Landwirte aus Hardt und Nachbargemeinden sprechen sich gegen neue Vorschriften bei der Bewirtschaftung ihrer Höfe aus. Foto: Privat

Gegen neue Vorschriften im Entwurf für das Insektenschutzgesetz haben in Berlin kürzlich auch Landwirte aus Hardt, Mariazell, Tennenbronn und Sulgen protestiert.

Hardt/Mariazell/Tennenbronn/Sulgen - Vor einigen Tagen beschloss das Bundeskabinett in Berlin die Entwürfe des Insektenschutzgesetzes und die Änderung zur Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung. Gegen die darin vorgesehenen neuen Vorschriften und Beschränkungen wehren sich seit einigen Wochen viele Landwirte aus ganz Deutschland.

Seit Mitte Januar finden täglich auch weiterhin Kundgebungen und Demonstrationen mit Schlepperkorsos in Berlin statt. Sie richten sich gegen Vorschriften, mit denen der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln besonders in Schutzgebieten und an Gewässern stark eingeschränkt werden soll. Die Entwürfe aus dem Bundesumwelt- und dem Bundeslandwirtschaftsministerium müssen nach dem Kabinettsbeschluss noch von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden.

Zuspruch ist groß

Um dazu noch Änderungen durchzusetzen, waren auch Teilnehmer aus Hardt und anderen Gemeinden aus dem Umkreis in die Hauptstadt gereist, um ihren Unmut über die neuen Vorschriften lautstark zu äußern. "Damit wird eine vernünftige Bewirtschaftung von Flächen in FFH-Gebieten unmöglich gemacht", begründete Thomas Pfaff seinen Einsatz gegen die Vorhaben. Er habe in Berlin einen großen Zusammenhalt unter seinen Kollegen erlebt, aber auch einen großen Zuspruch aus der Bevölkerung für die Anliegen der Landwirte. So brachten ihnen Anwohner warme Getränke und Gulaschsuppe zum Treffpunkt am Alexanderplatz oder zum Korso durch die Stadtmitte.

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Zu den neuen Gesetzen müssten Bauern gehört werden und der kooperative Weg eingeschlagen werden, mit dem in Baden-Württemberg und in anderen Bundesländern eine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln erreicht werden soll. Ein totales Verbot von Pflanzenschutz auf großer Fläche gefährde "die Existenz von zigtausend Höfen", verwies Bernhard Ganter vom Bauernverein Hardt auf die vielen kleineren Betriebe, die mit ihrer Bewirtschaftung im Nebenerwerb die Landschaft pflegten.