Der Wald – ein Ort der Erholung, hier kann man laufen, joggen, Pilze sammeln. Das alles ist erlaubt. Wer jedoch eine Veranstaltung im Wald plant, muss zuvor beim Waldbesitzer anfragen.
Dies und noch mehr viel über den Wald erfuhren die 36 Personen, die an der Waldbegehung im Marbacher Wald teilnahmen, zu dem die Ortsverwaltung eingeladen hatte.
Mit dabei war Ortsvorsteherin Irina Ebauer mit dem Ortschaftsrat sowie interessierte Einwohner. Darüber freute der stellvertretende Amtsleiter des städtischen Forstamtes, Roland Brauner, der sich mit Revierleiter Jan Dröger und dem Auszubildenden Simon Kunick gerne die Zeit genommen hatte, die Gruppe durch den Wald zu führen.
Der Wald, so war zu erfahren, ist zu 40 Prozent Privatbesitz, 40 Prozent sind in kommunalem Besitz, 20 Prozent gehören dem Land. Für den Privatwald ist der Eigentümer selbst verantwortlich, das Forstamt ist beratend tätig.
Viele Baumarten
Die Aufgabe des Revierleiter sei es, die Bäume zu zählen und den Jungwuchs zu betrachten. Mit einer Grundlage an Daten werde die Planung für die Zukunft festgelegt. „Der Marbacher Wald mit seiner Fläche von 130 Hektar ist toll, sieben verschiedene Baumarten wachsen dort,“ erklärten die Fachleute. Auf die Frage, was für Bäume es sind, die dort wachsen, antwortete schmunzelnd Brauner: „Wir probieren alles aus.“ Ziel sei es, durch die verschiedenen Baumarten Mischbestände einzubringen. Aufgeforstet werde mit Zedern und Zypressen.
Zu sehen gab es beim rund drei Kilometer langen Rundgang Fichten, die 100 bis 180 Jahre alt werden, darunter 20-jährige Buchen. Der Ahorn habe tolles Holz und werde bis zu 200 Jahre alt.
Der Klimawandel mache immer mehr zu schaffen, daher müsse massiv die Verjüngung gefördert werden. In einem Jahr werde rund 70 000 Festmeter gehauen.
Problem Borkenkäfer
Nicht unerwähnt blieb das Problem mit dem Borkenkäfer. Es sei schwierig, die befallenen Bäume zu erkennen, in einem Jahr können es bis zu 100 Bäume sein. Sobald der Befall bemerkt werde, müsse der Baum raus. Im Nassholzlager werde er zwei bis drei Jahre gelagert, 480 Vorratsfestmeter lagern derzeit im Stadtwald.
Auf die Frage nach dem Rehbestand war zu erfahren, dass die Zahlen unterschätzt werden. Es sei sehr schwierig, die Tiere zu zählen. Eine gute Zusammenarbeit bestehe zwischen den Jagdpächtern und dem Forstamt, hieß es.
Bei Olympia präsent
Abschließend war zu erfahren, wozu das Holz hauptsächlich verwendet werde. „Kein Rohstoff ist so präsent wie das Holz, der einzige Baustoff der nachwache,“ so die Forstleute. Der größte Teil werde als Bauholz verwendet, der kleinste Teil als Brennholz.
„Das Holz aus den Wäldern von Villingen-Schwenningen ist bei allen olympischen Spielen präsent“, versicherte der Revierleiter und zeigte Sportgeräte aus Holz der Weißtanne, die in Japan verwendet werden.
Mit anerkennenden Worten der Ortsvorsteherin und dem Beifall aller Beteiligten wurden die Forstleuten für ihre interessantesten Beiträge honoriert.