Weihnachtsbeleuchtung: ja oder nein? Diese Frage hatte die Stadt Donaueschingen bereits entschieden. Der Kompromiss: Die Beleuchtung, die sowieso das ganze Jahr über an den Bäumen hängt, soll erstrahlen. Die Sterne und alles, was normalerweise zusätzlich aufgehängt wird, bleibt im Lager.
Donaueschingen - Damit sind aber nicht alle glücklich. Allen voran die Einzelhändler und das City-Management. "Es hat einen Aufschrei unter den Einzelhändlern gegeben", sagt Nadin Lorenz als Vertreterin des Gewerbevereins und des City-Managements.
Der Wunsch der Einzelhändler sei nicht, dass es weniger Weihnachtsbeleuchtung gibt, sondern dass die bestehende sogar irgendwann erneuert wird. Schon in den vergangenen Jahren sei es immer weniger geworden, weil beispielsweise bei der Sanierung von Innenstadthäusern Haken zur Befestigung der Beleuchtung weggefallen seien.
City-Management fordert mehr Licht
"Wir sind mit dem City-Management gestartet, dass wir in der Innenstadt mehr Beleuchtung wollen", so Nadin Lorenz. Wenn jetzt nur die Lichter an den Bäumen angeschaltet werden, dann würde gerade in den Nebenstraßen überhaupt keine weihnachtliche Stimmung aufkommen.
Erneut Thema im Ausschuss
"Natürlich wollen wir Zeichen setzen", sagt Nadin Lorenz in Bezug auf die Energiekrise. "Aber auch ein Zeichen, dass wir zur Normalität zurückkehren", in Bezug auf die Corona-Krise und die damit verbundenen Einschränkungen für den Einzelhandel – "Wir sollten unsere schöne Stadt so repräsentieren, wie wir es können." Für Oberbürgermeister Erik Pauly sind die Sorgen und Nöte der Einzelhändler Anlass, das Thema noch einmal im Technischen Ausschuss vorzubringen. Schließlich hatte er das auch versprochen. Und er hat Zahlen mitgebracht.
OB: "Uns geht es nicht ums Sparen"
Wenn nur die Beleuchtung an den Bäumen, die bereits auf lichtemittierende Dioden (LED) umgestellt ist, leuchtet, dann wird das über die komplette Advents- und Weihnachtszeit bis zum 6. Januar 55 Euro kosten. Für die Sterne und den Rest sind es weitere 800 Euro. Aber: diese Beleuchtung muss von den Technischen Diensten aufgehängt werden und kostet so dann noch weitere 12 000 bis 14 000 Euro. "Uns geht es aber nicht ums Sparen, sondern darum, ein Zeichen zu setzen", sagt Oberbürgermeister Pauly.
Kompromiss: halbe Beleuchtung und Geld für neue LEDs
Die Donaueschinger Gemeinderäte sind hin und her gerissen. Die Lösung des Problems kommt dann von Grünen-Fraktionssprecher Michael Blaurock. Es solle nur die halbe Beleuchtung geben, aber der Sparwille, der sonst im Gemeinderat gerne herrscht, wird hinten angestellt. Das Geld, das dabei eingespart wird, wird investiert: In eine neue LED-Beleuchtung, sodass zukünftig die komplette Weihnachtsbeleuchtung in Donaueschingen weniger Energie verbraucht.