Zukunftstechnologien der Luft- und Raumfahrt standen im Fokus der IHK-Veranstaltung „Innovationen im Anflug“ am Innovationscampus Empfingen.
„Hoch hinaus zu neuen Technologien und neuen Märkten“, hieß es kürzlich auf dem Innovationscampus Empfingen bei einer Veranstaltung der IHK Nordschwarzwald rund um Zukunftstechnologien in der Luft- und Raumfahrt.
Zukunftspotentiale der Branche Rund 50 Gäste – darunter Vertreter aus etablierten Unternehmen der gesamten Region, Start-ups, Forschungseinrichtungen und der Politik – erhielten spannende Einblicke in die neuesten Entwicklungen und Zukunftspotentiale der Branche. Organisiert wurde die Veranstaltung von der IHK Nordschwarzwald, die gemeinsam mit Partnern wie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem ESA Business Incubation Centre (ESA BIC) ein hochkarätiges Programm bot.
Bedeutung für den Mittelstand im ländlichen Raum
Luft- und Raumfahrt als Innovationstreiber Die Begrüßung übernahm Carl Christian Hirsch, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Nordschwarzwald. Er unterstrich die Bedeutung der Luft- und Raumfahrt als Innovationstreiber für die regionalen Unternehmen. Auch Katrin Schindele (MdL), Landtagsabgeordnete und Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion für Luft- und Raumfahrt, sowie Empfingens Bürgermeister, Ferdinand Truffner, richteten Grußworte an die Teilnehmenden. Schindele betonte die großen Potenziale der Branche, insbesondere für den Mittelstand im Ländlichen Raum.
Nachhaltig und wettbewerbsfähig in die Zukunft Den ersten Fachvortrag hielt Professor Heinz Voggenreiter, Direktor des Instituts für Werkstoff-Forschung am DLR. Unter dem Titel „Nachhaltig und wettbewerbsfähig in die Zukunft: Technologien für die nächste Generation der Luft- und Raumfahrt“ betonte er, dass Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit oft als Widerspruch gesehen werden, dies jedoch nicht so bleiben müsse: „Wenn neue Technologien berücksichtigt werden, kann es zu einer Stagnation der CO2-Emissionen kommen.“ Voggenreiter hob hervor, dass insbesondere Elektromotoren bei kleinen Flugzeugen bereits heute eine Revolution ermöglichen, da sie klein und leicht genug sind, um die Aerodynamik zu optimieren. Er betonte zudem die Wachstumspotenziale der Luftfahrt für die Wirtschaft: „Es ist längst kein Nischenmarkt mehr, sondern ein Volumenmarkt“.
Satelliten sind nichts Magisches mehr
Raumfahrttechnik als Innovationstreiber Im Anschluss zeigte Stefan Engelhard vom ESA BIC Baden-Württemberg in seinem Vortrag „Launch your Business with Space“ auf, wie die Raumfahrttechnik zum Innovationstreiber in Baden-Württemberg geworden ist. Der kostengünstige Zugang zur Raumfahrt sei mittlerweile ein entscheidender Faktor für viele Unternehmen: „Satelliten sind nichts Magisches mehr, sie werden Teil der Infrastruktur, sie werden Standard.“
Die komplette Fertigungskette unter einem Dach Den letzten Vortrag hielt Marco Schneider vom Simmersfelder Unternehmen „Funk Dreidimensional“. Er präsentierte, wie sein Unternehmen die komplette Fertigungskette – von der Entwicklung bis hin zur Serienfertigung – unter einem Dach vereint und auf die speziellen Anforderungen der Luft- und Raumfahrttechnik eingeht. Insbesondere Kunststoffe spielen dabei eine wichtige Rolle, um leichtere und effizientere Bauteile herzustellen.
Geführte Besichtigung auf Campus und im Observatorium Nach den Vorträgen hatten die Gäste die Gelegenheit, den Innovationscampus Empfingen und das DLR-Forschungsobservatorium bei einer geführten Besichtigung zu erkunden. Die Führung wurde von Volker und Armin Gallatz, den Geschäftsführern des Innovationscampus Empfingen, geleitet.
Startschuss für weitere Aktivitäten der Kammer „Die IHK-Veranstaltung zu diesem Zukunftsthema soll nichts Einmaliges sein, sondern Startschuss für weitere Aktivitäten der Kammer in der Schnittstelle zwischen Forschung, Entwicklung und Produktion. Unsere Region steht für innovative Unternehmen. Viele sind im Bereich der Präzisionstechnik erfolgreich tätig. Dabei möchten wir nun Unternehmen, die bereits in der Luft- und Raumfahrtbranche tätig sind, mit produzierenden Unternehmen aus anderen Sektoren stärker vernetzen“, betonte Carl Christian Hirsch abschießend.