Die erste Ortbetonplatte auf dem St. Georgener Marktplatz ist gegossen. Bald sollen weitere hinzukommen. Foto: Helen Moser

Es ist ein kleiner Meilenstein in Sachen Innenstadtsanierung: Auf dem St. Georgener Marktplatz ist die erste Ortbetonplatte gegossen. Weitere sollen folgen. Der Marktplatzbelag soll entscheidend dazu beitragen, dem Stadtkern ein neues Gesicht zu geben.

Bis der St. Georgener Marktplatz sein neues Erscheinungsbild hat, wird es zwar noch eine Weile dauern – ein Abschluss der Arbeiten an den Außenanlagen ist für 2025 geplant. Dennoch bekommen Passanten in diesen Tagen schon einmal eine Vorschau darauf, welchen Charakter der Marktplatz nach Abschluss der Innenstadtsanierung haben wird. Zumindest ansatzweise.

 

Denn seit Ende vergangener Woche ist die erste Ortbetonplatte gegossen. Schon bald soll der Rest des Marktplatzes ähnlich aussehen. Doch noch sticht die rote Fläche ins Auge – und wirkt etwas einsam. Bei der nun gegossenen Fläche handelt es sich um eine Probefläche, wie Alexander Tröndle, Leiter des städtischen Bauamts, im Gespräch mit unserer Redaktion sagt.

Was wird hier getestet?

Ein finaler Check am Montag soll zeigen, ob die Fläche in Ausführungsqualität, Technik und Optik den Vorstellungen entspricht, erklärt Jürgen Pfaff vom Ingenieurbüro Faktorgrün, das die St. Georgener Innenstadtsanierung begleitet.

Dabei geht es unter anderem um die Ausführung des Besenstrichs, der die Oberfläche der Ortbetonplatten prägt und dafür sorgt, dass dieser nicht komplett glatt ist. Das verringert, berichtet Tröndle, unter anderem die Rutschgefahr.

Von besonderem Interesse ist darüber hinaus die Farbe der Fläche. Wie Tröndle erklärt, wolle man versuchen, möglichst nahe an die Visualisierung des rötlichen Ortbetonbelags heranzukommen. Denn auf Grundlage dieser Visualisierung hatte sich diese Gestaltungsvariante um den Jahreswechsel 2021/2022 bei einem Bürgervoting gegen sechs weitere Optionen für den Marktplatz durchgesetzt.

Und wie sieht die Probefläche aus?

Auch wenn der finale Check der Ortbetonfläche erst am Montag ansteht, gibt Tröndle schon einmal eine Einschätzung ab: Für seinen Geschmack seien zwar noch einige Details zu klären, insgesamt sehe die Probefläche aber gut aus. Auf diese Grundlage könne man aufbauen.

Wie geht es danach in Sachen Ortbeton weiter?

Der Rest des Marktplatzes soll sich in den kommenden Wochen nach und nach mit rotem Ortbeton füllen. Da jeder der unterschiedlichen Rottöne nur einmal angemischt werden kann – eine exakte Replikation ist äußerst schwierig –, wird sich der Marktplatzbelag aus kleineren Flächen, die nach und nach über die gesamte Fläche verteilt gegossen werden, zusammensetzen. So wird sichergestellt, dass sich die unterschiedlichen Rottöne über den gesamten Platz verteilen und Flächen derselben Farbe auch stets dieselbe Farbe haben. „Das ist eine sehr aufwendige Geschichte“, sagt Tröndle – was eine Probefläche vorab umso wichtiger mache.

Auf Grundlage einer Visualisierung fiel die Entscheidung für den Marktplatzbelag. Foto: faktorgruen | Landschaftsarchitekten Beratende Ingenieure

Der restliche Marktplatz wird Anfang September angegangen, erklärt Pfaff. Er geht davon aus, dass die Herstellung der Gesamtfläche etwa zwei Monate dauern wird – wenn das Wetter mitspielt. Denn der Ortbeton kann bei leichtem Regen zwar noch gegossen werden, bei schlechtem Wetter oder starken Regenfällen müssen die Arbeiten jedoch pausieren. Genau deshalb hoffen die Verantwortlichen auch, dass die Ortbetonfläche vor dem Schlechtwettereinbruch im Herbst komplettiert werden kann, wie Tröndle erklärt.

Wie laufen die restlichen Arbeiten im Zuge der Innenstadtsanierung?

Auch an anderer Stelle gehen die Arbeiten voran: So sind im Bereich vor dem ehemaligen Schlecker-Markt mittlerweile die Treppen installiert – und der Blick in die Tiefgarage, der sich derzeit von der Gerwigstraße aus erhaschen lässt, ist vielversprechend. Wie Tröndle erklärt, laufen in der Tiefgarage aktuell die letzten Arbeiten, bevor die Beschichtung aufgebracht werden kann. Und zwischen der Kik-Filiale und dem ehemaligen Schlecker-Markt entsteht parallel die geplante Rampe für mehr Barrierefreiheit.

Im Bereich des ehemaligen Schlecker-Markts sind mittlerweile die großen Steinquader und die Treppen gesetzt. Foto: Helen Moser

Insgesamt seien die Arbeiten im Zeitplan, erklärt Pfaff auf Nachfrage. „Die einen Arbeiten sind im Vorgriff, andere etwas hinterher“ – und das trotz der aktuellen Ferienzeit, die in den vergangenen Wochen den Baufortschritt verlangsamte. Im September werde es dann wieder mit Volldampf weitergehen, meint Tröndle.

Wann ist der Marktplatz wieder zugänglich?

Das Ziel: Vor dem Wintereinbruch sollen die Arbeiten auf dem Marktplatz so weit voranschreiten, dass es im Frühling mit der weiteren Gestaltung des Außenbereichs mit Sitzgelegenheiten, Bäumen und Ähnlichem weitergehen kann.

„Wir haben auf jeden Fall vorgesehen, den Marktplatz im Winterdienstplan aufzunehmen“, illustriert Tröndle. Voraussichtlich soll der Marktplatz wieder für Passanten zugänglich sein, während die Baustelle in der kalten Jahreszeit ruht.