Das bislang ungenutzte Schiltachufer soll künftig erlebbar gemacht werden – wenn die Stadt die dafür erforderlichen Grundstücke erwerben kann. Die Brücke im Vordergrund soll entfallen, ein neuer, breiter Zugang auf dem Grundstück zwei Häuser weiter geschaffen werden. Die Parkflächen sollen größtenteils wegfallen. Foto: Wegner

Mit einer Machbarkeitsstudie zur Verbesserung der Gewässerökologie und der Erlebbarkeit der Schiltach in Schramberg beschäftigt sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag, 17. November.

Schramberg - Schon lange liegen Ideen für eine Verbesserung des Schiltach-Zugangs in der Schramberger Talstadt in städtischen Schubladen – erstmals wurden sie bei der gescheiterten Landesgartenschau-Bewerbung den Juroren und der Öffentlichkeit gezeigt. Jetzt will die Stadt erneut Grunderwerbsgespräche führen, die notwendig sind, damit die zentralen Ideen – eine neue Brücke über die Schiltach, vor allem aber eine Aufwertung des Bachufers – umgesetzt werden können.

Bislang schmaler Fußweg

Bislang ist nämlich der Brestenberg mit der Innenstadt fußläufig über einen schmalen Weg zwischen dem Schwarzwälder Boten und der Bäckerei Brantner mittels einer Ersatzbrücke verbunden. Diese Planung ist laut Vorlage der Stadtverwaltung jedoch nicht vertiefend weiterverfolgt worden, weil in der Zwischenzeit auch auf Anregung einiger Anwohner hin eine andere Lösung in den Blick gerückt ist. Es handelt sich dabei um eine Brückenverbindung im Bereich des Gebäudes Hauptstraße 20 (früher Buchhandlung Glenz, derzeit Wolf-Immobilien). Dieses könnte "zurückgebaut" werden. Ein Kaufangebot für dieses Gebäude sowie der hinterliegenden Fläche liege der Stadt bereits vor.

Aussichtsdeck mit Sitzen

Zudem müsste die Stadt auf der Brestenberg-Seite zwei Flurstücke erwerben, damit auf gleicher Höhe ein Aussichtsdeck mit Sitzen und Blick auf die Schiltach entstehen kann. Insgesamt könnte so "ein weitaus großzügigerer, durch die Öffentlichkeit nutzbarer und barrierefreier öffentlicher Bereich entstehen, der die beiden Straßen in einer höheren städtebaulichen Qualität miteinander verbindet". Entsprechendes gelte für die Zugänglichkeit und Erlebbarkeit des Gewässers, steht in der Vorlage. Zudem würde eine Sichtachse vom Park der Zeiten ausgehend bis in die Straße "Am Brestenberg" mit einer Länge von rund 160 Metern entstehen, die "eine weitere Attraktivitätssteigerung der Innenstadt" nach sich ziehe. Die derzeitige Wegeverbindung zwischen den Gebäuden Hauptstraße 24 und 26 würde entfallen.

Treidelpfad und Stufen

Im Plan enthalten ist zudem weiter bachabwärts im Bereich gegenüber "Müller" und der früheren Kreissparkasse ein "Treidelpfad" sowie Sitzstufen, Sitzsteine und eine Langbank auf der Brestenberg-Seite der Schiltach. Dazu soll in Teilen die bestehende Ufermauer abgebrochen werden, im Bereich an der Straße aber eine Absturzsicherung entstehen. Das Gewässer selbst soll eine naturnahe Ufergestaltung erhalten. Die Da-Bach-na-Fahrt werde durch den Umbau nicht beeinträchtigt, versichert die Stadtverwaltung.

Da-Bach-na-Fahrt nicht beeinträchtigt

Im gesamten Bereich der Straße Am Brestenberg ist die Neugestaltung des Straßenraums geplant. Dies gehe mit kleineren Verkehrsflächen, neu geordneten Parkplätzen und neu angelegten Grünstrukturen einher.

Um das Freiraumkonzept umsetzen zu können, benötigt die Stadt in großen Teilen Grunderwerb. Gespräche seien in den vergangenen Jahren bei mehreren Terminen und mit wechselnden Akteuren geführt worden. Leider habe bislang keine endgültige Einigung erzielt werden können und es sei ein Stillstand in der Weiterbearbeitung des Projektes eingetreten, bedauert die Verwaltung.

Grundstücke erforderlich

Sollte kein Grunderwerb möglich sein, werde lediglich eine erforderliche Kanalbaumaßnahme Am Brestenberg umgesetzt sowie die Fahrbahn erneuert, um das Sanierungsgebiet innerhalb der Laufzeit fristgerecht umsetzen zu können. Die Frist ende am 30. April 2023, eine Verlängerung werde aber beantragt.

Erweiterung in die Marktstraße

Zudem könnte sich die Stadt vorstellen, das bestehende Sanierungsgebiet "Sängerstraße – Am Brestenberg" um Teile von Haupt- und Marktstraße und den Mühlegrabenweg bis zur Oberndorfer Straße zu erweitern. Die nördliche Abgrenzung liegt hierbei ungefähr an der Nordseite des Hirschbrunnenplatzes, die südliche gegenüber dem Rathaus. Nachdem die Commerzbank-Filiale in der Hauptstraße 23 geschlossen worden sei, gebe es dort einen größeren innenstädtischen Leerstand in direkter Nähe zum Rathaus. Die Nachnutzung des Gebäudes sei seitens des Eigentümers in Aussicht gestellt worden. Durch die Erweiterung des Sanierungsgebiets könne ein städtebaulich attraktiver Bereich und eine Aufwertung des Gebäudes erreicht werden, hofft die Stadt.