Mit "besonderen" Kindern und Jugendlichen hat es die Bregtalschule Furtwangen zu tun. Dort hat zum August Marlies Klingelhöfer als neue Schulleiterin ihren Dienst angetreten. Und auch der Geschäftsführer der Reha Südwest, Michael Schreiner, ist neu. Ihr gemeinsames Ziel: gelebte Integration.
Furtwangen - Die Bregtalschule ist nicht nur für Furtwangen, sondern für das gesamte Umland eine wichtige Adresse, denn nicht für jedes Kind erscheint es angeraten, eine Regeleinrichtung, also Kindergaten oder Schule, zu besuchen. Im Sommer 2021 gab es einen Wechsel in der Schulleitung: Jürgen Dicke-Bonk, schon längere Zeit erkrankt, zog sich endgültig zurück. Ihm folgte mit Marlies Klingelhöfer seine langjährige Stellvertreterin, die nun auch aus Freiburg nach Furtwangen ziehen will. Zum 1. August wurde die aus Hessen stammende Sonderschulpädagogin zur Schulleiterin der Bregtalschule ernannt. Sie ist bereits seit 2013 an der Schule tätig. "Mein Herz hängt an dieser Schule. Ich schätze die Mitarbeiter, aber auch die Menschen im Umfeld der Schule sehr. Vor allem erlebe ich immer wieder, wie viel wir von unseren Schülerinnen und Schülern zurückbekommen", verrät sie im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.
In den schweren Monaten seit Ausbruch der Pandemie habe sie erlebt, wie die Mitarbeiter zusammengerückt seien, wiewohl es eine herbe Belastung für diese wie auch für die Schüler gewesen sei.
Ebenfalls neu ist der Chef der Schulleiterin: Seit Juni ist Michael Schreiner neuer Geschäftsführer der Reha Südwest. Diese gemeinnützige Einrichtung betreut Menschen mit und ohne Behinderung von frühester Kindheit an bis ins hohe Alter mit ihren verschiedenen Angeboten. "Wir decken das gesamte Altersspektrum ab von der Frühförderung und der Kindertagesstätte bis hin zum Betreuten Wohnen für Senioren. Inklusion bedeutet für uns die Begleitung in ein selbstverantwortetes Leben", so Schreiner. Die Bregtalschule sehe er dabei als eine wichtige Einrichtung an, in der Eltern, Kinder, das Umfeld sowie die Pädagogen einen gelungenen Beitrag zur Integration behinderter junger Menschen leisten. Kinder würden hier von Beginn an begleitet, und nicht selten könnten diese am Ende sogar in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden.
Rund 60 Kinder werden in der sonderpädagogischen Einrichtung in Furtwangen betreut, etwa 40 davon besuchen das Internat. "Mich beeindruckt an der BTS, mit wie viel Herz, aber auch Fachlichkeit unsere Mitarbeiter hier zur Arbeit gehen", betont Schreiner. Wenn man an Inklusion denke, gehöre dazu auch immer die Teilnahme am öffentlichen Leben – diese sei unter anderem durch intensive Kontakte mit dem Otto-Hahn-Gymnasium gewährleistet. Schüler des Gymnasiums besuchten die BTS häufig, es fänden Praktika statt – und so mancher OHG-Schüler habe hier auch seine berufliche Bestimmung gefunden.
Leider gebe es derzeit auch Wermutstropfen: "Durch die Aussetzung der Wehrpflicht respektive den Zivildienst fehlen uns vermehrt solche Kräfte. Diese werden nur zum Teil durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kompensiert, die ein Freiwilliges Soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst absolvieren. Wir würden uns freuen, wieder mehr solche jungen Menschen zu bekommen. Und außerdem wäre es gut, den einen oder anderen Sonderschulpädagogen zu bekommen, da wir unser Konzept erweitern wollen – erste Entwicklungsprozesse haben wir bereits angestoßen", vermitteln die beiden Führungskräfte. Sollte sich jemand angesprochen fühlen, könne er sich gerne mit der Schulleitung in Verbindung setzen, telefonisch 07723/9 32 10 oder per E-Mail unter verwaltung.bts(at)reha-suedwest.de.