Mit seinem 2021 gestarteten Projekt "Einfach-Macher" hat der Württembergische Landessportbund das Ziel gesetzt, den Inklusionsgedanken in den Sportvereinen weiter zu stärken. Beim Sportkreis Calw wurde ein Team gebildet, das vor Ort Werbung für die Inklusion im Sport weitertragen soll.
Kreis Calw - Das "Einfach-Macher-Team" für den Sportkreis Calw besteht aus Jürgen Kistner (SV Vollmaringen und Sportkreis Calw) sowie Saskia Seeger, Martin Leiser und Til Wagner von der Lebenshilfe Oberes Nagoldtal. Das Quartett ist seit 16 Monaten ehrenamtlich aktiv – und konnte in dieser Zeit bereits einiges entwickeln.
Wie Jürgen Kistner feststellt, bedeute das Leitmotto des Projekts nicht, dass Inklusion immer einfach sei. Oft helfe es aber doch, einfach mal einen Anfang zu wagen, wobei der erste Schritt oft leichter falle, wenn man ihn gemeinsam mit Partnern mache.
Sport bietet niederschwelligen Zugang
Und so ist der Ehrenvorsitzende des SV Vollmaringen auch überzeugt: "Ein Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung ist im Sport auf vielfältige Weise möglich." Gerade der Vereinssport mit seinem niederschwelligen Zugang könne ein geeigneter Motor sein, um Barrieren abzubauen und Inklusion erfolgreich umzusetzen.
Allerdings bedürfe es manchmal kleinerer Anpassungen. So wurde von den Einfachmachern auf dem Sportgelände des SV Vollmaringen beispielsweise ein Barriere-Check durchgeführt – und anschließend im Gespräch mit dem Sportverein nach Lösungen gesucht, um vorhandene Stolperfallen zu beseitigen.
Doch wurden auch sportliche Höhepunkte gesetzt: So fand ein Fußballspiel zwischen der Inklusionsmannschaft der Lebenshilfe Oberes Nagoldtal und des SV Vollmaringen – zu der auch die Einfach-Macher Saskia Seeger, Martin Leiser und Til Wagner gehören – und dem SV Vollmaringen statt. Am Ende wurde stolze 16 Tore gezählt und das Spiel ging Unentschieden aus.
Sportfest nachgeholt
Vor einigen Wochen konnte zudem das wegen Corona ausgefallene Sportfest sowie das Fußballturnier für Mannschaften mit gehandicapten Spielern nachgeholt werden. Das hiesige Inklusionsteam erreichte dabei den zweiten Platz und musste sich erst im Finale gegen die Lebenshilfe aus Freudenstadt knapp mit 0:1 geschlagen geben.
"Wir wollen andere Vereine animieren, sich stärker in Sachen Inklusion zu engagieren", macht Jürgen Kistner im Blick nach vorne deutlich. So soll bei den über 200 Vereinen des Sportkreises Calw eine Umfrage gestartet werden, in der die inklusiven Angebote und die Bereitschaft für inklusive Aktionen abgefragt werden sollen. "Wir geben da gerne Hilfestellungen vor Ort", unterstreicht Kistner.