Der Firmensitz in Pfullendorf (im Bild), aber auch zahlreiche weitere Geschäftsräume und Privatwohnungen wurden am Dienstag durchsucht. Foto: dpa

Der Niedergang von Alno dauerte jahrelang. Doch erst 2017 stellte der Küchenbauer einen Insolvenzantrag. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen des Verdachts der Involvenzverschleppung und des Betrugs gegen zwölf ehemalige Manager.

Stuttgart - Im Zusammenhang mit der Insolvenz des Küchenbauers Alno gab es am Dienstag Razzien in sechs Bundesländern. Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mitteilten, wurden in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt Geschäftsräume der Alno AG und sechs ihrer Tochtergesellschaften sowie mehrere Privatwohnungen durchsucht. Bei der Aktion waren den Angaben zufolge vier Staatsanwälte und mehr als 100 Einsatzkräfte des Landeskriminalamts Baden-Württemberg, des Polizeipräsidiums Konstanz und der örtlich zuständigen Polizeidienststellen anderer Bundesländer im Einsatz.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte Anfang Februar die Ermittlungen bekannt gemacht, aber keine Details genannt. Gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg werde derzeit gegen zwölf Personen wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und des Betruges ermittelt, hieß es nun am Dienstag. Bei den Beschuldigten handele es sich um ehemalige Vorstände von Alno sowie frühere Geschäftsführer von drei Tochterunternehmen. Alno hatte im Juli vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet. Nach Angaben des Insolvenzverwalters Martin Hörmann sei das Unternehmen aber schon viel eher zahlungsunfähig gewesen – womöglich schon vor Jahren.