Freizeit: Gieb und Sportkreis Rottweil loben inklusiven digitalen Mehrkampf aus
Zum digitalen Mehrkampf laden das Inklusionsprojekt Gieb und der Sportkreis Rottweil alle Interessierten ein. Da ein Sportfest, wie im Jahr 2019, dieses Jahr nicht möglich ist, findet der Wettkampf digital statt.
Kreis Rottweil. Standweitsprung, Kugelschreiberweitwurf, Besen-Hockey – das klingt nach Spaß. Die Disziplinen für den digitalen Mehrkampf, zu dem der Sportkreis Rottweil in Kooperation mit dem Inklusionsprojekt Gieb aufruft, lassen aufhorchen und laden ein, mitzumachen.
Im Jahr 2019 hatte die Aktionsgemeinschaft Gieb, die das Thema Inklusion im Landkreis auf dem Tapet hat und von den Trägern der Behindertenhilfe und dem Landkreis finanziert wird, in Kooperation mit dem Sportkreis Rottweil ein Sportfest zur Abnahme des deutschen Sportabzeichens veranstaltet. Etwa 50 Teilnehmer mit und ohne Behinderung waren mit von der Partie und hatten jede Menge Spaß.
"Für diesen Sommer war eigentlich eine Wiederholung geplant", informiert Silvia Gmelin, die Projektkoordinatorin von Gieb, beim Pressegespräch. Doch coronabedingt habe man sich eine Alternative überlegen müssen. "Um Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit und den Ansporn zu geben, sich zu bewegen, entstand die Idee eines digitalen Sportfestes", sagt sie.
Die Teilnahme sei ganz einfach: "Die Anleitung und die Ergebniskarte kann man sich von der Homepage der Gieb holen und dann kann das Training bereits beginnen", ermuntert Silvia Gmelin. Und bei den Disziplinen dürften selbst Sportmuffel die Ohren spitzen, denn hier steht der Spaß und weniger die Leistung im Mittelpunkt des Tuns. Aber man höre und staune, denn die angebotenen Disziplinen passen durchaus in die Kategorien Kraft, Schnelligkeit und Koordination, die das deutsche Sportabzeichen verlangt. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden digital gesammelt und die Teilnehmer erhalten im Anschluss eine Urkunde.
Die Kategorie Kraft wird über Standweitsprung, Kugelschreiber-Werfen und Leichtwurf abgedeckt, der Pendellauf bedient die Kategorie Schnelligkeit, während Hampelmann und Besen-Hockey die Koordination abdecken. "Jeder wählt die Disziplin, die er ausführen kann. Damit wird auf körperliche Einschränkungen Rücksicht genommen", so Gmelin. Die Ergebnisse der drei besten Disziplinen würden gewertet.
Maike Boos von der Stiftung St. Franziskus, Max Bantel, DH-Student bei der Bruderhaus-Diakonie, und Iris Wößner von der Bruderhaus-Diakonie und der Gieb, die dem Pressegespräch ebenfalls beiwohnten, freuten sich über das Angebot, das alle Interessierten anspreche, aber vor allem auch für Menschen mit Sinnes- oder Körperbehinderungen ein Anreiz sei.
"Jeder kann dabei schauen, was er machen kann", so Maike Boos. Wichtig sei, miteinander etwas zu tun und einen Ansporn zu haben, waren sich die Gesprächsteilnehmer einig. Und großartige Vorbereitungen seien nicht erforderliche. "Die Materialen, die man benötigt, die hat man ja daheim", betont Boos. Iris Wößner ließ wissen, dass sich die Leute in den Werkstätten bereits sehr darauf freuen würden. "Es ist jetzt und bei diesen Arbeitsbedingungen genau der richtige Zeitpunkt für solch ein Angebot", sagte sie.
Geplant ist der Wettkampf für Juni. "Man kann aber ja bereits im Vorfeld üben. Und vielleicht haben wir ja Glück und es gibt bis dahin mehr Lockerungen, dass man auch in kleinen Gruppen trainieren und die Urkunden vielleicht in Präsenz überreichen kann", hoffen die Vertreter der beteiligten Einrichtungen. Auch für Schulen und Kindergärten sei der Wettkampf ein Anreiz mal wieder gemeinsam etwas zu unternehmen. n Wer Fragen zur Teilnahme hat, der kann sich direkt bei Silvia Gmelin, Telefon 0741/48 00 19 28, E- Mail silvia.gmelin@bruderhausdiakonie.de melden.