt wird erst später gefeiert – am 24. September mit Konzert und Jubiläumstag wird es das Kochbuch geben – wenn es bis dahin nicht schon vergriffen ist. Und an einem der drei Tage „Vinz – Reisen ohne Koffer“ in der folgenden Woche bestimmt auch die „französische Salatsoße à la Oma Maria und Theresa“. Das Rezept hat Michael Weimer beigesteuert: „Das könnte ich Tag und Nacht essen“, sagt er.