Mit einem Streuobst-Stammtisch setzten BUND, Landratsamt, Trinationales Umweltzentrum und der Landschaftserhaltungsverband ein Zeichen für das Ökosystem.
Auf großes Interesse von Streuobst-Freunden aus dem ganzen Landkreis stieß der „Streuobst-Stammtisches“ am Freitag in Nordschwaben. Im Mittelpunkt stand die Begutachtung er vielen Obstsorten, die auf den über 60 Bäumen der Streuobstwiese gedeihen und von Klaus Nasilowski, Kreisobstbauberater des Landratsamts, vorgestellt wurden. Gern angenommen wurde von den Besuchern die Möglichkeit, die vielen Apfelsorten vor Ort zu probieren.
Neustart in Nordschwaben
Sorten wie die „Odenwälder Renette“ oder „Berner Rose“, aber auch andere ältere, längst in Vergessenheit geratene Apfelsorten wurden wiederentdeckt. Dies interessierte wiederum diejenigen Stammtisch-Teilnehmer die selbst Streuobstwiesen pflegen und sich so Inspiration in Sachen Vielfalt für holten.
Die Vertreter der BUND-Ortsgruppe Rheinfelden machten keinen Hehl daraus, dass auf der Streuobstwiese in Nordschwaben über zehn Jahre lang so gut wie nichts geschehen ist. Nun soll das Stückchen Land aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden. So sollen sogenannte „Naschbäume“ ausgewiesen werden, an denen jeder die Obstsorten probieren kann – die dabei allerdings nicht komplett abgeerntet werden sollen, so der klare Hinweis.
Außerdem will man wieder verstärkt Baumpaten gewinnen, die sich um die Bäume auf der Streuobstwiese kümmern. Auch sollen die verschiedensten Aktionen wieder aufleben, etwa Baumschnittkurse, Feste, Exkursionen, oder die Schaffung von Nistmöglichkeiten für Vögel. Ziel sei es, die Streuobstfreunde zusammenzubringen, erklärte Steffi Metz von der BUND-Ortsgruppe.
Nützliches Getier
Wie Insekten, Käfer, Wildbienen und andere nützliche Tiere auf der Streuobstwiese überwintern, wie sie dort Nahrung finden und welchen Nutzen andere Tiere auf Streuobstwiesen haben, erläuterte beim Streuobst-Stammtisch Korbinian von Königslöw vom Trinationalen Umweltzentrum TRUZ. Er riet, auch Totholz auf den Wiesen zu belassen, weil dort für einige Insekten ideale Lebensbedingungen herrschen.
Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Streuobstwiesen präsentierte vor Ort Vivien von Königslöw vom Landschaftserhaltungsverband (LEV). Sie hatte sich mit Herausforderungen und Hemmnissen, mit den Örtlichkeiten von Streuobstwiesen sowie der Situation ihrer Besitzern beschäftigt.