Der Weihnachtsbaum gehört für die meisten zu den Feiertagen dazu. Doch in den Nadelbäumen kann sich so manches Getier verstecken. Was im Christbaum lebt und wie man dagegen vorgehen kann - das haben wir herausgefunden.
Zur Weihnachtszeit gehört ein Weihnachtsbaum. Zwischen 20 und 30 Millionen Christbäume werden hierzulande jedes Jahr verkauft. Die meisten davon sind Nordmanntannen, aber auch Rot- und Blaufichten sind häufig in deutschen Haushalten zu finden.
In freier Natur haben die Nadelbäume natürlich allerlei „Bewohner“. Unterschiedlichste Insekten, Käfer, Spinnen oder Milben können eine durchschnittliche Tanne oder Fichte ihr Zuhause nennen. Wie eine Studie der Universität Bergen (Norwegen) ergeben hat, leben in einem einzigen Weihnachtsbaum bis zu 25.000 einzelne Krabbeltiere.
Die Insekten befinden sich im Zustand der Winterruhe
Die meisten der kleinen Lebewesen sind in den Bäumen allerdings mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Wenn man allerdings den Baum, bevor man ihn nach Weihnachten entsorgt, über einem weißten Tuch ausklopft, „wird man eine ganze Reihe kleiner Käfer entdecken“. Das sagt der Biologe Bjarte Jordal von der Universität Bergen. Dies sei auch der Grund, weshalb Händler die Weihnachtsbäume beim Verkauf schütteln. Dann fallen schon die ersten Mitbewohner aus den Ästen.
Die Insekten befinden sich in den Bäumen meistens in einem Zustand der Winterruhe, erklärt Jordal. Daraus erwachen sie allerdings, sobald der Weihnachtsbaum in die Wärme des Hauses gebracht wird. „Wenn sie die Wärme spüren und vom Licht geweckt werden, glauben sie, dass der Frühling gekommen ist, und erwachen zu neuem Leben.“
Besteht Gefahr für Zeckenbisse durch den Weihnachtsbaum?
Sorgen, dass die kleinen Tiere den Baum verlassen um im Wohnzimmer ein neues Zuhause zu finden, muss man sich allerdings nicht machen. Die Krabbler finden, wenn sie den Baum verlassen, gewöhnlich nichts zu fressen und sterben nach kurzer Zeit von selber ab. Gefahren gehen von den Tieren ebenfalls nicht aus. Lediglich Menschen mit starken Allergien könnten unter Umständen bei Bäumen mit starkem Milbenbefall empfindlich reagieren.
Eine Ausnahme bilden Zecken. In Ausnahmefällen kann es theoretisch passieren, dass sich einzelne Vertreter der blutsaugenden Spinnentiere zwischen den Nadeln verstecken. Im Normalfall sei das aber laut Jordal sehr unwahrscheinlich. Um ganz sicherzugehen, sollte man kleine Kinder oder Tiere nicht unter dem Baum spielen oder schlafen lassen.
Kann man Insekten im Baum verhindern?
Wer ganz sicher gehen möchte, kann seinen Baum erstmal ein paar Tage in der Garage aufstellen und dann, bevor man ihn ins Wohnzimmer bringt, die Tanne oder Fichte nochmals kräftig ausschütteln und mit dem Stamm auf den Boden stoßen. Dann fallen die meisten der Tiere, die in der Garage bereits aus ihrer Winterruhe erwacht sind, aus den Ästen.
Letztendlich ist die Anwesenheit der Insekten im Weihnachtsbaum nur logische Konsequenz dessen, dass man einen Baum von draußen ins Haus holt. Alternativ kann man sich einen künstlichen Baum besorgen - zumindest, wenn die Angst vor den Krabbeltieren derart groß ist.