Aktion: Erstmals abgehaltener Infotag bietet vielfältige Einblicke / Ziel: Interessenten gewinnen

Premiere: Zum ersten Mal hatte die Binsdorfer Feuerwehr am Samstagnachmittag rund um das Rathaus zu einem Informationstag eingeladen. Geboten war dort allerhand.

Geislingen-Binsdorf. "Mit diesem Informationstag möchten wir der Bevölkerung die Aufgaben und Tätigkeiten der Feuerwehr näher bringen – und vielleicht gelingt es uns auch, den einen oder die andere für uns so zu begeistern, dass sie sich der Abteilung anschließen", sagte der Binsdorfer Abteilungskommandant Andreas Bonaus. Noch stehe man personell gut da, aber das könne sich in Zukunft ändern, wenn bei einigen Kameraden das Höchstalter von 64 Jahren erreicht werde. Deshalb gelte es, entsprechend aktiv zu werden.

Im kleinen Feuerwehrgerätehaus stellte Bonaus die Arbeit der Feuerwehr näher vor. Beim Thema Notruf gab der Abteilungskommandant den Besuchern mit auf den Weg, "keine Hemmungen zu haben" und diesen lieber einmal zuviel als zu wenig abzusetzen.

Die Interessierten lernten einiges, so etwa, dass ein Liter Wasser 1673 Liter Wasserdampf ergibt, dass beim Löschen von vorne nach hinten und von oben nach unten und in Windrichtung vorgegangen werden sollte. Und die Binsdorfer Wehrleute erklärten auch die Funktionsweise von Feuerlöschern: Es sei wichtig, diese regelmäßig zu warten. Pulverlöscher bezeichnete Bonaus als "so unnötig wie ein Kropf", Schaumlöscher sollten seiner Meinung nach bevorzugt werden. Zudem werde bei Räumlichkeiten mit diversen Elektroinstallationen auf CO2-Löscher zurückgegriffen, um die Schäden so gering wie möglich zu halten. Zudem beleuchtete Bonaus näher, wie die Alarmierung der Einsatzeinheiten erfolgt.

Auf dem Außengelände hatten die Kinder die Möglichkeit, selbst mit dem Wasserschlauch zu hantieren und unter Anleitung und Überwachung kleine Brände zu löschen. Bei Showveranstaltungen wurde das richtige Löschen von Fettbränden und das Vorgehen bei der Explosion einer Spraydose erklärt, bei der eine hohe und mitunter höchst gefährliche Stichflamme und ein ohrenbetäubender Knall entstehen. Dazu durften die zwei Fahrzeuge der Binsdorfer Wehr begutachtet werden. Und im Innenbereich wurde die Feuerwehrausrüstung ausgestellt.

Um 12.45 Uhr wurde außerdem im Rahmen des Warntags 2021 die Sirene getestet. Dabei wurde das Sirenensignal für "Feuer" ausgegeben, gefolgt von einem Dauerton als Signal für die Entwarnung mit in einer Länge von dreimal 15 Sekunden, dazwischen gab es eine Unterbrechung von zweimal sieben Sekunden. "Das ist eine ganz solide Technik, unsere Sirene funktioniert", so Bonaus, dessen Team seit März in Kleingruppen wieder Übungsdienste abhalten darf. Gemeinsame Übungen sind seit Ende der Sommerferien wieder möglich.

Neun Einsätze standen für die Binsdorfer dieses Jahr schon bereits an. Der folgenschwerste war der Wohnhausbrand Ende Januar, bei dem zwei Menschen ihr Leben verloren.