Knapp zwei Monate ist es her, dass das Fitnessstudio am St. Georgener Marktplatz an den Start gegangen ist. Es soll künftig Menschen in die Innenstadt locken. Doch aktuell sorgt die Baustelle direkt vor der Tür noch für Komplikationen.
Die Freude war Bürgermeister Michael Rieger beim Besuch im neuen Fitnesstudio Mein-Gym am St. Georgener Marktplatz anzusehen: Nach langem Hin und Her endete hier vor knapp zwei Monaten ein jahrelanger Leerstand.
Doch das Studio füllt nicht nur den Leerstand. Die Stadtverwaltung erhofft sich noch mehr: Das Mein-Gym soll zum Frequenzbringer für die ganze Innenstadt werden. Eine Hoffnung, die Studioleiter Berat Caglar und Inhaber Reinhard Henke, dem noch ein weiteres Fitnessstudio am Rupertsberg und ein drittes in Breisach gehören, teilen.
Ihre ersten Erfahrungen sind positiv – auch wenn der Weg bis zur Eröffnung nicht einfach war. So vergingen von der ersten Besichtigung der Räume bis zur Eröffnung des Studios ganze vier Jahre – und dann fiel der Start mitten in die Zeit der Innenstadtsanierung. Doch Caglar und Henke sind mit dem Eröffnungszeitpunkt zufrieden – auch wenn die Baustelle direkt vor der Haustür bisweilen für Probleme sorgt.
Parksituation aktuell schwierig
Immerhin: Die Innenstadtsanierung befindet sich im Zeitplan, sagte Alexander Tröndle, Leiter des städtischen Bauamts, vor Ort. Immer wieder gebe es Verschiebungen im Zeitplan. Doch insgesamt sei man nicht im Rückstand – auch, weil man mit dem zurückliegenden Winter Glück gehabt habe. Bis im September oder Oktober soll zunächst die Tiefgaragensanierung abgeschlossen sein. Der Marktplatz soll 2025 fertig werden.
Ein wichtiges Stichwort für Henke. Denn aktuell, betonte er, sei die „Parksituation für seine Kunden eine Katastrophe“. Das sei aktuell nicht ganz einfach, bestätigte Bürgermeister Micheal Rieger. Doch in der Tiefgarage sollen nach Abschluss der Arbeiten 107 Stellplätze direkt in der Stadtmitte zur Verfügung stehen.
Kostenloses Parken ist bald Geschichte
Einziger Wermutstropfen: Die werden nicht mehr kostenlos sein. Und auch für die umliegenden Parkplätze unter freiem Himmel müssen Nutzer künftig – anders als bislang – wohl bezahlen, wie Rieger erklärte. „Sonst fährt keiner in die Tiefgarage.“ Noch geklärt werden muss, wie hoch die Gebühren sein werden und in welchem Bereich sie erhoben werden. „Aber nichts machen geht nicht“, betonte Rieger – zumal zentrumsnahe Parkplätze in den meisten Städten kostenpflichtig seien, wie Henke bestätigte.
Neuer Marktplatz als Anziehungspunkt
Schon jetzt freuen sich Henke und Caglar auf die Zeit nach der Innenstadtsanierung – sie sind überzeugt, dass der neu gestaltete Marktplatz zum Anziehungspunkt für mögliche Kunden wird. Eine Einschätzung, welche die Stadtverwaltung teilt: Ein schöner Marktplatz biete auch die Perspektive, dass sich bei den anderen Leerständen etwas tun könnte, sagte Tröndle.
Eine große Rolle spielt bei der Frage, ob der neue Marktplatz zum Besuchermagnet wird, die Aufenthaltsqualität. Um die zu steigern, hat die Stadtverwaltung – zusätzlich zu den bekannten Umgestaltungsplänen – einige Ideen entwickelt. Eine davon fand bei Caglar und Henke besonderen Zuspruch – und könnte das Mein-Gym sogar direkt involvieren: Unweit des Fitnessstudios könnte eine Kletterwand entstehen, führte Rieger aus – sofern die Betreuung gesichert und der Gebäudeeigentümer an Bord ist. Wird die Idee Realität, wäre die Kletterwand ein Alleinstellungsmerkmal für die Bergstadt, waren sich alle einig.
Bürgermeister Rieger hat jedoch Verständnis dafür, dass nicht jeder den Schritt gehen mag, wie das neue Fitnessstudio in der Zeit der Sanierung zu eröffnen. „Einige warten noch ab“, wusste er zu berichten. Denn Ideen, um einige der Leerstände zu beleben, gebe es.