Die Wasserversorgung im Litschental ist eine Herausforderung für die Seelbacher Kameraden. Zahlreiche Zuschauer verfolgten die erfolgreiche Probe.
Laut Drehbuch, das Tobias Schwarz, stellvertretender Kommandant der Gesamtwehr, verfasst hatte, ist es am Vormittag zu einer Verpuffung im Mittelgebäude des Hofes gekommen. Eines der Gebäude mit der Adresse Litschentalstraße 103 steht daher in Brand. Dort werden zwei Personen vermisst. Das Feuer hat beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge aus Seelbach auf das angrenzende, wesentlich größere Stall- und Wohngebäude übergegriffen. Auf dem Balkon befinden sich drei Mitglieder der Jugendfeuerwehr, die wie üblich die Opfer spielen. Nicht im Drehbuch stand, dass zwei weitere Jugendliche es noch nicht auf den Balkon geschafft haben. Das Szenario hat Markus Griesbaum, Leiter der Jugendfeuerwehr, kurzerhand dazu eingebaut.
Zwei andere Mitglieder der Jugendfeuerwehr waren per elektronischer Steuerung schon vor dem Alarm für den echten Qualm im kleineren Gebäude verantwortlich, wo das Drehbuch die Schwerverletzten vorgesehen hatte. Dass sie zeitweilig tatsächlich den gesamten Hof ordentlich eingenebelt haben, gehörte zur Annahme. Atemschutzträger waren mit Wärmebildkamera und in diesem Fall auf Händen und Knien im verrauchten Gebäude auf der Suche nach den Vermissten unterwegs. Die zwei geretteten Puppen hat das DRK später versorgt. Die fünf eingeschlossenen kamen mit dem Schrecken davon.
Löschwasser nur im Dorf oder im Litschentalbach
Warum Einsätze hier besondere Herausforderungen sind, ist einfach zu erklären. Ein einziger Hydrant befindet sich am Anfang der Straße am Ende der Bebauung Seelbachs, mehrere Hundert Meter vom Einsatzort entfernt. Eine zusätzliche und im Fall der Übung notwendige Wasserentnahme ist aus dem Litschentalbach möglich.
Wie gut die Übung funktioniert hat, war an der Einsatzbereitschaft zu erkennen. Punkt zehn Uhr ging der Alarm im Feuerwehrgerätehaus los. Die Lahrer Drehleiter, die im Fall eines echten Gebäudebrandes automatisch mit alarmiert wird, war in diesem Fall in Seelbach stationiert gewesen. Genau um 10.21 Uhr standen beide Wasserleitungen: aus dem Bach und vom Hydranten. Die Übung war exakt 20 Minuten später vorbei.
Zuschauer bestaunten einen Regenbogen
Sicher mehr als 100 Bewohner Seelbachs haben das schöne Wetter am Sonntagmorgen für einen Spaziergang zum Einsatzort genutzt. Erfreulich aus Sicht der Feuerwehr war, dass nahezu alle zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Übung gekommen waren. Die Zuschauer wurden mit einem Regenbogen beim Wasserangriff belohnt.
Bei der Manöverkritik im Seelbacher Gerätehaus lobte Schwarz, der aufgrund einer kurzfristigen Verhinderung von Kommandant Christian Vögele, auch als Einsatzleiter eingesprungen war, zuerst die schnell aufgebaute Wasserversorgung. Eine wichtige Erkenntnis hat die Übung gebracht. Im Ernstfall hätte das flache Wasser im Litschentalbach nicht für eine ausreichende Wasserversorgung gereicht. Eine Möglichkeit wäre, dass Wasser um diese Jahreszeit schnell aufzustauen. Im Ernstfall wäre ein weiteres Tanklöschfahrzeug aus Lahr mit 5000 Liter Wasser für den ersten Löschangriff sofort alarmiert worden.
Dank an die Beteiligten
Bürgermeister Michael Moser und Einsatzleiter Tobias Schwarz dankten am Ende der Jahresübung ausdrücklich allen Beteiligten. Neben den 42 Kameraden aus Seelbach, Wittelbach und vom Schönbergwaren fünf Ersthelfern des DRK-Ortsvereins und drei Lahrer Einsatzkräfte, die mit der Drehleiter ausgerückt waren, vor Ort. Einen weiteren Dank erhielten die Zuschauer.