Farbenfroh: Das Reich der Inka – präsentiert im Lindenmuseum. Foto: Max Kovalenko

Das Linden-Museum zeigt von Samstag an eine große Landesausstellung zum Reich der Inka.

Stuttgart - K’inti ist ein Chasqui: ein Botenläufer, der im Reich der Inka wichtige Nachrichten überbrachte. Als Hilfsmittel benutzten die Chasquis Knotenschnüre, miteinander verknüpfte und verknotete Fäden, die bestimmte Informationen übermittelten. Im Linden-Museum begleitet K’inti von diesem Samstag, 12. Oktober, an alle jungen Besucher durch die neue Inka-Ausstellung, führt durch die Anden, präsentiert den Lebensraum der Inka, erklärt zum Beispiel den Unterschied zwischen Lamas und Alpakas und beantwortet die Frage, ob Steine weinen können.

„Inka – Könige der Anden“ ist europaweit die erste Schau, die sich der Kultur der Inka widmet. „Das ist das erste Mal, dass Inka-Objekte in dieser Fülle zu sehen sind“, so Inés de Castro, Direktorin des Linden-Museums. Die Ausstellung vereint insgesamt 260 Objekte, darunter Leihgaben aus namhaften peruanischen und europäischen Museen. „Dies ist ein Gemeinschaftsprojekt“, erklärt de Castro. „Die Leihgeber haben ihre Schatzkammern großzügig für uns geöffnet.“ 80 der Exponate stammen aus der Sammlung des Linden-Museums, darunter eines der besonderen Highlights: Eine kleine Opfergabe aus Gold in Form eines Inka-Adligen, erkennbar an den ausgeweiteten, durchbohrten Ohrläppchen, wegen der die spanischen Eroberer die inkaischen Adligen als Orejónes, zu Deutsch Großohren, bezeichneten. Eine weitere Attraktion ist die Nachbildung eines mumifizierten Inka-Herrschers, die ein Modellbauer in Peru mit Hilfe einer Vorlage aus dem 16. Jahrhundert gefertigt hat.

Gesamtkosten für das Projekt betrugen 1,1 Millionen Euro

Das Linden-Museum präsentiert diese legendäre vorspanische Kultur von ihren Anfängen in der Mitte des 11. Jahrhunderts bis in die Kolonialzeit. Schätze wie Textilien, Opferschalen, Goldschmuck, Knotenschnüre und Rekonstruktionen archäologischer Stätten vermitteln einen tiefgründigen Eindruck der Inka-Kultur. Ein enger Raum mit zwei flächendeckenden Bildschirmen, die ein bewegtes Flammenmeer zeigen, demonstriert die „Eroberung mit dem Kreuz“ der Spanier – und somit den Übergang zur Kolonialzeit.

Die Gesamtkosten für das Projekt betrugen 1,1 Millionen Euro, das Land trug 650 000 Euro dazu bei. „Das ist ein großer Etat“, so de Castro, „aber notwendig, um so eine bedeutende Ausstellung auf die Beine zu stellen.“

„Inka – Könige der Anden“ ist geöffnet vom 12. Oktober bis zum 16. März 2014, Dienstag bis Samstag 10 bis 17 Uhr, Mittwoch von 10 bis 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Mehr Informationen, Termine und Begleitprogramm unter www.lindenmuseum.de.