Bundeskanzler Olaf Scholz (von links), Fynn Atzler vom DRK Stuttgart und Brigitta Marquart-Schad im Gespräch. Foto: Sascha Fritz/Staatsministerium Stuttgart

Die Vorsitzende der Initiative Gedenkstätte Eckerwald, Brigitta Marquart-Schad, war in Anerkennung ihres ehrenamtlichen Engagements nach Hamburg eingeladen und traf dort unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz.

Nicht motzen und warten was der Staat tut, sondern selber machen. Genau das scheint die Botschaft eines Teils der Feierlichkeiten zur Wiedervereinigung in Hamburg unter dem Motto „Horizonte öffnen“ gewesen zu sein. Aus jedem der 16 Bundesländer waren je zehn ehrenamtliche Frauen und Männer eingeladen. Und hatten „ein tolles Programm“, wie Brigitta Marquart-Schad erzählt. Sie war als Vorsitzende des Vereins der Gedenkstätte Eckerwald nach Hamburg eingeladen gewesen.

 

Wertschätzung für die Ehrenamtlichen

Die Gruppe aus Baden-Württemberg sei bunt gemischt gewesen. Jung, alt, verschiedene Regionen, sechs Frauen und vier Männer, berichtet sie. Warum sie ausgerechnet aus einer Liste vom 1000 Namen in Baden-Württemberg herausgesucht worden war - „ich weiß es nicht“, wundert sich Brigitta Marquart-Schad. Hamburg jedenfalls habe sich große Mühe gegeben, über das Besuchsprogramm die Wertschätzung gegenüber den Ehrenamtlichen der ganzen Republik zu zeigen.

„Horizonte öffnen“ hatte das Thema gelautet. Und das geschah, so Marquart-Schad nicht nur in den Gruppen, sondern auch bei den Gesprächsmöglichkeiten. An einem Abend sind Vertreter der Verfassungsorgane an die Esstische gekommen, an ihrem Tisch zwei „Kaliber“: der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Herbarth, und der Kanzler, Olaf Scholz.

Sie seien beide sehr locker und nahbar gewesen, sagt Marquart-Schad. Beim Vorbeigehen hat die Deilingerin auch die Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, angesprochen und ein paar Worte mit ihr gewechselt. Auch sie sei sehr freundlich und sehr zugänglich gewesen, „sehr sympathisch“.

Großes Interesse bei Führungen

Wenige Tage zuvor fand die Hauptversammlung der Initiative Gedenkstätte Eckerwald statt. Vorstandssprecherin Brigitta Marquart-Schad stellte ihren Rechenschaftsbericht über den Zeitraum von Oktober 2022 bis September 2023 vor: Begehungen in der Gedenkstätte, Sitzungen der Initiative und besonders die große Anzahl an 36 Führungen. Erfreulich sei, dass der Personalwechsel an ausgebildeten Führungsguides durch neue Einarbeitungen gelinge.

An Führungen teilgenommen haben vor allem angehende Lehrerinnen und Lehrer, Schulklassen, Angehörige von KZ-Überlebenden und weitere Interessierte. Wichtige Veranstaltungen waren die Begegnungswoche im April unter dem Thema „Erinnern eröffnet Wege in eine demokratische Zukunft.“ Es gab zwei Schulbesuche mit Nachkommen der Überlebenden am Bildungszentrum Gosheim-Wehingen und an der Erich Hauser - Gewerbeschule Rottweil.

Aktion am 27. Oktober

Mitglieder der Initiative besuchten im August Freunde in Warschau und Lodz. Auch anlässlich des Holocaustgedenktags am 27. Januar gab es in Kooperation mit der VHS Rottweil einen Vortrag von Torsten Reters bezüglich des Themas „Vom Neid zum Hass“.

Außerdem hat der Verein vier Neuzugänge zu verzeichnen. Im Vorstand ergaben sich bei den Wahlen keine Veränderungen. Vorstandschaft, Beirat und Kassenprüfer führen ihre Ämter weiter

Der Bericht von Kassiererin Luise Danner zeigt, dass trotz der außergewöhnlichen Ausgaben für das Kunstwerk im Eckerwald und für die neue Homepage (www.eckerwald.de) die finanzielle Lage des Vereins stabil ist.

Die Vorstandssprecherin gab noch eine Vorschau auf anstehende Termine, wie „Das KZ vor der Haustür“, eine Veranstaltung gemeinsam mit dem DGB, den Naturfreunden Rottweil und der Gedenkstätte Eckerwald am 27. Oktober von 14 bis 18 Uhr auf dem KZ-Friedhof Schörzingen.