Ziemlich bunt, ziemlich cool: die „Kiez-Kiste“ von Florian Steinhardt ist eine von mehreren neu eröffneten Läden und Lokalen in der Ebinger Innenstadt. Foto: Karina Eyrich

„Das Beständigste im Leben ist der Wandel“, sagt ein Sprichwort, das auf die Innenstadt Ebingen schon seit Jahren besonders gut zutrifft – und derzeit noch mehr als sonst: Mehrere neue Läden und Lokale haben im April dort eröffnet.

„Selbstbedienungskonzepte kommen hier in Albstadt gut an“, sagt Ulrich Daum, Citymanager für Albstadt, der zurzeit viel zu tun hat. Denn wie heißt es, frei nach einem bekannten Sprichwort: Wo der liebe Gott einen Laden leer räumt, macht bald ein neuer auf.

 

Neu eröffnet hat im April das Lokal „Greek Tasty“ in der Oberen Vorstadt. Zoi Rahal – Inhaberin, Gastgeberin und leidenschaftliche Köchin – setzt auf traditionelle griechische Gerichte mit frischen, hochwertigen und authentischen Zutaten, wie die Karte verspricht.

Zoi Rahal und ihr Mann haben das „Greek Tasty“ eröffnet. Foto: Eyrich

Essen können die Gäste drinnen und draußen vor dem „Vogel Strauß“ der Künstlerin Miriam Lenk: Klassiker wie Souvlaki und Pita, vegetarische und vegane Gerichte, Tagesempfehlungen und den bereits heiß diskutierten „Fat Greek Burger“ sowie kleine Vorspeisen gibt es aber auch zum Mitnehmen.

Citymanager Ulrich Daum freut sich über den kulinarischen Neuzugang: „Mit dem Greek Tasty bereichert ein liebevoll geführtes Restaurant unsere Innenstadt. Es ist authentisch, herzlich und unglaublich lecker.“

Weil die Supermärkte fast alle auf der grünen Wiese stehen

Tante M ist da – genauer gesagt: in der Unteren Vorstadt. Foto: Christine Seizinger

Nahversorgung neu gedacht“ wird in der Unteren Vorstadt mit dem Laden „Tante M“, der den klassischen Tante-Emma-Laden und das Konzept eines digitalen Selbstbedienungsgeschäfts vereint.

Dass es in der Ebinger Innenstadt keinen Supermarkt gibt, hat auch Ulrich Daum als Problem erkannt und freut sich deshalb, dass der tägliche Einkauf und spontane Besorgungen – sogar rund um die Uhr – nun mitten in der City möglich sind. „Es braucht mutige Ideen wie diese, um lebendige Orte für den Alltag zu schaffen“, kommentiert Daum.

Hinter dem Laden stecken Fabian Stauss und Sebastian Schempp, die ihr Konzept bereits beim Gründerwettbewerb 2024 präsentiert hatten und vor allem auf regionale Lebensmittel setzen – alles, außer Obst und Gemüse.

Amalia Wesner ist Inhaberin des HolzZeit- Cafés. Foto: Eyrich

Schon seit fünf Jahren haben Amalia Wesner und ihr Mann Marcel vorbereitet, was nun wahr geworden ist: Mit dem HolzZeit-Café haben sich die beiden in der Bahnhofstraße einen Lebenstraum erfüllt.

Mit ihrem elfköpfigen Team sorgt die frühere Sternenbäck-Fachverkäuferin für Backwaren, Brot und den Mittagstisch, und beim Genießen sitzen die Gäste an den originellen Holztischen des Schreinermeisters Marcel Wesner, welche die Kunden ebenfalls kaufen dürfen – ebenso wie selbst gemachte Schneidbretter und Topfuntersetzer aus Holz.

Ulrich Daum: Ein Blumenladen fehlt jetzt noch

Die „Kiez-Kiste“ von Florian Steinhardt ist der poppig aufgemachte neue Laden im Schweinweiher zwischen Bahnhofstraße und Unterer Vorstadt.

Dort gibt es Süßes und Salziges für zwischendurch, aber auch Sandwiches, Salate und Getränke – die originelle Deko, die an New York City in der Jugendzeit des HipHop erinnert, dürfen sich die Kunden gratis anschauen, während sie im Sortiment stöbern. Obwohl manches an das Museum of Modern Art erinnert.

Dass sich Marina Dido, die zu den Gewinnern des ersten Gründerpreises in Albstadt gehörte, mit ihrem Laden „md2  traumfänger“ in die Konrad-Adenauer-Straße verabschiedet hat, ist dem Erfolg der Firma geschuldet, die für alle Arten von Festen individuell dekoriert.

Am früheren Standort der Bäckerei Seidel, die seit Eröffnung der Volksbank-Türme am Europaplatz ihren Laden hat, hat die Inhaberin weit mehr Platz in der Werkstatt, erklärt Ulrich Daum.

Dieser freut sich – so betont er ausdrücklich – über jeden Hinweis von Immobilienbesitzern, denen ein leerstehender Laden oder ein leerstehendes Lokal gehört, ist Daum doch immer auf der Suche nach passenden Räumen für Läden, Restaurants und Cafés.

„Bei hochwertiger Gastronomie ist die Innenstadt unterbesetzt“, sagt Daum, der außerdem einen Wunschtraum mit vielen Frauen teilt: „Ein Blumenladen in der City – das wäre toll.“